2024 - Pilze in Berlin und Brandenburg

Es gibt 486 Antworten in diesem Thema, welches 78.999 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von madamescully.

  • Wenn ichs richti sehe, sind das wegen der sehr hellen Hutfarbe Sommersteinpilze, oder? sie wuchsen unter Eichen.

    Hallo,


    typische Sommersteinis! Bei uns am Helenesee kommen die seit vier Wochen in regelmäßigen Schüben. Leider oft madig in den Stielen.

    In den vergangenen, trockenen Sommern kamen sie oft erst im Oktober, wenn überhaupt. Mir persönlich schmecken diese Steinis weitaus besser als die gemeinen.

    Vor allem ist die Konsistenz etwas fester und der Geschmack leicht nussig. Die normalen Toffel haben immer irgendwie eine Waschküchennote dabei.

    Ganz wenig zwar, aber schmeckbar und somit ....


    GR Ingo

  • Danke für die ausführliche Belehrung, was für ein Glück, solch einer gewaltige Kompetenz hier zu begegnen!


    Nebenbei: ich sammle seit 40 Jahren Pilze, kenne mich ganz gut aus und fand nur den Wuchszeitpunkt dieser Steinpilze ungewöhnlich spät für Sommersteinpilze. Deswegen die Frage, trotz des späten Zeitpunkts hier tatsächlich Sommerexemplare gefunden zu haben.


    Eine erste kleine Welle gab es schon Mitte Juni hier, aber diese Sommer-Steinpilze sind damals wegen mangelnder Feuchtigkeit kaum größer geworden und die Hüte zerrissen. Ich dachte deswegen, dieses Jahr fallen diese Sommersteinpilze wohl aus.

    Aber das ist wohl nicht so.

  • Na dann kennst du das doch sicher, bei 40 Jahren Erfahrung.

    Ist das bisher noch nie bei dir vorgekommen, daß du die auch noch später gefunden hast?

    Ich hab die auch noch vereinzelt im Oktober gehabt letztes Jahr. Meist so Anfang Juni bis Ende August die meisten, dieses Jahr bisher exakt null, egal welche Steinpilze.

  • Guten Abend in die Runde!


    Ich habe heute meine Mission erfüllt und erstmals (essbare) flockenstielige Hexenröhrlinge gefunden.


    Vor ein paar Tagen habe ich durch Zufall vor einem Museum auf der Wiese unter Buchen erstmals die netzstieligen Hexen gefunden. Leider waren sie trotz ihres zarten Alters bereits total madig. Habe nicht mehr viel retten können. "Das Mutterschiff" versuchte, sich unter einem Mülleimer zu verstecken - ziemlich erfolglos. ^^

    Zusätzlicher unverhoffter Erstfund von heute: der grüngefelderte Täubling.


    Ansonsten gab es nördlich von Berlin sehr viele bunte Täublinge, Perlpilze, Rotfußröhrlinge und unglaublich viele Pfifferlinge, teils ziemlich große FK.

  • Guten Morgen

    Am Freitag Abend, gegen 17.00Uhr bin ich nochmals zu einer kleinen Runde aufgebrochen.

    Der leichte Nieselregen entwickelte sich zu einem ordentlichen Landregen, was mich aber nicht aufhielt.

    Ziel war der Hellsee bei Lanke.

    Wahrscheinlich kam ich aber eine Woche zu spät. Ziemlich viele, große Fichtensteinpilze konnte ich finden, paar Pfifferlinge, einen Birkenpilz. Haufenweise Rotfußröhrlinge, allesamt mit Goldschimmel überzogen, gab es auch.


    Am Sonntag bin ich dann mit meiner Frau in ein anderes Revier gefahren.

    Pfifferlinge wollten wir keine mehr mitnehmen, wir haben genug (klingt irgendwie arrogant).

    Was wir gefunden haben zeig ich jetzt.


    Freitag


    Sonntag

  • Liebe Pilzfreunde,


    Ich freue mich und staune über eure schönen Funde in meiner Heimat. Ich selbst befinde mich im wohlverdienten Urlaub im Thüringer Wald, den ich schon immer mal im Sommer besuchen wollte. Und was soll ich sagen – Wahnsinn. Also nicht mengenmäßig, da hat Brandenburg die Nase weit vorn. Aber bezogen auf die Artenvielfalt ist das ein Paradies hier, zumindest so ab 700 Höhenmeter. Es gibt alle Pfifferlingsarten, Totentrompeten (Erstfund), Milchbrätlinge (Erstfund), Mohrenköpfe (Erstfund) und vieles mehr. Aber immer nur wenige Exemplare, dafür jedoch soviele Frauentäublinge, dass ich davon 8 Personen bekochen konnte. Ein paar Beweisfotos (ja, ich bin leider kein Fotograf):


    1. Milchbrätling (Erstfund - schmeckt fragwürdig, kann den Hype nicht verstehen)



    2. Strubbelkopf (Erstfund, ungenießbar)



    3. Schönfuß (Erstfund, giftig)



    4. Rotschuppiger Raukopf (Erstfund, tödlich giftig)



    5. Mohrenkopf bzw. Schwarzkopf (Erstfund, angeblich grandioser Speisepilz, habe wegen der Seltenheit jedoch nicht gekostet, auch das zur Bestimmung umgedrehte Exemplar blieb an Ort und Stelle)



  • 4. Rotschuppiger Raukopf (Erstfund, tödlich giftig)

    Hallo Pilzfreund77,

    woher hast du das denn?

    Viele Grüsse

    Matthias

    Was genau meinst du - dass es der rotschuppige Raukopf sei, oder dass er tödlich giftig sei? Oder den Fundort? "Tödlich giftig" schreibt 123Pilze, Fundort ist Vessertal, und Bestimmung anhand Literatur.

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

  • Hallo,

    123Pilze hat alle Rauköpfe aus Vorsicht als tödlich giftig bezeichnet. Soweit ich weiß enthalten in Deutschland aber nur die Orellani (Cortinarius rubellus und C. orellanus) tatsächlich nachgewiesenermaßen Orellanin. Das heißt aber nicht, dass C. bolaris nicht auch giftig sein könnte.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    123Pilze hat alle Rauköpfe aus Vorsicht als tödlich giftig bezeichnet. Soweit ich weiß enthalten in Deutschland aber nur die Orellani (Cortinarius rubellus und C. orellanus) tatsächlich nachgewiesenermaßen Orellanin. Das heißt aber nicht, dass C. bolaris nicht auch giftig sein könnte.

    Viele Grüße

    Herzlichen Dank, Schrumz!

  • Hallo Miteinander,


    der Wert der Einschätzungen im 123 Forum wurde hier bereits mehrfach behandelt bzw. diskutiert.

    Es gibt auch potentiell schwer giftige Arten, die dort lediglich als ungenießbar gekennzeichnet sind.

    Dazu werden oft für die jeweilige Art völlig unzutreffende Bilder veröffentlicht.

    Es mag also ein Jeder selbst einschätzen, wie er/sie mit diesen Seiten umgeht.

    Ich für meinen Teil schaue mir die Pilzporträts dennoch gerne an, weil das meiste stimmt und sicher auch viel Arbeit dahinter steckt.


    Schließlich gibt es auch kaum ein fehlerfreies Pilzbuch.


    GR Ingo

  • Zusätzlicher unverhoffter Erstfund von heute

    Herzlichen Glückwunsch zu deinen Erstfunden!

    Seit gestern bin ich wieder da und zu neuen Schandtaten gern bereit.
    In der letzten Woche scheint es aber still geworden zu sein hier. Wie sieht es mit dem Ertrag gerade aus? Und wie war der Sommer bislang? Mir scheint das Wetter gerade optimal, weiß natürlich nicht, wie es mit Regen in der letzten Zeit aussah.

  • Ich glaube es auch nicht, wie aber kommst du darauf, dass der Schönfuß giftig sei?

    Hallo,

    auf der Seite der DGfM ist er bei Giftpilzen gelistet.

    https://www.dgfm-ev.de/pilzesammeln-und-vergiftungen/vergiftungen/hilfe-bei-pilzvergiftungen?name=Giftpilze_nach_Taxa_20230319.pdf&reattachment=a7ef9f3b68412d740f112f233f1adf47


    LG

    Daniel

  • Danke, Ingo. Ich finde bei 123Pilze vor allem hilfreich, dass man sich durch vermeintlich ähnliche Arten klicken kann, auf die man selbst vielleicht gar nicht als mögliche Verwechslungspartner gekommen wäre. Beim Mohrenkopf bspw. war ich mir zwar sicher mit der Bestimmung, habe dann aber trotzdem nochmal bei 123Pilze mit den Arten verglichen, die dort als "ähnlich" benannt sind

  • Hallo,

    auf der Seite der DGfM ist er bei Giftpilzen gelistet.

    https://www.dgfm-ev.de/pilzesa…b68412d740f112f233f1adf47



    Ich hätte bei dem Pilz eher auf Xerocomus subtomentosus getippt. Mögen tue ich ihn nicht, giftig ist er aber auch nicht gerade. zudem hört sich "Gastrointestinales Syndrom" eher nach unbestimmten Magenverstimmung an.

    Lieber Szivas, es handelt sich definitiv nicht um eine Ziegenlippe, sondern um einen Schönfußröhrling. Giftig ist natürlich relativ, aber für die meisten Menschen dürfte auch Brechdurchfall unerwünscht sein. Dass manche den Schönfußröhrling ohne Probleme essen, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe oben nur deshalb "giftig" beim Schönfußröhrling und "tödlich giftig" beim Raukopf dazugeschrieben, weil hier im BB-Thread vor allem Speisepilzsammler reinschauen, manche nur flüchtig, und ich niemanden zum Essen solcher Pilze verleiten wollte.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

  • Lieber Szivas, es handelt sich definitiv nicht um eine Ziegenlippe, sondern um einen Schönfußröhrling. Giftig ist natürlich relativ, aber für die meisten Menschen dürfte auch Brechdurchfall unerwünscht sein. Dass manche den Schönfußröhrling ohne Probleme essen, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe oben nur deshalb "giftig" beim Schönfußröhrling und "tödlich giftig" beim Raukopf dazugeschrieben, weil hier im BB-Thread vor allem Speisepilzsammler reinschauen, manche nur flüchtig, und ich niemanden zum Essen solcher Pilze verleiten wollte.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Sorry, du hast natürlich Recht; ich habe nicht an den Schön- sondern an den viel häufigeren ROTfußröhrling gedacht, -und mich gewundert, warum der plötzlich giftig sein sollte. Essen tue ich ihn trotzdem nicht, denn ich seine Beschaffenheit nicht mag.

  • Hallo,

    so von der Hutfarbe als solches her könnte man an anderes denken, wenn man den von Weitem sieht, z.b. an den Wurzelnden Bitterröhrling. Aber im Ganzen betrachtet würds dann auffallen.

    Die Rotfüße hätten kein Netz am Stiel, wie der Schönfuß, und wären längst nicht so ein dicker Klopper, wie deiner.

    Bei den Ziegenlippen, gibt mehrere Arten, auch mit Stielnetz, z.b. der braune Filzröhrling, wär aber im Ganzen und im Anschnitt eine komplett andere Sache.

    Zum Essen sammeln sollte man ihn auf keinen Fall.

    Essen tue ich ihn trotzdem nicht, denn ich seine Beschaffenheit nicht mag.

    Rotfüße sind ok, kann man mitnehmen, wenn sie noch klein und vernünftig sind, aber die brauchen etwas Zuwendung in Form von Gewürzen und Röstaromen, sonst haben die nur einen sehr schwachen Eigengeschmack. Die etwas weiche Konsistenz, das ist bei denen so, wie bei so manchen anderen Röhrlingen auch. Die benötigen eine gewisse Garzeit, min. 15 Minuten, manche besser 20. Da läßt sichs nicht ganz vermeiden, daß das etwas weicher wird. Solche Sachen nehme ich dann gern mal für Suppen, die sowieso recht gut gewürzt sind, gern so in die asiatische Richtung. Sowas brate ich dann scharf an und geb sie mit rein, wo sie dann in der Brühe fertig garen. Momentan sowieso Fehlanzeige, hatte exakt zwei bisher, einer halb aufgefressen, der andere schimmlig.


    LG

    Daniel

  • so von der Hutfarbe als solches her könnte man an anderes denken, wenn man den von Weitem sieht, z.b. an den Wurzelnden Bitterröhrling. Aber im Ganzen betrachtet würds dann auffallen.

    Die Rotfüße hätten kein Netz am Stiel, wie der Schönfuß, und wären längst nicht so ein dicker Klopper, wie deiner.

    Bei den Ziegenlippen, gibt mehrere Arten, auch mit Stielnetz, z.b. der braune Filzröhrling, wär aber im Ganzen und im Anschnitt eine komplett andere Sache.



    Tja, das kommt davon, wenn man auf 4 Sprachen mit den Pilznahmen hantiert. Und dann auch noch mit den ganze Dia- und Soziolekten:-(

  • Rotfüße sind ok, kann man mitnehmen, wenn sie noch klein und vernünftig sind, aber die brauchen etwas Zuwendung in Form von Gewürzen und Röstaromen, sonst haben die nur einen sehr schwachen Eigengeschmack. Die etwas weiche Konsistenz, das ist bei denen so, wie bei so manchen anderen Röhrlingen auch. Die benötigen eine gewisse Garzeit, min. 15 Minuten, manche besser 20. Da läßt sichs nicht ganz vermeiden, daß das etwas weicher wird. Solche Sachen nehme ich dann gern mal für Suppen, die sowieso recht gut gewürzt sind, gern so in die asiatische Richtung. Sowas brate ich dann scharf an und geb sie mit rein, wo sie dann in der Brühe fertig garen.

    Das trägt alles bestimmt nicht zu einer einladenden Konsistenz bei:-(


    "einer halb aufgefressen, der andere schimmlig."

    ...und das kommt noch erschwerend dazu; ich muss schon sehr in die Enge getrieben werden um sie mitzunehmen.