2024 - Pilze in Berlin und Brandenburg

Es gibt 516 Antworten in diesem Thema, welches 85.984 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MeckPilz.

  • Hallo Leute,

    gestern war ich noch mal mit einem Bekannten an einer anderen Stelle im Wald. Ich habe dermaßen viele große und feste Pfifferline gefunden wie niemals zuvor dort. Es gab aber reichlich Mücken. Wir haben das Ganze dann irgendwann abgebrochen, obwohl da noch viel herumstand. Es war auch sehr schwül. Der Korb war richtig schwer auf dem 2 km Rückweg zum Auto. An richtig sauber machen im Wald war gar nicht zu denken. Einen großen Teil haben wir gestern geschafft und heute wird es fertig werden. Falls gewünscht, kann ich Bilder reinsetzen, aber jeder weiß ja wie die Dinger aussehen. Außer ein paar "Winzigpilze" habe ich übrigens diesmal rein gar nichts außer Pfifferlinge im Wald gesehen, von hübschen Blumen mal abgesehen.

    Gruß - Holger

  • Ich war heute auch einmal nördlich von Berlin in Brandenburg unterwegs. Auf der Waldrunde habe ich anfangs nicht wirklich viel gesehen. Glaube, das waren: grünblättrige Schwefelköpfe, Samtfußkremplinge, narzissengelber Wulstling, ein rotbrauner Scheidenstreifling und bei Traubeneichen habe ich dann plötzlich eine handvoll kleine Pfifferlinge gefunden. Unterwegs begegnete mir dann noch ein einsamer, matschiger Röhrling - vermutlich ein Kuhröhrling.


    Als ich dann bereits auf dem Rückweg war, bin ich in einem Buchenabschnitt im Pfifferling-Paradies gelandet. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich war unglaublich geflasht und bin immer noch ganz berauscht. :love: Mir ging es da übrigens genauso wie Holger: Säubern im Wald war keine Option. Ich wäre von den Mücken gefressen worden. X/ Also schaue ich mal, wie weit ich jetzt noch komme. Den Rest werde ich dann wohl auch morgen säubern müssen.


    P.S. An den vollreifen kleinen Walderdbeeren bin ich natürlich auch nicht vorbei gekommen. :)

  • Als ich dann bereits auf dem Rückweg war, bin ich in einem Buchenabschnitt im Pfifferling-Paradies gelandet. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich war unglaublich geflasht und bin immer noch ganz berauscht.

    Na also, geht doch :) Das freut mich für Dich – und danke für den Bericht und die schönen Fotos!

  • Ein großes Danke zurück! Deine Hinweise haben mir wieder Zuversicht gegeben. ^^


    Habe aber auch mal wieder ein Erfolgserlebnis gebraucht. War davor 7 Mal mit komplett leerem Korb wieder zuhause. ||

  • Aktuell ist die Schönower Heide wie eine Sandbüchse, staubtrocken. Keine Spur von Pfifferlingen, egal bei welchem Habitat. Da muss noch einiges an Regen kommen.

    Hallo Bird, Danke für Deinen Bericht! Ist bei mir auch so, die Feuchtigkeit ist nach wenigen Tagen schon wieder verdunstet … aber sicher nur oberflächlich, sodass, wenn hoffentlich bald der Regen kommt, bestimmt schnell wieder was los ist …

  • Hallo Miteinander,


    die Regenmengen der letzten zwei Wochen waren auch sehr unterschiedlich verteilt. Gut zu sehen bei Kachelmannwetter. Berlin ist ja recht groß. 30 Tage Summe zwischen 25 und 86 Litern.

    Frankfurt Oder, die Heimat meines Campingplatzes, ist nicht ganz so groß wie Berlin. Hier liegt der Spread zwischen 39 und 103 Litern. Das sind schon gewaltige Unterschiede!

    Am unteren Ende der Summenkarte ist der Boden für Pilzwachstum eher nicht zu gebrauchen. Für die Schönower Heide stehen 22 Liter in der Karte. Das ist so gut wie nichts für Mai.

    Leider.


    GR Ingo


  • Habe aber auch mal wieder ein Erfolgserlebnis gebraucht. War davor 7 Mal mit komplett leerem Korb wieder zuhause.

    Das war bei mir auch so, bis zum ersten besseren Pfiffifund dieses Jahr.

    Dann mach ich gern eine große Runde um die Kiesteiche bei uns, da findet sich dann durchaus einiges an Pfandflaschen und Dosen.

    Ganz so weit brauch ich ja icht momentan, um überhaupt was zu sehen. Direkt vor der Haustür wachsen gerade mal wieder die ersten Stadtchampignons für dieses Jahr, die Karbolis bisher Fehlanzeige, die kommen immer etwas nach denen hier, dann aber auch oft in Massen.

  • Moin! Ich schaue ja auch sehr gerne die Pilzvideos von snokri, Pilzwelten usw. auf YT. Und in einem davon wurde auch in einem großen Stadtpark viel (Sommersteinis, Perlis, Hexen) gefunden. Aber im Großen Tierpark finde ich wohl leider eher nur benutzte Taschentücher, Drogenbesteck und Kondome... ich glaube, da möchte ich lieber nicht ins Gebüsch.

    Aktuell ist die Schönower Heide wie eine Sandbüchse, staubtrocken. Keine Spur von Pfifferlingen, egal bei welchem Habitat. Da muss noch einiges an Regen kommen.

    Aber aus diesem Anlass würde ich euch gerne noch etwas fragen: Wie handhabt ihr das mit Naturschutzgebieten (NSG)? Wo kein Kläger...? Seit ich weiß, dass ein guter Teil der Schönower Heide unter strengem Schutz steht, habe ich dort nicht mehr gesammelt. LG, Susi

  • Aber aus diesem Anlass würde ich euch gerne noch etwas fragen: Wie handhabt ihr das mit Naturschutzgebieten (NSG)? Wo kein Kläger...?

    Liebe Sushi,


    Und außerdem gilt: Wer fragt, riskiert halt auch eine Antwort :-). Im ernst: Die Rechtslage ist eben die Rechtslage (allerdings gibts verschiedene Arten von Schutzgebieten und verschiedene Regelungen), und Rechtsverletzungen muss man eben persönlich verantworten, so oder so … wie "andere" das handhaben, hilft da wenig. Inhaltlich, also abgesehen vom Recht, ist es aber ein Streitthema: Schadet die Entnahme von Fruchtkörpern wirklich dem Pilz? Ich verorte mich da zwischen den Lagern und denke: Teils Teils. Das gewerbsmäßige Sammeln (habe die Trupps allerdings letztes Jahr gar nicht mehr angetroffen), oftmals mit Rückständen von Plastik und Schnapsflaschen im Wald, ist sicher problematisch, aber grundsätzlich dürfte der Schaden durch die umliegende Landwirtschaft ungleich größer sein …


    Ich denke: selbst wenn ein Sammelverbot das Schutzgebiet tatsächlich gar nicht schützt, muss man wahrscheinlich doch am Verbot festhalten, weils sonst eine Einladung wäre … und das wäre dann doch zu viel.


    Grüße, Pilzfreund77

  • Und: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht." Ja, das stimmt. Das muss wohl jeder selbst verantworten.


    Aber ich finde es gar nicht immer so leicht, herauszufinden, ob das jetzt "nur" ein Landschaftsschutzgebiet ist - wo meines Wissens nach gesammelt werden kann - oder aber ein Naturschutzgebiet (Naturpark o.ä.). Meine Karte (openstreetmaps) gibt das leider nicht immer her. Kann ich mich denn darauf verlassen, dass das dann immer vor Ort ausgeschildert ist?


    Auf Wikipedia habe ich dann noch Listen der jeweiligen Bundesländer gefunden und schaue die dann immer durch. Aber ist schon ein wenig umständlich. Eine Übersichtskarte des jeweiligen Bundeslandes fände ich sehr viel praktischer.

  • Hey Sushi, schau mal, das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat hier eine interaktive Karte mit allen Schutzgebieten in Deutschland veröffentlicht. Die checke ich immer kurz gegen, bevor ich mich in neue Pilzgefilde wage. :) Grundsätzlich bedeutet Naturschutzgebiet übrigens nicht, dass du dort nicht Pilze sammeln darfst, ob das erlaubt/verboten ist, steht oft konkreter in der jeweiligen Naturschutzgebietsverordnung (im Regelfall ist es aber nicht gestattet). Ich für meinen Teil versuche auf Pilzwanderungen grundsätzlich einen Bogen um Naturschutzgebiete zu machen und bleibe wenn dann lieber auf den offiziellen Wegen, um die Natur dort in Ruhe Natur sein zu lassen.


    PS: In Landschaftsschutzgebieten darfst du Pilze sammeln, die Gebiete schützen nur grundsätzlich den erhaltenswerten Charakter der jeweiligen Landschaft.

  • Aber aus diesem Anlass würde ich euch gerne noch etwas fragen: Wie handhabt ihr das mit Naturschutzgebieten (NSG)?

    Moin,

    halte ich mich strikt dran. Vom Wegrand gucken und Fotos machen, falls da Wanderwege sind, genügt. Wenn da was genehmigtes abläuft, z.b. zu wissenschaftlichen Zwecken oder Forstarbeiten, das ist was anderes. Habe hier vor Ort ein großes NSG und hab schon so einiges am Weg gesehen, was ich gern mitgenommen hätte, bleibt alles da so stehen, wie es ist, auch wenn einem die Finger jucken mögen, es wird auch nix zum gucken entnommen. Sicher könnte man sagen, wo kein Kläger...aber wir nagen nicht am Hungertuch und essbare Pilze gibts woanders mehr als genug. Ich habe keinerlei Lust auf potentiellen teuren Ärger, der dabei raus kommen könnte.


    LG

    Daniel

  • Ich halte mich auch dran. Auch was geschützte Arten mit Sammelverbot angeht. Fällt zwar schwer, wenn man sowas Schönes wie unten auf den Fotos findet, andererseits findet man sowas dann vielleicht irgendwann mal häufiger.

  • "Ich halte mich auch dran. Auch was geschützte Arten mit Sammelverbot angeht. Fällt zwar schwer, wenn man sowas Schönes wie unten auf den Fotos findet, andererseits findet man sowas dann vielleicht irgendwann mal häufiger."



    Ist das der berühmt-berüchtigte Bronze-Röhrling bzw. schwarzhütige Steinpilz? :huh: Hoffentlich würde ich den als solchen erkennen, wenn er mir mal begegnet...

  • Korrekt, das ist er.

    Edit: Den erkennt man sofort. Kein anderer Pilz hat dieses Bronze-artige Finish auf dem Hut. Das schimmert in der Sonne richtig metallisch.

  • Laut dieser Seite https://www.umweltkalender-berlin.de/angebote/details/57221 finden in der Schönower Heide sogar geführte Pilzexkursionen im direkt gesperrten Bereich statt.

    Im Beitrag steht, dass nur die umzäunte Fläche Naturschutzgebiet ist. Die betrete ich ja nicht. Ich durchquere die Stromzaun-Gebiete der Pferde und bin danach im durch Wanderwege verbundenem Waldgebiet.

    Explizite Schilder, die ein Sammeln verbieten, gibt es nicht (vermutlich ist das auch nicht notwendig).

    Und wenn man sieht, welche Heerscharen sich im Herbst mit den Körben durch die Heide schlagen kann ich mir auch kein Sammelverbot für den Eigenbedarf vorstellen.

    Ich gehe nun schon 20 Jahre in die Heide und hatte nie Probleme, selbst beim Aufeinandertreffen mit Forstpersonal nicht.

  • Korrekt, das ist er.

    Edit: Den erkennt man sofort. Kein anderer Pilz hat dieses Bronze-artige Finish auf dem Hut. Das schimmert in der Sonne richtig metallisch.

    Hallo Shroom!,

    und wenn es regnerisch ist und der Pilz nass ist? Ich meine die Frage keineswegs sarkastisch, oder so. Denn man greift nach einem Pilz schneller, als man denkt.


    Danke für wunderschöne Bilder :thumbup:

    LG Paulis

  • Oookay, danke an René und Sascha. Das ist wirklich gut, zu wissen. :) Denn in der Schönower Heide habe ich damals auch gar nicht so wenig gefunden. An einen umzäunten Bereich kann ich mich aber gar nicht erinnern. Eventuell drücken die Forstmitarbeiter ja beide Augen zu? Gewohnheitsrecht oder so?


    Hmm, mit dem Behördendeutsch kann ich eher immer recht wenig anfangen. Dazu kommt: Pilze werden weder in den Abschnitten mit erlaubten Handlungen, noch in denen mit verbotenen Handlungen erwähnt. Vielleicht werden sie aber auch unter dem Verbot Nr. 16 (fälschlicherweise) mit den Pflanzen in einen Topf geworfen?

  • Hier die entsprechende Verordnung für den geschützten Teil der Schönower Heide, falls interessant: https://bravors.brandenburg.de…ngen/nsg_schoenower_heide

    Jetzt wirds interessant: Verboten ist demnach das Pflücken von Pflanzen. Pilze sind aber keine Pflanzen. Ich habe NSG-Verordnungen gelesen, in denen deshalb explizit auch Pilze genannt sind. Hier jedoch nicht. Übrigens auch in der Verordnung der Döberitzer Heide nicht. Die Sielmann-Stiftung schreibt jedoch auf ihrer Webseite, Pilze sammeln sei verboten. An anderer Stelle klingt es dann jedoch mehr danach, als sei, wie in der Schönower Heide, nur das Eindringen in die abgesperrte Kernzone verboten. Ich würde sagen: Der Gesetzgeber meint auch Pilze, aber der Anwalt haut einen raus, weil Pilze nunmal keine Pflanzen sind. Besser also, nicht weiter darüber reden, weil der Gesetzgeber sonst in der nächsten Fassung nachbessert – ist meine Erfahrung mit ähnlich unpräzisen Verordnungen in anderen Bereichen, mit denen ich es beruflich zu tun hatte …


    Grüße, Pilzfreund77