Lachnella spec.

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo,


    heute war ich auf Exkursion auf einer feuchten Wiese mit Bachvegetation. Auf dieser standen auch alte Rainfarne (Tanacetum vulgare).


    An diesen Ästen wuchsen kleine becherförmige Pilze. Nach mikroskopischer Untersuchung und auch schon makroskopischer Beschreibung durch einen Kollegen, wurde klar, dass es sich um die Gattung Lachnella handelt.


    Typisch für die Gattung sind die Außen- und Randhaare mit feiner granulärer, rhombischer und acikulärer Inkrustierung und abgerundeter Spitze (laut H. Lehmann: Cyphelloide Homobasidiomyceten in Schleswig-Holstein und Nachbargebieten)





    Die genaue Art lässt sich nach R.Agerer nur über die Sporenmaße bestimmen. Sporen konnte ich leider keine finden. Wahrscheinlich könnte es sich um die die nicht seltene Art L. alboviolascens handeln.


    LG Martin

  • Hallo Martin.


    Ich würde Deinen Fund als Lachnella alboviolascens ansprechen.

    Typisch ist das grauviolette Hymenium.

    Ähnlich, jedoch weiß und mit kleineren Sporen, ist Lachnella villosa.

    Auch sind die Haare verschieden, bei alboviolascens basal bräulich und bei villosa reinweiß.

    Falls Du noch etwas Substrat incl. Fruchkörpern mitgenommen hast, würde es sich lohnen diese noch ein wenig in Feuchtkammer nachreifen zu lassen.

    Dann sollten die Sporen reif sein und Du könntest diese vermessen, um alle Zweifel zu beseitigen.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Martin!


    "Rhombische Inkrustierung" hört sich ja gefährlich an. Hast du die gesehen?


    Die Art findet man momentan an allerhand Substrat, nicht nur an Krautstängeln, sondern auch an dünnen ansitzenden toten Laubholzzweigen.

    Ich sehe eigentlich überhaupt keine Alternative zu Lachnella alboviolascens, außer, es hat sich schon jmd. gefunden, der die bearbeitet und sequenztechnisch in 6 Arten aufgespalten hat (können auch 16 worldwide werden).

    Mit dieser grauen bis violetten Fruchtschicht (kann zuerst auch heller, dann mag Agerer mit der Mikroskopie Recht haben) ist es immer Lachnella alboviolascens. Das kleinere Schwesterchen findet man erst später und es bekommt abtrocknend maximal eine gelbliche Fruchtschicht.

    ASCO-SONNEBERG - Cyphelloide


    Bei diesen superhaarigen Cyphelloiden (auch bei Merismodes) empfiehlt es sich übrigens zu versuchen, mit einer Nadel nur die Fruchtschicht herauszukratzen und unter das Mikro zu bringen, sonst verzweifelt man leicht.


    Viele Grüße

    Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    ich hab keine rhomboide Inkrustierung wahrgenommen und weiß auch nicht genau, was der Autor damit wirklich meint. Rhomboid bezeichnet doch erstmal eine Form. Hast du vielleicht eine Ahnung, was damit genau gemeint sein soll?


    Das mit der Nadel werde ich beim nächsten Mal ausprobieren, danke für den praktischen Tipp. Wenn man die Art zum ersten Mal bewusst wahrnimmt bzw. entdeckt, könnte man denken, es sein zuerst ein Ascomycet. Wirklich sehr interessant, was es da alles an Basidiomyceten mit "becherförmiger" Struktur alles gibt.

    LG Martin

  • Hallo Martin!

    ich hab keine rhomboide Inkrustierung wahrgenommen und weiß auch nicht genau, was der Autor damit wirklich meint. Rhomboid bezeichnet doch erstmal eine Form. Hast du vielleicht eine Ahnung, was damit genau gemeint sein soll?

    Interessante Ausdrücke in dem Büchlein, aber sowas klärend im Bild darzustellen, ist wohl vergessen worden.

    Also ich nehme mal an, dass die Beschaffenheit der Außenseite der Haare gemeint ist.

    Bei manchen Haarbecherchen gibt es auch Arten, die Kristalle bilden oder tragen, die sehen dann so aus:

    ASCO-SONNEBERG - Dasyscyphella


    Aber das wird wohl eher nicht gemeint sein, da von Inkrustation gesprochen wird, also ist das nichts abspülbares, sondern fest auf der Außenseite.

    Wenn es was spitzes zur Vorstellung sein soll, so taugt dieses Beispiel vielleicht:

    ASCO-SONNEBERG - Cyphelloide


    Bei Lachnella nicht ganz so extrem.

    Mit einem hochwertigen Mikro lässt sich das sicherlich als AHA-Erlebnis abbilden

    Ich hab es mit Farbe versucht:

    ASCO-SONNEBERG - Cyphelloide


    VG Ingo W

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