Tropenhausfund: Lepiota sp, Leucocoprinus straminellus, Pluteus podospileus, Cystolepiota pulverulenta, Rigidoporus microporus, Cystolepiota sp

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  • die ich euch zeigen möchte.


    1. Auf Holz wachsender FK mit rötlicher färbung am Hut, unterhalb ist meiner Meinung nach eine Cortina zu erkennen.

    Hutdurchmesser 0,5 - 1 cm. Wurde aufgrund der Grösse wurde der FK nicht mitgenommen.


    Die Bilder sind leider etwas zuoptimal, sorry








    2. Aus meiner Sicht eine typsicher Leucocoprinus Faltenschirmling. Glockiger Hutform der eine deutliche Riefung und eine feine weisse Schuppung zeigt. Die weissen Lamellen stehen gut erkennbar frei. Der ganze FK hat einen minimalen gelben Ton. Die Hutmitte zeigt eine deutliche gelbe Zone. Das Sporenpulver ist ist weiss und hat einen gelben Einschlag.

    Der FK richt im gegensatz zu meinem gelben Fund recht neutral. Die Ringzone ist gut erkennbar und liegt mittig am Stiel.






    Das SPP Bild kommt noch.


    Lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Noch zwei weitere Funde im Zoo“ zu „Weitere Zoofunde...“ geändert.
  • Hallo Rainer und alle, die es interessiert,


    zum ersten hab ich Dir ja schon direkt geschrieben, nur noch mal für alle: Sieht nach Lepiota aus, aber nicht nach den Klassikern rubella oder pseudorubella. Theoretisch könnte es auch ein Leucoagaricus werden wollen, aber dann wüsste ich nicht, welcher.

    Nr. 2 auf alle Fälle Leucocoprinus, ich denke L. straminellus = denudatus.


    Falls Du von den Funden etwas getrocknet aufgehoben hast, gerne in die nächste Lieferung mit aufnehmen. ;)


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,

    Falls Du von den Funden etwas getrocknet aufgehoben hast, gerne in die nächste Lieferung mit aufnehmen. ;)

    das sieht irgendwie nach einer Fortsetzung von


    REUL, M, GUBITZ, CH (2019): Neue Pilzfunde in den Gewächshäusern des Ökologisch-Botanischen Gartens der Universität Bayreuth – ZfM - Journal of the German Mycological Society - (85)2019: 233-269


    aus. ;)


    Viele Grüße

    Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hallo Marcel,


    tatsächlich bereite ich das schon vor, habe bereits eine Komplettbeschreibung des gelben Leucoagaricus, der sollte ich denke ich veröffentlicht werden, egal was rauskommt. Was dann noch alles mit reinkommt werden wir sehen. ;)


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Heute wurden schon wieder neue Funde gemacht und ich möchte Sie euch zeigen.


    Ideen und Bestimmungsvorschläge werden natürlich gerne gesehen.


    1. Leider nur ein einzelnes etwas überständiges Exemplar, er sieht aber immer noch toll aus und richt nach Kakao, inklusive schwarzer Schneiden









    2. Unbekannter, mit auffälliger Frisur :love:



    leider etwas unscharfes Gruppenbild





    3. Und noch eine Gruppe, ich denke es ist eine eigene Art. Bin mir aber nicht sicher











    4. Schleimi





    LG Rainer

  • Hallo Rainer,


    meine erste u. ganz schnell aus der Hüfte geschossene Idee zum allerersten Gesellen nur mal vom flüchtigen Drüberschauen wäre Irgendwas aus Coprinopsis sect. Lanatulae. Aber da müsste man mindestens das scharfe Glas bemühen, um es genauer einzugrenzen.


    LG

    Marcel

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    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

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  • Hallo Rainer

    Fund 2 und 3 sehen spannend aus. Velum universale und Ring plus orangefarbenen Lamellen 🧐. Evt. Altersbedingte Veränderung der Hutoberfläche?

    Evt. Frühlings-Glockenschüppling (Pholiotina aporos)

    BG Andy

  • Hallo Rainer,


    also der Zoo scheint ja ne echte Fundgrube.


    Bei 1 ja, wird eine Coprinopsis sein. Lohnt sich denke ich aber nicht mehr genauer zu untersuchen, in dem Alter sind die Cheilozystiden kollabiert und es fehlen daher einige Mikromerkmale.

    2 ist von einem Schimmelpilz befallen, wäre daher für eine Sequenzierung wohl wahrscheinlich untauglich. Ich denke aber, es ist die gleiche Art wie 3.

    3 sieht sehr nach Pholiotina aus (wenn es ein Dunkelsporer ist, nicht dass die Lamellen verfärbt sind und es eigentlich was Lepiota-artiges ist), aber dann sicher keine Art, die bei uns im Freiland vorkommt. Sehr interessant, ich melde schon mal verstärktes Interesse an. ;)

    4 ist schwer zu deuten, Schleimpilz jedenfalls nicht, eher was Anamorphes, das Initialstadium eines Rindenpilzes oder Hyphenklumpen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hey Matthias, vielen Dank für deine/eure Einschätzung.

    Arg, das es sich um einen Schimmelpilz handelt hätte ich auch selbst erkennen können....

    Damit wäre dann der potezielle Pholiotina/Schirmling für eine weitere Untersuchung interessant.


    lg Rainer

  • Genau, der wäre sehr interessant.

    Beim letzten ("Schleimpilz") kommt die Konsistenz auf den Bildern eher flaumig rüber, sollte es in Wirklichkeit aber schleimig, wässrig gewesen sein, wäre ein Schleimi-Plasmodium durchaus möglich, aber wäre in dem Zustand sowieso morphologisch nicht bestimmbar.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Unabhängig von Melanophyllum haematospermum habe ich gestern noch einen weiteren Fund gemacht.


    Anbei die Bilder, sehr klein und filigrane , Hautdurchmesser kleiner 1 cm, brauner Hut mit Schuppung, die Lamellen rotbraun bauschig, der Stiel transparentwirkend ohne Ringzone.

    Substrat wahrscheinlich, der unbekannte Holzstamm.

    Edit: Das Substrat könnte aber auch Humuserde gewesen sein.

    Geruch und Geschmack unbekannt.


    Edit: Der Habitus (Älterer Helmling?), der geriefte braune Hutrand, die freien rot braune Lamellen, der weiße Stiel, erinnert vielleicht an die Gattung Conocybe? Diese sind aber eher Moos- und Wiesenbewohner!


    Vielleicht Conocybe cyanopus?









    LG Rainer

  • Hallo zusammen

    Du findest ja sehr interessant Funde.... 🤩

    Sind die Lamellen frei? Auf Holz gewachsen, hast du bestätigt. Evt. Etwas aus der Pluteus Ecke. BG Andy

  • Hallo zusammen, hallo Rainer,


    das ist schon ein Dachpilz - Pholiotina (= Conocybe) cyanopus hat ne andere Hutform- und Oberfläche.

    In Bayreuth sind im Tropenhaus zwei Arten Pluteus bekannt, eine davon P. podospileus mit sehr kleinen Exemplaren, an Robinien-Totholz. Und ich denke die sollte es hier sein, die HDS-Struktur müsste man natürlich mikroskopisch gegenchecken, das kann ich ja mal machen, aber die Optik kommt schon hin, wenn man von einer etwas abgewaschenen Hutoberfläche ausgeht.

    Nach meinem Kenntnisstand gibt es außer in Bayreuth kaum weitere Funde von Dachpilzen in Tropenhäusern, insofern natürlich interessant, ob es in Köln wieder die selbe Art gibt.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo zusammen, heute gab es mal wieder einen neuen Fund. Diesmal gehe ich von einem Psathyrella aus.


    Der Kandiat erinnert mich an einen P. candollena.


    Die FK wachsen gesellig auf Erde und haben einen deutlichen Velum behangenen Hutrand.

    Die Lamellen stehen recht dicht und zeigen für einen Psathyrella eine passende Färbung die auf einen Braunsporer hindeuten. Dies ist recht gut in einem Bild gut zu erkennen. Der weisse Stiel ist hohl und wie der restliche FK sehr fragil. Die Hutmitte ist etwas dunkler. Der Geruch ist neutral bis pilzig. Eine Geschmacksprobe wurde nicht gemacht.


    Außer P. candolleana fällt mir nach erster Recherche nicht viel ein. Mögen sich alle Psathyrella Spezialisten angesprochen füllen

    mich zu korrigieren.









    lg Rainer

  • Hallo Rainer,


    da seh ich auch Psathyrella candolleana. Kommt in fast jedem Tropenhaus irgendwann mal hab ich das Gefühl, hatte ich selbst im Bot. Garten Erlangen, wo sonst praktisch nix wächst als ich dort in den Warmhäusern war.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo zusammen,


    Rainer hab ich schon per PN informiert, hier noch ein Update für alle zum Pluteus:

    Die mikroskopischen Merkmale entsprechen denen von Pluteus podospileus aus dem Bot. Garten Bayreuth. Die HDS ist nicht mehr in Topzustand, aber es genügt für die Bestimmung.

    HDS aus bräunlichen Zellen, wobei es eine gute Mischung aus rundlich-ballonförmigen und länglich-zugespitzten ist, was typisch für die Art ist.

    Sporen:

    (4.8) 5.1 - 6.2 (6.9) × (4.6) 4.7 - 5.9 (6.5) µm

    Q = 1 - 1.1 ; N = 20

    Me = 5.7 × 5.3 µm ; Qe = 1.1


    Leucocoprinus straminellus konnte ich übrigens auch mikroskopisch bestätigen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Funde von heute Morgen.


    Anbei die neuen Bilder.


    1. Ein neuer weißer Saprobiont: vielleicht könnte es Leucocoprinus cretaceus sein?

    Das Substrat ist unbekannt; Der FK ist klein < 1 cm und sehr fragil. Des weitern mit wollig artigem Velumrest überdeckt.

    Beim Versuch den jungen FK zu entfernen, ist dieser leider komplett zerbrochen :/


    Junger Zustand




    Etwas überständig in einer Kollektion am anderen Ende des Substrates





    Hutstruktur im hohen alter



    Substrat




    2. Noch ein weiterer Fund.






    3. Alte Bekannte im guten Zustand für Matthias ;)



    Edit: Text etwas überarbeitet und Bilder eingebettet.


    LG Rainer

  • Hallo Rainer,


    das Tropenhaus wird mir immer sympathischer. ;)


    ich versuchs mal:

    Bei 1 der Kleine kann schon L. cretaceus sein, aber auch eine kleine Cystolepiota o.Ä.
    Die älteren Schirmchen dann sollten auf alle Fälle eine Cystolepiota sein, fraglich ob was Heimisches. C. hetieri. könnte vielleicht ähnlich aussehen, aber ich denke eher, dass das nix ist, was man hier im Freiland findet oder wenn nur sehr selten.

    2: also Porling ist ja klar, nicht so wirklich meine Baustelle, daher will ich jetzt gar nicht weiter spekulieren, aber schau ich mir auch gerne an.

    3: Da seh ich ne Lepiota, das ist jetzt sicher keine Pholiotina. Damit sollten die bisherigen auch klar Lepiota sp. sein. Gespannt bin ich, ob die mikroskopisch mit den unberingten übereinstimmen.


    Bin gespannt, was sich mikroskopisch rausholen lässt.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Neuer Fund, neuer Ort, wieder Psathyrella? Ich bin mir nicht sicher. Der FK hat 3 cm Hutbreite einen deutlich hochgerollten Hutrand . Die Lamellen stehen dicht und es gibt viele Zwischenlamellen. Die Sporenfabe würde ich braun/rot einschätzen. SPP ist in arbeit


    Nun die Bilder







    Die Bilder sind etwas zu rotstichig


    Edit: Der Geruch wurde in der Familie als minimal Süßlich wahrgenommen.


    SSP: braun/gelb/rot ? Die Farbe wurde als leicht braun/gelblich/orange wahrgenommen.



    lg Rainer

  • Hallo Rainer

    Spannend, aber Psathyrella denke ich nicht, ich vermute frei Lamellen und somit wahrscheinlich wieder was aus der Ecke Pluteus spec.

    Das SPP ist ja in Arbeit sehr gut. BG Andy

  • Hallo zusammen, hallo Rainer,


    zunächst zum aktuellen Fund:

    Sicher keine Psatyhrella, die Art hier gehört zu den Agaricaceae, also das wo Leucoagaricus, Lepiota und co. auch drin sind. Leucoagaricus wäre m.M.n. aktuell das Wahrscheinlichste, aber was es genau ist, weiß ich nicht. Das wird wieder ein sehr interessanter Kandidat.


    Hier nun schon mal Ergebnisse zu den vorher gezeigten Arten:

    Die beringte Lepiota ist mikroskopisch identisch zu anderen Funden, die keinen Ring hatten, es ist also eine in dem Tropenhaus dort ziemlich häufig auftretende Art, die einen flüchtigen Ring hat und die potentiell als cf Pholiotina eingestuften Exemplare sind damit auch klar zu dieser Lepiota gehörend und hatten nur altersbedingt dunklere Lamellen.


    Die oben gezeigte Cystolepiota hat sich als solche bestätigt. Es ist mal nix Exotisches, aber dennoch ein sehr schöner Fund. Funde der Art aus Innenräumen wären mir nicht bekannt. Cystolepiota pulverulenta ist mein Ergebnis.

    Die Merkmale:

    Die HDS besteht aus unregelmäßig-länglichen Elementen, damit ist es nicht hetieri, denn die hätte da kugelige Zellen.


    Sporen klein, ganz fein rau, Maße:

    (3.8) 3.9 - 4.9 (5.1) × (2.5) 2.7 - 3.0 (3.2) µm

    Q = (1.3) 1.4 - 1.68 (1.7) ; N = 30

    Me = 4.5 × 2.9 µm ; Qe = 1.6


    Zystiden gibt es keine, auch keine Cheilos.

    Die Basidien sind 4-sporig, recht klein und haben keine Schnallen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.