Geastrum pectinatum - Kamm-Erdsterne

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 933 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schlesier.

  • N'abend zusammen.


    Funde von gestern - ein Grüppchen von rund einem Dutzend, allesamt überständig, im Feld mehr od. weniger exsikkiert. Die größeren Fruchtkörper waren so um die 4 cm hoch (gesamte Exoperidie inkl. Endoperidie) u. die Endoperidien waren so ca. 1,3 cm breit. Die meisten Fk. hatten acht Basisarme/Sternlappen.


    Mit dem Parey war ich im Feld mal für einen ganz kurzen Moment bei Geastrum quadrifidum, aber der dürfte nicht so viele Basisarme/Sternlappen haben. Und lt. FoTE bevorzugt quadrifidum wohl kalkhaltigen Untergrund, den es am Fundort aber nicht gibt. Also abgewählt.


    Zum Fundort folgendes: Tannen-Kiefern-Mischwald, nahe an einer größeren Wasserfläche (Vorsperre einer Talsperre), Standort zeigt Diabas-Beimengungen im Feinboden u. im Bodenskelett. Kennzeichnende Arten in diesem Waldabschnitt sind Albies alba (es gibt noch einige alte starke Alttannen im Alter von 150 Jahren), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), Gemeine Fichte (Picea abies), Europäische Lärche (Larix decidua), Stiel-Eiche (Quercus robur), Hasel (Corylus avellana), Eberesche (Sorbus aucuparia), Berg-Holunder (Sambucus racemosa), Bromberre (Rubus spec.), Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Dorniger Wurmfarn (Dryopteris carthusiana), Adlerfarn (Pteridium aquilinum), Waldsauerklee (Oxalis acetosella), Mauerlattich (Lactuca muralis).


    Jetzt hatten wir ja am Donnerstag Rudis sehr interessanten Bauchpilze-Vortrag bei den ÖMG-Kollegen und die Erdsterne waren auch dabei, aber was mir bisher fehlte, ist ein Schlüssel für diese Gattung - ich hatte da auch bislang noch wenig Bestimmungsbedarf.


    Ich fand dann Groß, G. et al. (1980): Bauchpilze (Gasteromycetes s.l.) in der Bundesrepublik und Westberlin (Beihefte zur ZMykol Bd. 2) und käme da noch auf G. pectinatum als weiteren Kandidaten (aber noch nicht mikroskopisch bestätigt).


    Ich hab mir ein Exemplar, was noch nicht ausgesport hat, mitgenommen, in der Hoffnung, dass ich mit den Sporen noch was anfangen kann?! Den würde ich dann noch mikroskopieren (kam nur gestern u. heute noch nicht dazu).


    Evtl. haben hier ein paar alte Hasen von Euch noch ein paar hilfreiche Tipps für mich oder noch einen weiteren Schlüssel? lamproderma  Karl W und andere


    Danke u. Beste Grüße

    Marcel





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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Marcel, das ist auf jeden Fall eine Art, die ich selbst noch nicht gefunden habe. Und kein G. quadrifidum, der ist ziemlich klein und hat weniger Lappen - idealerweise 4 -deswegen "quadri". Ich komme mit den Angaben zu keinem Ergebnis, was aber wohl eher an mir als an den Daten liegt, sehe aber derzeit nichts was gegen oder unbedingt für G. pectinatum sprechen würde.


    LG, Bernd

  • Hallo Rainer,

    genauere Bilder des Peristoms und Stielchens wären noch hilfreich.

    auf die Schnelle fernab meines Zuhauses bzw. ohne Zugriff auf meinen Server u. das Sammelexemplar hab ich noch dieses Handyfoto vom Samstag.


    Das Peristom kommt hier bei allen Exemplaren als "tiefgefurchter, spitzer Kegel" (Groß, G. et al.) daher und die Stiele sind schon länger. Ich hatte hier auch schon kurz an striatum mitgedacht, aber der soll doch wohl mehr in Laubwaldgesellschaften vorkommen. Allerdings wissen wir ja alle aus Erfahrung, dass die Pilze da oftmals überraschen.


    Ich versuche heute Abend noch ein, zwei bessere Fotos vom Sammelexemplar anzufertigen, wo man die Makromerkmale vielleicht noch besser erkennen kann und vielleicht kann ich da auch gleich noch mikroskopieren.


    Ich danke Dir u. Bernd für Euren Input. Schönen Tag.


    LG

    Marcel


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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • GriasDi Marcel,

    ich kann mir hier G. pectinatum gut vorstellen.

    G. striatum hätte an der Sporenkugelunterseite einen auffallend abgesetzten "Kragen". Den namensgebenden "Kamm", des Kammerdsterns, G. pectinatum, sieht man an der Sporenkugelunterseite von getrockneten Fruchtkörpern. Diese grobe radiale Riefung ist nicht immer bei allen Fruchtkörpern einer Kollektion deutlich zu sehen. Bei so vielen Exemplaren sollte aber schon der ein oder andere mit deutlicher Merkmalsausprägung dabei sein.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,


    vielen Dank für Deine Hinweise hierzu!


    Eine grobe radiale Riefung an der Unterseite der Endoperidie (Sporenkugel) ist zu sehen. Ein Kragen, wie für striatum typisch u. namensgebend, fehlte.


    Hier noch ein paar Aufnahmen der von mir aufgesammelten Mumie - ich bin nur leider kein guter Knipser.


    01. Peristom


    02. Endoperidien-Unterseite

    Man kann dort schon sowas wie Riefungen erkennen.


    03. Mumie


    Ich werde natürlich noch schauen, ob ich mit den Sporen was anfangen kann. Ob's nur heute noch was wird, bezweifele ich mittlerweile, da mich der Vor-Oster-Stress schon eingeholt hat.


    LG

    Marcel

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  • Hallo Marcel,

    das ist m.M. auf jeden Fall Geastrum pectinatum.

    Das geriefte Peristom, die gestielte Endoperidie wobei auf der Unterseite kammartige Riefungen zu sehen sind sprechen dafür.

    G. striatum hätte einen kragenartigen Absatz auf der Unterseite der Endoperidie.

    G. quadrifidum hätte nur 4 "Arme" und auch ein Nest, außerdem wäre das Periston fimbriat.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    vielen Dank auch für Deine Rückkopplung u. Bestätigung.


    Ich hab mir auf die Schnelle noch ein bissl Fachliteratur zu Erdsternen versorgt, unter anderem den Research Artikel von Jeppson et al. (2013). Ich hab diese Gattung bisher noch gar nicht so richtig auf meinem Schirm gehabt, auch weil ja einige Arten eher selten zu finden sind bzw. selten vorkommen. Aber ich fand Erdsterne schon immer irgendwie faszinierend und mit G. pectinatum hab ich einen Perser, zudem meinen Perser Nr. 1 für 2024.


    LG

    Marcel

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  • Thorwulf

    Hat den Titel des Themas von „Geastrum cf. pectinatum od. noch was anderes?“ zu „Geastrum pectinatum - Kamm-Erdsterne“ geändert.