Moin,
eigentlich wollte ich heute nur die Okulare putzen, aber dann ist mir noch ein Erdstern über den Weg gestanden, zwar schon ziemlich trocken, aber probieren konnte ich es ja.
So ganz zufrieden mit den Fotos/der Foto-Fokussierung bin ich auch noch nicht, aber für den Anfang sicher auch nicht ganz schlecht. Zum Ausmessen reicht es jedenfalls.
Habitat: städtische Parkanlage (ca 70m üNN), v.a. unterschiedlichste Büsche, direkt neben einem geschotterten Fußweg und benachbart zu einer vielbefahrenen Straße, auf der Schattenseite.
Ich habe einen Fruchtkörper von mehreren gesellig wachsenden mitgenommen, die Größen der anderen habe ich mir nicht gemerkt/gemessen..
Mit ausgebreiteten, dünnen Exoperidien ca 5cm Durchmesser, Endoperidie 1.5cm Durchmesser. Kein Vorhof erkennbar, keine tiefe Furchung erkennbar.
Ist das da zumindest noch ein ganz kurzer Stiel?
Die Bilder sind vom Capillitium(?), das an der Peridienöffnung schon rausschaute, einfach in Wasser und gequetscht. Mit dem Immersionsöl hatte ich noch ein paar Probleme, das nicht direkt schön gleichmäßig verteilt war, aber hatte auch drei Messpositionen und hatte auch versucht eine Stelle aus der Endoperidie selbst herauszuschneiden, aber das hat auch nicht so gut geklappt und damit hatte ich noch ein paar Probleme, das Wasser gleichmäßig unter das Deckglas zu bekommen.
Hyphen im Capillitium Durchmesser ~4μm
Bei den Hyphen hatte ich den Eindruck, dass sie selbst auch wieder eine Oberflächenstruktur hatten und insgesamt auch etwas längsfasrig aussahen. Ist das so, ist das vielleicht nur Dreck/Erde/halbzerstörte Sporen/was-auch-immer-noch oder irgendwelche Artefakte?
Die Sporen sehen stachelig ornamentiert aus, die <0.8μm lang sind (ans Färben hab ich mich noch nicht getraut.. Was nimmt man da bei Erdsternen? Bringt das noch mehr Erkenntnisse?). Die Sporen selbst habe ich mit (3.1)4.8±0.4 x 4.5±0.4(5.3)μm (N=46 in 1 Bild, Q~1.1) gemessen.
Wenn ich nach dem Schlüssel von Groß [1] gehe, lande ich bei 1b-2b-12a (das ist doch wahrscheinlich kein Stiel?)-13b- Danach komme ich nicht weiter. Oder hab ich dadurch, dass der schon ziemlich eingetrocknet ist, eh keine Chance mehr?
Rein vom optischem aus Fungi of temperature Europe finde ich den G rufescens gar nicht so verkehrt, aber die Exoperidien sind halt doch schon ziemlich eingetrocknet...
Hat irgendwer da einen Tipp?
Bis zu welchem Zeitpunkt könnte man noch Basidien in Erdsternen finden, wo verstecken die sich und wie ließe sich das präparieren?
[1] https://www.dgfm-ev.de/publika…esrepublik-und-westberlin