Hallo Forum,
im Regionalforum sind eben gerade die Morcheln los. Deshalb versuche ich es mal hier - mit einem halbwegs morchelfreien Beitrag. So richtig schlau werde ich aus diesem Frühjahr nicht. Die Kollegen auf Arbeit meckern schon rum, wenn es draußen nicht sonnig ist und keine 20 Grad hat. Dabei war Anfang voriger Woche noch Frost und vor gut zwei Wochen Winter. Es ist definitiv zu warm für Anfang April. Das Osterwochenende wäre auch dann noch zu warm ausgefallen, wäre es im Schnitt 10 Grad kälter gewesen.
Spitzmorcheln hätte es nach meinem Verständnis schon seit Wochen geben können - müssen. Eine Einzige (Morchella purpurascens) konnte ich am Osterwochenende entdecken. Die stand einsam und allein am Wegesrand und war deshalb ziemlich angefressen
An einer meiner uralten Morchelstellen, dort gab es seit mindestens zehn Jahren nichts zu finden, trieben sich eigentümliche Dinger rum.
Nach diversen Bildvergleichen halte ich die für Böhmische Verpeln. Die Hutfarben waren ziemlich einheitlich hellbraun. Interessant fand ich die Stielmusterung bei einigen Fruchtkörpern.
Hätte die Jemand mal in einem Pilzrätsel gebracht, hätte ich verloren. Immerhin war es für mich ein Erstfund. Was es nicht alles gibt! Das war' s dann aber auch mit den halben Morcheln; versprochen.
Interessant fand ich auch, dass alle möglichen Lorcheln bereits erschienen und zum Teil sogar schon ausgewachsen waren.
Stattliche Scheibenlorcheln zum Beispiel.
Frühjahrslorcheln gab es auch zuhauf. An einem freien Standort mitten im Kiefernwald (im Moos) begegneten mir recht ungewöhnliche Exemplare.
Der Umfang betrug gut 10 cm. Wenn es gen Mai geht, sind so große Fruchtkörper nicht ungewöhnlich. Aber Ende März?! Ich habe mal den Stiel etwas vergrößert.
Es gibt ja, neben der Frühjahrslorchel und einigen anderen Arten, eine Gyromitra inflata, die bläuliche Verfärbungen am Stiel haben soll. Leider habe ich die Fruchtkörper nicht aus verschiedenen Perspektiven abgelichtet. Hat damit schon jemand Erfahrungenn gesammelt? Vielleicht suche ich die Stelle nochmal auf.
Zu guten Ende mal ein netter Baumpilz. Vergangenes Jahr hatte ich ja berichtet, dass auf unserem Campingplatz (immer noch) etliche Birken stehen. An einer davon fruktizierte die Nebenfruchtform des Schiefen Schillerporlings. Allerdings ziemlich weit gen Boden. Dort wo Fuchs und Igel ihr Geschäft verrichten.
Zwei Birken weiter ist mir bereits im Vorjahr eine Vorwölbung am Stamm aufgefallen - allerdings in lichter Höhe von etwa 5m. Immer, wenn man das Teil betrachtet, ist es entweder zu dunkel oder von irgendwo her blendet Licht. Diesmal habe ich den Stamm extrem überbelichtet. Und siehe da, das Objekt wurde erkennbar.
Noch so einer!
Ich wünsche allen hier ein erfolgreiches Pilzwochenende.
Ingo