Cortinarius kurz nach Schneeschmelze

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 894 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matthias.

  • Hallo zusammen


    Vor zwei Tagen auf 1300m üNN fand ich diesen Schleierling. Für diese Gattung interessiere ich mich eher weniger (da zu umfangreich). Aber so früh im Jahr, nah am Schnee und hoch am Berg, dachte ich mir, der sollte doch bestimmbar sein. Doch weit gefehlt. Ich komm nicht drauf.


    Ein Eindruck vom Fortschritt der Vegetation


    Die Pilze wuchsen bei Fichte und entfalteten den Hut schon im Boden (wie März-Schneckling)

    Hut: 40-50 mm, Stiel: 40-50 x 15-20 mm





    KOH-Reaktion, sieht für mich negativ aus



    Sporen: (8) 8.4 - 9 (9.4) × (5.4) 5.8 - 6.5 (6.6) µm



    Geruch: im ersten Moment ammoniakähnlich, später mit einem Hauch Kakao

    Geschmack: mild, pilzig


    Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?


    Liebe Grüsse

    Marco

  • Hallo Uwe


    Danke für Deine Antwort. Freut mich, dass das auch für Dich interessant ist.

    Die Pilze sind am Exsikkieren und werden Dir baldmöglichst zugeschickt. Falls Du nicht umgezogen bist, habe ich Deine Anschrift (Wir waren 2023 zusammen am Copro-Kurs).


    Liebe Grüsse

    Marco

  • Besten Dank, Günter.

    Das passt ja hervorragend. Wie ich im Beschrieb von Ballarà et al. sehe, stimmt auch die frühe Erscheinungszeit und die Höhenlage mit meinem Fund überein.

    Die Art scheint ja noch nicht oft entdeckt worden zu sein, noch schwieriger (für mich jedenfalls) ist aber, etwas Publiziertes über sie zu finden.

    Ich lege den mal als Cortinarius iunii ab und bin gespannt, was die Sequenzierung von Uwe noch zu Tage bringt.


    Liebe Grüsse

    Marco

  • Hi Marco,

    die Art wurde erst 2017 in Spanien entdeckt und neu beschrieben. Darüber hinaus findest Du nur im AdC noch 2 weitere Informationen: als C. iunii Pl.1026/Fiche1506 (ADN bestätigt) und als suillo-nigrescens Nr. 2184. Beide passen auch gut von der frühen Erscheinungszeit und der Höhenlage. Allerdings wird die Buche als möglicher Partner ins Spiel gebracht, einmal solo, einmal zusammen mit Abies, jeweils auf Kalk. Der gute Josep gibt Pinus, Abies und Quercus als Partner an, ebenso auf Kalkboden.

    Wie war denn der Untergrund an Deinem Standort?

    LG Günter

  • Kalk passt auch bei mir. Der Fundort war im Kanton Glarus (CH). Und da besteht der Untergrund vorwiegend aus Kalkfelsen. Den AdC habe ich leider nicht, trotzdem danke für den Hinweis.

    Gruss Marco