Scutellinia um S. crinita / scutellata /

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  • Hallo zusammen, heute bei mir in einem Topf im Garten habe ich eine Scutellinia entdeckt:



    Ich habe versucht, sie mit dem Schlüssel von ascomycete.org zu schlüsseln (https://ascomycete.org/Portals…Org%2011-06%20297-308.pdf, bzw https://ascomycete.org/Keys/Key/ArticleId/1525/key-0008) und komme relativ entspannt bis zum Schlüsselpunkt 18.


    Da scheint aber keine der Auswahlmöglichkeiten so richtig zu passen: S. colensoi und S. scutellata fallen raus wegen u.a. des Sporenquotienten (bei mir 1,4-1,5), für S. crinita sind die Sporen zu groß (jedenfalls wenn ich richtig gemessen hab - siehe Frage unten), für S. pilatii sind sie zu klein. Jetzt waren da kaum freie Sporen im Präparat und von denen die ich gesehen (und dann auch vermessen) hab könnte ich mir auch vorstellen dass sie beim Präparat-quetschen durch Reißen des Schlauchs freigesetzt wurden. Das würde sozusagen die Möglichkeit eröffnen, dass die Sporen noch reifen müssten und dabei größer werden. Ich hab mal einen FK feucht gestellt und ein Deckglas drüber gelegt, vielleicht finde ich da übermorgen fertige Sporen.


    Die heute gemessenen Sporenmaße(N=20) sind (17.8-)18.3-19.7-21.2 x 12.0-13.5-14.3(-14.8) μm


    Und dann nochmal die oben schon angekündigte Frage zum messen: Normalerweise kenne ich das (in der kurzen Zeit, die ich bisher mikroskopiere) so, dass sich im Mikroskop um die Spore nochmal ein dichter hellerer Bereich zeigt. Das deute ich als Beugungseffekt und messe es nicht mit (richtig?). Die Sporen von der Scutellinia sehen jetzt aber ein bisschen so aus, als gäbe es entweder den Beugungseffekt zweimal, oder als wäre die Spore doppelwandig - wozu ich bei Recherche nichts gefunden habe. Wie messe ich jetzt richtig, Variante A (doppelte Beugung) oder Variante B? Aktuell tendiere ich zu Variante A, als ich gemessen habe war ich aber noch bei eher Variante B. Dazwischen liegt ein ganzer Mikrometer Unterschied.



    Die Werte oben sind für Variante B, also falls A richtig ist wären die nochmal ca je ein mu kleiner - würde ich natürlich nochmal neu genau ausmessen dann. Damit käme es näher an S. crinita, aber die Breite wäre voraussichtlich im Durchschnitt immernoch größer als das dafür im Schlüssel angegebene Maximum...


    Die bisherige Dokumentation (mehr Fotos, auch mehr Mikros) findet ihr hier: https://www.inaturalist.org/observations/207638794.


    Ich freue mich über eure Gedanken und Infos, es ist auch meine erste Scutellinia die ich mikroskopiere.


    Soweit, liebe Grüße, Lara

  • Hallo Lara,


    ich suche Scutellinia hier wie blöde, und bei Dir wächst sie im Garten... :gkopfkratz: g:-)


    Schreibe mir mal bitte eine kurze PN.


    Liebe Grüße,

    Steffen

  • Hallo Lara,


    ich würde den hellen Bereich um die Spore als Sporenwand deuten und entsprechend mitmessen. Wobei ich bei einer Scutellinia aber eh erstmal versuchen würde, einen Sporenabwurf zu bekommen. Wenn das nicht gelingt, kann man das Teil dann auch direkt entsorgen, weil man für die Bestimmung ja später das Sporenornament braucht, was nur bei richtig reifen Sporen ordentlich zu beurteilen ist.


    Björn

  • Hallo Lara,

    ich sehe es wie Björn, und bei noch genauerem Hinsehen siehst Du noch eine 3.schwache Außenlinie. Das könnte der Beugungseffekt sein oder von einer Art Schleimhülle stammen, wobei ich nicht weiss, ob Sc. sowas haben dürfen.

    LG Rainer

  • Hallo Lara,


    ich würde den hellen Bereich um die Spore als Sporenwand deuten und entsprechend mitmessen. Wobei ich bei einer Scutellinia aber eh erstmal versuchen würde, einen Sporenabwurf zu bekommen. Wenn das nicht gelingt, kann man das Teil dann auch direkt entsorgen, weil man für die Bestimmung ja später das Sporenornament braucht, was nur bei richtig reifen Sporen ordentlich zu beurteilen ist.


    Björn

    Hallo Björn,

    Danke für deine Tipp, gibt es bei diesen kleinen Ascos eine Trick um einen Sporenabwurf zu bekommen? Das würde mich interessieren.

    BG Andy

  • Hallo Andy,


    klassischerweise befeuchtet man Apothecien dieser Größe etwas, legt ein Deckglas drauf und beleuchtet das Ganze dann einige Minuten. Die Kombination aus Licht und Wärme regt wohl zum Sporenabwurf an. Alternativ kann man, gerade wenn man eine größere Menge Fruchtkörper nah beieinander hat - wie das etwa bei Byssonectria der Fall ist, auch einfach den Pilz direkt auf dem Objektträger absporen lassen, wie man es auch von Basidiomyceten kennt.


    Björn

  • Hallo Andy,


    klassischerweise befeuchtet man Apothecien dieser Größe etwas, legt ein Deckglas drauf und beleuchtet das Ganze dann einige Minuten. Die Kombination aus Licht und Wärme regt wohl zum Sporenabwurf an. Alternativ kann man, gerade wenn man eine größere Menge Fruchtkörper nah beieinander hat - wie das etwa bei Byssonectria der Fall ist, auch einfach den Pilz direkt auf dem Objektträger absporen lassen, wie man es auch von Basidiomyceten kennt.


    Björn

    Vielen Dank Björn, das werde ich so versuchen so bald ich wieder mal etwas finde. BG Andy

  • Hi,


    die wachsen doch überall. Bevorzugt in feuchten Harvester-Spuren oder auf feuchtem Holz in Gewässern etc.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Hallo Stefan,


    das kommt darauf an, wo das "Überall" ist. :gcool:


    Bin ich in Thüringen unterwegs finde ich sie immer, hier vor der Haustüre ist das echt ein Problem. In meinen Hauswäldern habe ich bisher noch nicht eine gefunden. Es ist wie verhext. Sicher hat da die Schwarzhex ihre Finger im Spiel...


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo zusammen,


    danke Björn besonders für die Anmerkungen zu Sporenornament bei Sporenreife - da hatte ich gar nicht mehr drüber nachgedacht. Und vielleicht ändert sich mit der Reife ja auch der Quotient noch. Insofern schauen wir mal ob es mit dem Sporenabwurf was wird.


    Das mit dem Beleuchten zum Aussporen hatte ich zwar schonmal gehört, aber gestern auch nicht mehr auf dem Schirm. Ich schaue heute abend oder morgen mal, ob ich sie damit überzeugt bekomme, wenn sie sich bis dahin nicht alleine entschieden hat.


    Es wäre tatsächlich schön, wenn es klappt und ich sie gut dokumentieren kann, weil wir Sonntag auch einen Einführungsworkshop zum Extrahieren und Amplifizieren von DNA aus Frischpilzen haben, wo ich sie mit hinnehmen könnte, dann gäbe es vielleicht sogar noch Sequenzergebnisse dazu später. Insofern Daumendrücken.


    @ Steffen, wenn das mit dem Sporenabdruck klappt, soll ich dir einen schicken damit du sie anzüchten kannst? :cool: Ein kleines Scuttellinia-Haustier wäre doch niedlich :giggle:


    Liebe Grüße,


    Lara

  • Sicher hat da die Schwarzhex ihre Finger im Spiel...

    Da kannste Gift drauf nehmen 8o

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41

  • Hi Lara,

    die Scutellinias sind echt toll :daumen:

    ich benutze gerne die Literatur von Henk Huijser - Het geslacht Wimperzwam, ist zwar auf niederländisch, aber ich denke man kommt damit gut klar.

    Ich würde nach dem Messen der Sporen im Wasser, unbedingt noch das Ornament der Sporen in BWB (Baumwollblau) anfärben und angucken.

    Auch die Länge der Randhaare sind ein wichtiges Bestimmungsmerkmal....und die Basis der Haare (ordentlich quetschen).


    Beste Grüße

    Martin