Schneerübling? Oder doch nicht?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 789 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • War mir bisher völlig unbekannt, Gymnopus vernus (Ryman) Antonin & Noordel. (Mittlerweile mit Fragezeichen, siehe Beitrag 2)


    Zu finden im Park auf magerer Wiese unter Eichen und an den Butterrübling erinnernd, aber etwas kleiner, mit gelblichen Tönen in Stiel und Lamellen und für Butterrübling nicht in die Jahreszeit passend:


    Mikrodaten: Sporen kleiner als bei Rhodocollybia butyracea, glatt, passen gut zu Gymnopus vernus:

    6,2-7,2 µm (av. 6,7 µm, SD 0,4 µm) x 3,6-4,0 µm (av. 3,8 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,6-1,8 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 4)


    Cheilos


    dryophile HDS


    Kaulos zylindrisch, häufiger in Richtung der Basis aus gegabelt:


    Wusste bis heute nicht, dass es da auch eine Frühjahrsart gibt. Ihr?


    Cortinarius vernus agg. gabs auch:


    Ansonsten ist ziemlich tote Hose.


    LG Sebastian

  • Hab nochmal geschlüsselt. Also das passt vermutlich doch gar nicht gut. Scheint eher subalpin vorzukommen. Auch "richtige" Cheilos scheinen da nicht vorzukommen. Vielleicht ist das einfach G.ocior? Gelb war der in Stiel und Lamellen. Wuchs halt eher gesellig als büschelig. Der kann wohl auch im Frühling. Puuh. Hüte dich vor Schnellschüssen. Wobei in der Diskussion bei G.vernus bei Antonin und Noordeloos eine große Bandbreite auch an Mikromerkmalen und Standorten akzeptiert wird. Hmm, alles nicht so einfach.


    LG Sebastian

  • Sebastian_RLP

    Hat den Titel des Themas von „Schneerübling“ zu „Schneerübling? Oder doch nicht?“ geändert.
  • Hallo Sebastian

    Bei uns wurde der Gymnopus vernus auch schon ca. 26x kartiert, ob korrekt oder nicht mal dahingestellt -> auf jedenfalls soll er bei uns in der Schweiz auch vorkommen.

    -> nicht mal nur in subalpinen Lagen sondern auch im Flachland, wahrscheinlich kalkliebend.


    Ich habe ehrlichgesagt diese Art auch noch nie live gesehen und kann nicht sagen ob dein Fund passt.


    Ich hätte jetzt noch mit diesem verglichen ->

    Gymnopus ocior
    (Pers.) Antonín & Noordel.


    BG Andy

  • Hi Andy,


    ja die Monografie von Antonin und Noordeloos beschreibt tatsächlich auch eine größere Zulässigkeit in der Merkmalsvariabilität und Ökologie bei G.vernus. Es gibt wohl gesicherte Funde im Flachland. Aber bei genauer Betrachtung der Makro- und Mikromerkmale bin ich in der Tat mittlerweile auch mit größerer Sicherheit bei G.ocior angelangt. Das passt einfach viel besser, zusärtzlich auch wegen des terrestrischen Wuchses zwischen Gras und Moos (vernus auf Holz).


    LG Sebastian

  • Hallo Karl,


    danke für deine Einschätzungen und das Teilen deiner Erfahrung. Was mir auch aufgefallen ist, dass man im Forum einfach nicht einen Post zu Gymnopus vernus findet. Ist er total selten (vielleicht auch an außergewöhnliche Bedingungen gebunden) oder am Ende doch nur auf bestimmte Habitate begrenzt oder wird er oft nicht richtig zugeordnet? Das ist schon interessant.


    LG Sebastian