Stockschwämmchen bestimmen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.949 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von flyls8.

  • Wollte mich mal an Stockschwämmchen trauen. Habe die bisher immer gemieden, aber mich heute mal 2 Stunden mit denen beschäftigt. Wollte fragen, ob ihr Tips habt, wie man die 100% von den giftigen Kollegen abgrenzen kann. Habe bisher gelernt:
    Maximal 6 cm Hutdurchmesser.
    Auf Laubholz.
    Stiel mit Schuppen.
    Geruch angenehm, darf nicht mehlig riechen.
    Darf nicht vereinzelt wachsen.
    Ring kann, muss nicht vorhanden sein.
    Stiel sollte nicht zu hell sein.
    Stiel nicht silbern.
    Sporenstaub dunkelbraun (wobei ich noch nie Sporenstaub zur Bestimmung herangezogen habe, wäre nett, wenn mir das hier jemand erklären würde).


    Gibts andere Abgrenzungsmerkmale? Will die umbedingt mal sammeln, aber bis her doch etwas zu viel Angst gehabt. Schüpplinge, Schwefelköpfe oder Gifthäubling würde ich ungern essen.


    Danke

  • Hallo,


    ich bin der Meinung dass das Stockschwämmchen mit zu den am
    einfachsten zu bestimmenden Pilzen gehört.Die Verwechslungsgefahr
    zum Gifthäubling halte ich für äußerst gering,hat man sich
    alle Erkennungsmerkmale eingeprägt.Das wichtigste ist wohl die Stielschuppung beim Stockschwämmchen.Schau dir das Bild an,ich stelle
    jedenfalls wenig Ähnlichkeit fest.


    Oben Gifthäubling(Galerina marginata),
    unten Stockschwämmchen(Kuehneromyces mutabilis)



    Selbstverständlich auch die Schwefelköpfe unbedingt kennenlernen.


    Gruß,Detlef

  • Hallo Sardoan!


    Eigentlich hast du schon so gut wie alle Merkmale des Stockschwämmchens aufgezählt. Ich habe den Gift-Häubling noch nie wissentlich gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass die Hygrophanität nicht so stark ausgeprägt ist. Schüpplinge haben einen schuppigen Hut und können eher mit dem Hallimasch verwechselt werden. Schwefelköpfe haben keinen schuppigen Stiel. Beide Gruppen sind kräftiger und nicht hygrophan.


    Ich hoffe, das hilft weiter. ;)


    Das Stockschwämmchen kann auch einzeln und/oder an Nadelholz wachsen, aber die lässt du wohl erst mal stehen. ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Danke, noch eine Frage zur Hutform. Auf den meisten Bilder, die ich gesehen habe hatten die Stockschwämmchen einen Hut, der runder war und weiter nach unten ging, als bei den giftigen, wie auch auf dem Bild von Datanem. Habe hier schon die ganze Zeit Bilderrätsel gespielt, also bei Googel mal gesucht nach Bildern und allein an der Hutfom konnte ich alle richtig bestimmen, habe dieses aber nirgends als Unterscheidungkriterium gefunden. Liege ich da falsch? Verstehe nicht ganz, warum der einfachste Unterschied nie genannt wird.
    Edit*
    Anscheinend doch, gerade nochmal gelesen, dass die Stockschwämmchen auf dem Bild unten sind. Aua

  • An der Hutform würde ich es jetzt nicht unbedingt festmachen wollen.
    Die kann gerade bei jungen Pilzen schon ähnlich sein.Auch ist die Stielschuppung
    im Anfangsstadium beim Stockschwämmchen noch
    nicht bis gar nicht ausgeprägt.Deshalb hier genau hinsehen.


    Gruß,Detlef


  • falls ich welche finden sollte


    hallo sardoan,
    zumindest hier im östlichen donauraum scheint im moment eine gute wachstumszeit für stockschwämmchen zu sein. ich habe sowohl gestern wie heute je einen baumstumpf voller stockschwämmchen gefunden. an jedem waren pilze für eine ordentliche mahlzeit.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)


  • Hallimasch sollten ja auch wieder wachsen, hoffe ich zumindest.


    bei uns sind auch hallimasch voll da, vor allem in der richtigen größe. ich mag die besonders gern mit speck und zwiebel.
    also ab in den wald.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Hier leider 0 Hallimsch. Aber habe dann mal nen Abstecher in nen Laubwald gemacht und einen grossen Busch Stockschwämmchen gefunden, leider schon alle recht alt. Habe auf einen anderen Stamm auch gleich einen Verweschlungpartner gefunden, einen Busch Grünblättriger Schwefelköpfe. Da war der Unterschied aber sehr groß. Verstehe nicht ganz, wie man die verwechseln kann. An meinem Suchgebiet tut sich aber schon was, meine ersten Maronen.
    Paar stinker gabs auch, aber die Hexeneier wollte ich dann doch nicht.

  • Ich muss mich hier mal einmischen. Stockschwämmchen (Kuehneromyces Mutabilis) sind meine absoluten Favoriten, ich sammle und esse sie seit Jahren, das letzte Mal vor einer knappen Woche. Da es mir immer noch gut geht, habe ich wohl bisher keinen Fehlgriff getan. Ich bin aber immer noch extrem vorsichtig denn was man in der Literatur über den Gifthäubling (Galerina Marginata) erfährt, ist schon beängstigend.


    Erstens ist er unter Umständen wirklich der fast perfekte Doppelgänger. Man schaue sich die Bilderserien auf Pilzepilze.de einmal an. Größe, Farbe, Hygrophanität, Sporenfarbe sind gleich und Geruch und Geschmack sind relativ subjektive Kriterien. Das einzige zuverlässige Unterscheidungsmerkmal ist offerbar der geschuppte Stiel. Ich habe auch gelesen, dass Pilzberater sich weigern, Stockschwämmchen zu bestimmen, wenn kein Stiel mehr dran ist.


    Zweitens ist das Gift von Galerina Marginata Amanitin und das ist tückisch. Wenn man genug davon gegessen hat, geht es einem solange gut (2 Tage) bis es zu spät ist und die Leber bereits irreversibel geschädigt ist.


    Mein Problem ist jetzt: Ich habe noch nie bewusst eine Galerina Marginata in der Hand gehabt, sonst könnte ich mir vielleicht die Unterschiede besser klarmachen. Hat jemand vielleicht ein paar live-Bilder von aktuellen Funden von G. Marginata und könnte sie hier mal zeigen? Würde mich sehr freuen.



    Beste Grüße und Danke,


    Alex