Hallo!
Am Mummelsee fand ich eine Peltigera, die mich schon eine Weile beschäftigt, da sie anders ist als meine bisherigen Funde.
Den Weg zurück nahm ich auf dem breiten asphaltierten Weg, dessen bergseitigen Rand eine 1-1,5m hohe Mauer gegen Erdrutsch sichert. Diese Mauer war in den etwas schattigeren Passagen mit Moos überwachsen. Aus dem Moos seinerseits wuchsen Peltigeren, von denen sich die meisten Exemplare mitsamt dem Moos von oben her von der Wand abrollten. Das Abrollen mag mit den Kanal/Kabelverlegarbeiten an der Mauer zusammenhängen.
Bild 1 Weg zum Mummelsee (noch ohne Mauer) mit frisch geschottertem Seitenstreifen
Der Thallus ist im Randbereich grau, zur Mitte hin bräunlich.
Die Ränder sind wellig aufsteigend, die Ränder nach innen gerollt.
Bild 2 Peltigera, teils abgerollt, für Foto wieder hochgeklappt
Bild 3 Kleines, feuchtes Exemplar tief im Moos. Die wellige Oberseite bildet die Adern nach.
Bild 4 Abrollendes Exemplar, die Unterseite zeigend
Bild 5 Fruchtendes Exemplar mit sattelförmigen, braunen Apothecien
Zu Glück wachsen die Peltigeren aber auch oberhalb der Mauer geschützter auf dem Waldboden!
Bild 6 Peltigera auf Moos auf Waldboden
Die Oberseite ist stark glänzend, glatt ohne jeden Filz und unbereift.
Lappenbrite um 3 cm.
Bild 7 Trockene, graubraune, glänzende Oberseite (Probe von Thallus Bild 3)
Die Unterseite ist hell mit cremefarbenen Adern und dunklen Rhizinien, am Rand auch weißliche Rhizinien, dort noch einfach. Die dunklen, langen Rhizinien fasern bei Kontakt mit dem Substrat pinselartig auf.
Bild 8 Unterseite des gleichen Thallus (Bild 2/7) mit cremefarbenen Adern und dunklen Rhizinien.
Die Lappen überwachsen einenander (siehe Einsatz in Bild 8)
Ein größere Probe einer abgerollten, alten Peltigera zeigt eine dunklere Unterseite, die kleine, hellere Vertiefungen besitzt - offenbar sehr breite Adern! Das habe ich erst im feuchten Zustand erkannt. Die Flecken sind aber auch im trockenen Zustand erkennbar:
Bild 9 Unterseite eines abgerollten, sehr trockenen Thallus (aus Bild 1)
Ich würde erwarten, dass nur eine Peltigera-Art vorliegt.
Beim Schlüsseln lande ich bei einer Auswahl zw. P. hymenina, P. nepolydactyla, P. neckeri und P.polydactylon, wobei ich zu P. neopolydactyla tendiere.
Was meint ihr dazu?
LG, Martin