Vercorin & Umgebung 14.05.2024

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matthias.

  • Hallo zusammen


    Gestern war ich über fünf Stunden unterwegs. Auch wenn pilztechnisch nicht viel los ist, kommen dann doch ein paar Sachen zusammen:


    1:

    Diesen Faserlingen hat die Sonne schon etwas zugesetzt, aber einen Versuch war es wert.

    Am Standort hatte ich die Vermutung, dass es vielleicht Coprinopsis (Psathyrella) marcescibilis sein könnte.

    Mal schauen:


    Sie haben sehr grosse Sporen für die Gattung, bis über 14µm lang.


    Die Cheilozystiden sind meist zylindrisch-keulig und oft etwas kopfig.

    Pleurozystiden konnte ich trotz eifriger Suche nicht finden.


    Mit einer gewissen Restunsicherheit aufgrund der eher untypischen Zystidenform bleibe ich bei Coprinopsis marcescibilis.



    2:

    Noch eine Psathyrella, schon fast in erbärmlichem Zustand. Aber ich wollte ihr eine Chance geben.


    Sporen typisch für die Gattung , mit eher undeutlichem Keimporus.


    Die Schneide ist dominiert von keuligen Parazystiden, dazwischen nur einzelne echte Cheilozystiden.


    Pleurozystiden stumpf utriform


    Alles in allem scheint es eine "normale" Psathyrella spadiceogrisea (Ps. albescens ss. Voto 2019) zu sein.



    3:

    Ein Risspilz, über den ich mich sehr gefreut habe. Es ist die erste lohnende Risspilz-Kollektion dieses Jahr.

    Habitat: Bei Picea auf Kalk, ca. 750m.


    Im Schnitt rötet er etwas.


    Die Sporen sind recht gross. Ich habe noch nicht brav nach Schulbuch ganz viele gemessen. Etwa 13.2-14.6 x 7.3-8.1 µm.


    Cheilozystiden gross, büschelig, zylindrisch oder keulig. Keine Pleurozystiden.


    An der Stielspitze findet man auch ähnliche Kaulozystiden.


    Nun bleibt noch zu erwähnen, dass die Pilze am Standort schön fruchtig gerochen haben.

    Zu Hause während der Untersuchung wandelte sich das aber zu einem penetranten Fischgeruch.

    Damit sollte es wohl Inosperma pisciodorum sein.



    4:

    Diese Lorchel finde ich andauernd im Frühjahr: Helvella confusa.


    Wird mikroskopieren bringt da nicht viel. Die Sporen sehen halt auch wie Helvella-Sporen.


    Paraphysen in Wasser.



    5:

    Schliesslich noche in einzelner Becherling.


    Die Sporen sind recht gross und glatt.


    Asci in Lugol mit amyloider Spitze.


    Im Moment vermute ich, dass es auf Peziza granulosa rausläuft. Aber vielleicht hat jemand eine bessere Idee?


    LG Raphael

  • Servus Raphael,

    a bissl was geht allerweil. Nr. 1 und 3 würde ich sofort unterschreiben. Nr. 2 im Prinzip auch, aber bei schon ausgeblassten Exemplaren würde ich auf eine Einordnung in das komplizierte Spadiceogrisea-Aggregat verzichten.


    Beste Grüße

    Matthias