Perlpilz?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 762 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo Forum!

    Gestern lief ich dieser Schneckenbeute über den Weg. Ist das ein Perlpilz? Die Manschette ist deutlich gerieft (4. Bild bei ganz genauem Hinsehen erkennbar). Geruch war eher unauffällig. Die Knolle, sofern denn vorhanden, ist im Boden geblieben. Der Fruchtkörper ist praktisch bei der ersten leichten Berührung abgebrochen und so fehlt dieses wichtige Merkmal.

    Rottöne sind ziemlich stark (zu intensiv?).


    Dank und liebe Grüße

    Stefan


  • Sieht verdächtig nach Perlpilz aus, jedoch in dem Zustand und vor allem ohne intakte wichtige Merkmale (Manschette und Knolle) nicht mehr mit Sicherheit bestimmbar.

    Die Rottöne können bei Perlpilzen durchaus sehr deutlich zu sehen sein, vor allem auch wenn sie älter sind, teils aber auch bei jungen Exemplaren. Hier mal zwei sehr rote Funde von mir im letzten Jahr.

  • Hallo Stefan

    Das ist ganz typisch ein Perlpilz! Der Zustand ist allerdings miserabel. Dass die so sehr rot aussehen, hat man gelegentlich, ob da auch noch etwas anderes (Bakterienbefall, Gendefekt oder ....) mitspielt, kann ich nicht sagen.

  • Hallo Stefan,

    die Perlpilze können mal so, mal so ausfallen. Wenn an Hut und Stiel nur sehr wenig rötliches zu sehen ist, dann nicht selten an der Knolle, wenn die von unten schon angeknabbert ist von Maden. Wenn du die Huthaut abziehst, dann verfärbt sich das Fleisch meist gut erkennbar stellenweise hell rosalich.

    So richtig deutlich rot, sodaß mans schon von Weitem sieht, find ich hier schon regelmäßig, die sind eben was das betrifft recht variabel, mal so mal so.


    1. ganz deutlich rötlich, Foto nicht bei Tageslicht

    2. weniger ausgeprägt, aber erkennbar

    3.nöch schwächer ausgeprägt, aber beim Entnehmen waren die an der Knolle klar rötlich, weil unten madig und am gerieften Ring


    LG

    Daniel

  • Gibt es da eigentlich bei der Genetik bekannte Unterschiede unter den Perlpilzen oder ist die Färbung einfach vom Habitat abhängig? Es ist schon auffällig, wie unterschiedlich die Färbung bei denen ausfallen kann. Solche wie du zeigst, sind mir in meinen Stammwäldern z.B. noch nie untergekommen. Hier sind sie am Hut immer (so wie auf meinen Bildern oben) weiß-rot marmoriert und nie homogen gefärbt. Auch nie gelbliche, bräunliche oder gräuliche Töne mit drin, wie man es manchmal auf Bildern sieht.

  • Der sehr rötliche war aus einem Birkenwald in einem Moor. Die anderen beiden direkt von der Wiese unter meinem Balkon. Find aber in verschiedensten Wäldern immer wieder mal solche mal solche. Ich find beides in unterschiedlichsten Wäldern. Manchmal findet man auch eher zarte filigrane, manchmal eher nur so dicke Klopper.

    Weitere Beispiele:

    1. gleiche Wiese unterm Balkon, deutlich rötlich

    2. recht dunkel rotbräunlich, gleiche Wiese, Bäume u.a. Holunder, Linde, Haselnuss

    3. Wald ein Mix aus Birken,Eichen, Kiefern

    4. Buchenmischwald

    5. nahezu nur Kiefern

  • Auf Wiesen finde ich sie hier nie. In Laubwäldern und Fichtenwäldern sind sie bei mir zwischen Juli und September meist massenhaft anzutreffen, wenn es feucht ist. Auf die Farbe hat das Habitat zumindest bei meinen Stellen aber keinen erkennbaren Einfluss. Egal ob Laub- oder Nadelwald, immer deutlich weiß-rot/rosa marmoriert und oft rosa stichiger Stiel, also etwa so wie Bild 5 und der Rechte auf Bild 3. Die Exemplare im Nadelwald sind tendenziell stämmiger. Im Laubwald sind sie meist recht klein. Was mir auch aufgefallen ist: Die Art scheint es eher wärmer zu mögen. In relativ lichten Waldstücken mit recht viel Sonne wachsen sie deutlich zahlreicher als in Waldstücken, die den Großteil des Tages schattig sind. Beim Grauen Wulstling hingegen ist es eher umgekehrt. Massenfunde der Arten kommen also zumindest hier nie im selben Habitat vor.

  • Hier wär ein älterer Thread, wo man auf den Fotos die rötlichen Madenfrßgänge sehr gut sehen kann.

    Aber auch an beschädigten Stellen sieht mans meist sehr gut oder an Schneckenfraßstellen.

    Amanita rubescens (Perlpilz) – Fundkorb

    Perlpilz – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    In den allermeisten Fällen sieht mans spätestens, wenn man die Huthaut abzieht, darunter färbt sichs in aller Regel immer mehr oder weniger rötlich, bei manchen zur Hutmitte hin stärker, als am Rand, das färbt natürlich nicht so schnell wie bei ner Flockenhexe, aber man siehts meist nach kurzer Zeit eindeutig.

    Es gibt auch eine Variation mit gelblichem Ring, hatte ich schon 2 Mal, aber wohl eher selten, gefunden in Fichtenmonokultur mit wenigen Birken dazwischen.

  • Hallo zusammen,


    falls der Perlpilz mal gentechnisch untersucht wird, kommt vermutlich heraus, dass es sich um ein Artenaggregat handelt, ähnlich wie beim Grauen Wulstling, beim Fliegenpilz oder beim Narzissengelben Wulstling, die alle morphologisch und ökologisch stark variabel sind und mit den unterschiedlichsten Partnern Mykorrhiza eingehen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!