Verbreitung Judasohr?

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  • Moin zusammen,

    ich habe mal eine Frage zum Judasohr, Auricularia auricula-judae.

    Der dendrologische Fachbesuch aus Luxemburg fand unsere Judasohren interessant und meinte, die noch nie gesehen zu haben.

    Mit Blick auf die Pilze-Deutschland-Verbreitungskarte gibt es tatsächlich eine "weiße Wüste" im Raum Trier in Richtung Grenze.

    Hat jemand Kenntnis zur dortigen Verbreitung? Vielleicht sind die lieben Pilzfreunde dort nur zu faul, diesen Trivialpilz zu kartieren. Ich würde ja vermuten, dass der auch da zu finden ist, oder?

    Übrigens wuchsen unsere heutigen Exemplare klassich an Holunder, Sambucus nigra und am Totholz einer ziemlich alten Gurkenmagnolie, Magnolia acuminata, was wohl als Substrat eher selten sein dürfte ....

    Danke für hilfreiche Infos und beste Grüße aus Mecklenburg

    Jan

  • Hallo Jan,

    vielleicht könnte das etwas helfen?

    Die Daten sind sicher schon ziemlich alt, aber das muß ja nicht zwingend was heißen. Klick auf die blauen Quadrate und es wird die regionale Karte angezeigt und darüber stehen die exakteren Daten vom Fundort, auch wer da wann was gefunden hat.

    westl. Bundesländer

    Zumindest damals gabs im südlichen Rheinland Pfalz doch eher größere Lücken. Hats vielleicht nur niemand wirklich kartiert oder ists da wirklich so mau?

    Keine passenden Bäume? Kann ich mir nicht vorstellen.


    LG

    Daniel

  • Ich weiß nicht wie alt die Karte von dir Daniel ist, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat das Judasohr in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich eine viel größere Verbreitung bekommen, was wohl vor allem an der zunehmenden Verbreitung des Hauptwirts Holunder durch Eutrophierung liegt. Das kam mal am Rande auf einem Vortrag auf der letzten BLP-Tagung vor.


    Rheinland-Pfalz ist stellenweise recht wenig kartiert (vergleiche den Bearbeitungsstand auf pilze-deutschland für RLP, es gibt sogar weiße Flecken auf der Karte :huh: ), ich denke das ist mindestens ein Teilgrund, dass das Ohr in RLP so wenig kartiert ist.

  • Hi, ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass dies eher ein Kartierungsthema ist. Ich bin viel in Rheinland Pfalz unterwegs, wenn auch nicht im Süden von RLP bzw. in der Gegend um Trier. Das Judasohr ist weit verbreitet. Ich kann aber mal bei den Trierer Gruppen nachfragen.


    LG Sebastian

  • Hab die PSVs mal angeschrieben, es gibt da nette und gute Leute und einen lockeren Kontakt zur Eifelgruppe. Mal sehen wie sie das einschätzen.


    LG Sebastian

  • wohl vor allem an der zunehmenden Verbreitung des Hauptwirts Holunder

    An anderen Hölzern fühlt sich das Judasohr aber auch durchaus wohl. Außerhalb von Auwäldern finde ich den Pilz tatsächlich häufiger an am Boden liegenden Buchenstämmen und Ästen mit teils fehlender Rinde und weniger am Holunder. Solche Stellen sind aber echt schwer zu finden, da man sie ihn der Regel erst sieht, wenn man direkt davorsteht.

  • Ich habe ihn im Garten in Neuss, 40km zur Nordeifel.

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Hi,


    war das Judasohr jemals selten? Ich glaube schon, dass die "weißen Flecken" auf Kartierungslücken zurückzuführen sind. Ich finde die fast überall häufig, obwohl ich zugeben muss, dass ich die in den mageren Sandkieferwäldern kaum sehe.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,

    Ich weiß nicht wie alt die Karte von dir Daniel ist, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat das Judasohr in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich eine viel größere Verbreitung bekommen, was wohl vor allem an der zunehmenden Verbreitung des Hauptwirts Holunder durch Eutrophierung liegt. Das kam mal am Rande auf einem Vortrag auf der letzten BLP-Tagung vor.


    Rheinland-Pfalz ist stellenweise recht wenig kartiert (vergleiche den Bearbeitungsstand auf pilze-deutschland für RLP, es gibt sogar weiße Flecken auf der Karte :huh: ), ich denke das ist mindestens ein Teilgrund, dass das Ohr in RLP so wenig kartiert ist.

    Hallo Lara,

    wenn man auf der Kartierungsseite ist, dann wird einem beim Klicken auf eines der Quadrate angezeigt, wann das war, mit exaktem Datum und in etwa wo.

    Manche Daten sind schon von 2010 - 2012, manches neueren Datums.

    Ich denke auch, daß es wohl eher eine Sache der Kartierung ist, die lückenhaft ist.

    Müßte man mal gezielt nach suchen, ich denke, daß man da sicher fündig wird.

    Hier bei mir gibts die auch nicht massenhafz, aber man findet sie nicht selten, fast in jedem Wald irgendwo, meist eben auf Holunder.


    LG

    Daniel

  • Hi, also aus Trier sind Judasohren bekannt, die Stellen wurden sogar sogleich nochmal begutachtet. Alles noch da und die Saarländer kennen sie auch. Ein PSV kennt aus und um Gusterath keine Stellen mit Judasohren. Nunja. Mach was draus.


    LG Sebastian

  • Danke Sebastian!

    Es wird halt vermutlich nur an der Katierung liegen, was ja kein Einzelfall ist.

    Und der der Dendrologe aus Luxemburg kann ja mal mit offenen Pilz-Augen seine Bäume anschauen .....

    VG Jan

  • Hallo,

    ja es ist wie schon bekannt: Kartierung ist nur die Kartierung der Kartierer, d.h. nur wo die was aufschreiben gibt es den Pilz.

    Die können natürlich nicht überall sein und sowas "profanes" wie das Judasohr wird sicher auch nicht immer aufgeschrieben.


    LG Ulla