Cantharellus pallens?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 791 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo zusammen,

    ich war heute im Laubwald auf Kalk unterwegs, um mal an meine Pfifferlingsstelle zu schaun. Und tatsächlich zeigen sich die ersten kleinen. In den letzten Jahren war ich immer da, als sie schon ausgewachsen waren, da sahen sie so aus:


    heute kann ich sie auch mal jung sehen. Sie sehen schon recht weiß bereift aus:

    ein etwas älteres Exemplar allerdings vollständig gelb:

    Ich hab alle, außer dem kleinen, den ich aus Versehen umgestoßen habe weiterwachsen lassen, der kleine sah nach 5 Minuten in meiner Hand so aus:

    Im Kalkbuchenwald sollte das C. pallens sein oder? Dann gab es noch 2 Täublinge, wahrscheinlich vesca und cyanoxantha.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    na was für ein Zufall ^^ , also ich denk auch, daß es der ist, den du vermutest, ich finde die Art immer an der gleichen Stelle, eindeutig kalkhaltig, fast reiner Buchenwald.

    In dem Fall auf und neben einem sehr alten geschotterten Weg, wo man früher zum Holzmachen mit dem Traktor in den Wald rein gefahren ist.

    Laut Literatur gilben die nach einer gewissen Zeit beim Anschnitt und bei Drick auf dem Hut, bei meinen ist das so. Sonst käme ja noch Cantharellus subpruinosus in Frage, der ja so ähnlich aussieht, aber wohl makroskopisch schwer auseinanderzuhalten ist. Beide Funde von exakt der gleichen Stelle, unter der gleichen Buche, wie im Jahr zuvor.

    1. Fund von heute

    2. Heute, Unterseite

    3. Fund vom 20.08.2023

    4. Unterseite

  • Was mir bei denen auch auffällt, der Geruch ist schon anders, als bei anderen Arten. Manche riechen ja von Weitem schon fruchtig so ähnlich, wie Mirabellen oder Aprikosen, die eher weniger.

    Die haben eine etwas mehr pilzig würzige Note dabei, aber auch das fruchtige ist dazwischen raus zu riechen. Ich find die nach Zubereitung irgendwie fester, als andere.

    Ist der Hut in deiner Hand erst so gelblich geworden? Meine waren kaum fleckig beim Entnehmen, das ergeb sich ebenfalls so binnen 5 - 10 Minuten, war mir bei denen aber so schon bekannt von letztes Jahr. Die Schnittstellen waren auch angegilbt, bevor ich sie mit zur Pilzsauce gegeben habe, etwa 30 Minuten nach dem Foto. Gegart sehen die auch nicht wirklich anders aus, als andere. Der knallgelbe, vielleicht eine andere Art?

    Geschmacklich auf jeden Fall sehr gut, finde ich.

  • Hi,

    also für mich riechen die schon recht pfifferlingsähnlich. Ja der Hut ist erst in meiner hand so gelb geworden, der war vorher so weiß wie die anderen. Der knallgelbe wuchs keinen Meter weg von den anderen, würde mich schon wundern, wenn das eine andere Art wäre. Und ja meine haben auch gegilbt - bräunlich bis fast rötlich (siehe erstes Bild). Ich kenne mich ja mit den verschiedenen Pfifferlingsarten nicht so sehr aus, mir hat jemand hier mal eine Schlüssel geschickt, mit dem ich am ehesten zu C. pallens komme, es soll ja aber auch noch C. ferruginascens und sogar C. alborufescens geben. Die sind auf den Bildern finde ich jetzt auch nicht so weit weg, gerade mit dem Gilben, sollen aber wohl mediterraner verbreitet sein. Naja schmecken werden sie trotzdem.

    Viele Grüße

  • Hallo,


    ich bin hier auch bei C.pallens.

    Mittlerweile kenne ich 4 Stellen der Art im Laubwald, wovon 3 unter Buche und eine unter Eiche sind.

    An der einen Stelle wuchsen die Pfifferlinge letzten Herbst sogar im Hexenring.


    Die Art ist deutlich kräftiger als alle anderen Arten und es gibt schonmal FK, die mehr als 100 Gramm auf die Waage bringen.

    Bei mir wächst die Art allerdings nicht auf Kalk, sondern auf Lehm. Es handelt sich demnach nicht um einen obligaten Kalkzeiger.

    Ich werde meine Stellen die Tage auch mal checken.


    Viele Grüße,


    Cornelius

  • Hallo,

    die riechen ja auch wie Pfifferlinge, den Grundgeruch, den man kennt, daß fruchtige, der ist ganz klar erkennbar. Nur fand ich bei meinen, daß dazu noch eine deutlich würzig pilzige Note dabei war. Vermutlich ist das aber auch etwas variabel. Manche normale oder Samtpfiffis riechen ja auch mal mehr, mal etwas weniger.

    Wie auch immer, der Geruch macht ja süchtig, ich liebe diesen fruchtigen Geruch. :)

    Das mit dem recht schnellen gilben, bzw. bis in rotbräunliche färbend, das ist bei denen so, das kenne ich, bei meinen von letztes Jahr sieht mans auch gut an den Leisten.

    Hab dieses, wie letztes Jahr auch, eine Geschmacksprobe roh gemacht, fand ich schon recht deutlich pfeffrig scharf, das würde ja auch für C. pallens sprechen, C. friesii find ich ähnlich scharf in der Geschmacksprobe, die normalen und die violetten find ich milder. Find C. friesii sogar noch einen Ticken schärfer, als die jetzt. Das ist geschmacklich auch bisher mein Favorit, gut sind sie aber alle.

    Tja, mit dem Kalk, gute Frage. Der Weg war mal vor Jahrzehnten geschottert worden, kann auch Zufall sein. Der Boden dort ist ansonsten ein typischer Bördeboden, die Hildesheimer Börde, also solche Lössböden. Nicht weit nördlich davon, ca. 8-10km, gehts ja deutlich sichtbar, zuerst stellenweise, dann flächig, in den typisch sandigen Heideböden über, mit dem entsprechenden Bewuchs.

    Ja, die können ziemlich groß und kräftig werden, ich hab letztes Jahr schon gestaunt zum Teil.

    Wie dem auch sei, neben den zwei größeren standen noch min. 15 ganz kleine Knöpfchen und gut 100m dahinter ist eine weitere Stelle, wo noch nix war, bzw. nicht zu sehen unterm Laub, schauen wir mal nächstes Wochenende, bei denen kann man sich ja etwas Zeit lassen.


    LG

    Daniel