Kaufgesuche Laminar Floow Hood im Raum Bochum, fertige oder Zusammenbauen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 614 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von LilaAuster.

  • Hi! Verkauft hier jemand in der Nähe von Bochum eine Laminar Floow Hood (mir fällt der deutsche Name gerade nicht ein)? Gerne auch eine selbstgebaute. Die Größe ist mir egal. Alternativ würde ich auch dafür bezahlen, wenn man mir eine zusammenbauen würde. Natürlich angenommen ich bezahle die Bauteile plus den Aufwand.

    Vielen Dank im Voraus!

    Salma

  • Hallo Salma,


    meiner Ansicht nach braucht man für die Pilzkultur nicht zwingend eine Laminar Flow Hood bzw Sterilbank. Ich hatte früher eine alte Gegenstrombank günstig von meinem Arbeitgeber bekommen, die habe ich aber schon lange nicht mehr. Neben einem Bunsenbrenner kann man prima Platten gießen, überimpfen usw. Aber klar, ich weiß, dass viele glauben, man bräuchte unbedingt eine sterile Werkbank. Lass dir sagen: Das ist nicht so.


    Falls du noch keine hast und weiterhin unbedingt eine haben willst: Es gibt im Netz eine Bauanleitung für eine kleine Sterilbank von Hobby-Orchideenzüchtern. Irgendwann hatte ich mir mal überlegt die noch besser zu machen und zu bauen, aber da ich das für die Pilzkultur eh nicht brauche und zudem kaum Zeit habe, kam es nie zur Umsetzung.


    Wenn du noch interessiert bist, dann kann ich ggf. die Bauanleitung heraussuchen, wenn du sie nicht findest.


    LG Oliver

  • Aus meiner täglichen Arbeit habe ich gelernt, dass zumindest Partikelkontamination weit stärker über Verschleppung von Oberfläche zu Oberfläche läuft als über die Luft.

    Steriler Airflow nützt Dir nichts, wenn der Rest nicht steril ist.

    Ziemlich saubere Luft gibt es in einem gefliesten Bad nach dem Duschen, was aber z.B. nichts hilft, wenn Du ohne Haarhaube und Mundschutz auf's Objekt bröselst

  • Wofür brauchst du die Flowhood? Es gibt Bereiche in der Pilzzucht, da ist die schon nett zu haben, besonders wenn man wirklich große Mengen Züchten möchte und sich ein richtiges Labor aufbaut.


    Wenn du das allerdings nur Hobbymässig nebenbei machen möchtest und es nicht entscheidend ist ob du für einen Arbeitsschritt jetzt eine Minute oder drei benötigst, kommst du mit ner Still Air Box und Flüssigmyzeltechnik genauso gut zu Recht und hast weniger Aufwand.


    Bei Interesse schreibe ich einen detailierten Thread, der alles erklärt. Hat etwas gedauert bis ich alles zusammen hatte, aber mitlerweile habe ich einen Workflow der so kontaminationsarm wie mit LFH ist. Ist viel günstiger und einfacher.

  • Still Air Box und Flüssigmyzeltechnik

    Wozu brauchst du eine Still Air Box bzw Glove Box? Hatte ich damals in den Anfängen auch mal, ist aber imho unnötig und noch wesentlich unpraktischer als eine Gegenstrombank / Laminar Flow. Saubere Fläche, Brenner, "Corona"-Maske reicht völlig aus. Werkzeug kann man bei 180°C trocken sterilisieren, Roggensubstrat per Dampfsterilisation im Dampfdrucktopf.


    Ich benutze einen einfachen Bunsenbrenner, den ich direkt auf eine Ventilkartusche schraube. Daneben kann ich problemlos Platten gießen und habe in aller Regel auch keine Kontamination. Zur Sicherheit noch die FFP2-Maske (damit man seine Hefen etc nicht drauf atmet), Fenster natürlich geschlossen (Durchzug nicht gut), ruhiges und zügiges Arbeiten. Das reicht.


    Kontaminationen in den verschiedenen Arbeitsschritten rühren meist woanders her, z. B. Runter- und zurücklaufen des Tropfens beim Gießen vom Agar.


    Trotzdem hier mal die Bauanleitung für eine sterile Werkbank:

    Orchideenvermehrung Ederer

  • Kann ich so erfahrungstechnisch nicht bestätigen. Alles was ich bis jetzt offen (also ohne still air box) gemacht hatte ist größtenteils bei mir kontaminiert. Ich mache mitlerweile fast alles geschlossen, das einzige was ich noch öffnen muss ist das Glas mit Flüssigsubstrat, wenn ich Pilze klone und Pilzstücke aus dem Pilzinneren entnehmen muss und in die Nährlösung bringen will. Und genau da setze ich dann die Still Air Box ein. Mit Nährboden arbeite ich nicht, ich arbeite nur mit Flüssignährlösung. Die kann ich über self healing injection ports direkt beimpfen und aus ihr entnehmen, ohne sie öffnen zu müssen. Substrat wird auch nach der All in one Methode beimpft, also nach dem sterilisieren auch nicht mehr geöffnet.


    Kannst du deinen Workflow mit dem Bunsenbrenner mal beschreiben? Ist mir neu, evtl. ist das ja das fehlende Puzzlestück.