Pilzrunde mit dem Rad am 29. Mai 2024

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  • Hey!


    Heute ging es wieder mit dem Rad auf große Kontrollrunde in zwei meiner Wälder. 27km wurden abgespult und mit diversen Funden belohnt.

    Den Anfang hat gleich ein Neuzugang gemacht: der Flaschenstäubling. Irgendein Tier hat ihn wohl umgehauen. Der erste Fruchtkörper den ich 2024 gefunden habe. Leider der Einzige.


    Die Hexenbutter findet man aktuell so gut wie überall.


    Eine meiner besten Goldröhrlings-Stellen setzt nach anderthalb Wochen Pause zum nächsten Schub an.


    Eines meiner Eichenflocki-Habitate wird aktiv. Leider schaffen es die Fruchtkörper alle nicht aus dem Boden. Die Schnecken machen sich sofort drüber her.


    Die Grauen Wulstlinge zünden jetzt auch.


    Einen großen Grauen Wulstling gab es auch zu finden. Prinzipiell die ideale Größe für Speisezwecke, der Fruchtkörper hat aber meine Sicherheitsregel nicht bestanden. Sobald ein Merkmal komisch ist, bleibt er im Wald. In diesem Fall komische Knolle und geriefter Hutrand. Better safe than sorry.


    Die Anischampignons legen bei mir nun auch los. Hier vermutlich der Schafchampignon. In geschlossenem Stadium nicht so gut zu beurteilen. In dem Habitat kommen auch Schiefknollige und Dünnfleischige Anischampignons vor.

    Im tiefsten Wald nehme ich Champignons gerne mit. Da sollte die Schwermetallbelastung vertretbar sein. Wie ich den Duft vermisst habe, einfach herrlich.


    Ein nettes Grüppchen Grünblättriger Schwefelköpfe. Noch ganz jung.


    Ein großer Frauentäubling. Etwas von den Schnecken zugerichtet, aber noch richtig fest. Der kam mit. 201g hat er auf die Waage gebracht. Zusammen mit dem Champignon genug für ein leckeres Abendessen.


    War wieder eine richtig schöne Tour mit viel Fund-Freude. So langsam kommt das Pilzwachstum in Fahrt. Aktuell hat es angefangen zu regnen. Das wird noch bis Samstag so weiter gehen. Kommt gerade richtig, denn hier und da wird es oberflächlich schon wieder trocken. Man darf gespannt sein, was sich nach dem Regen dann alles finden lässt.


    Gruß,

    Christopher

  • Hi Christopher,

    das klingt nach ner schönen Runde!

    Bei den grauen Wulstlingen bin ich immer sehr zurückhaltend, da trau ich mich nicht so wirklich ran. Lohnt sich das geschmacklich?


    Bisher haben wir nur einen Waldchampignon und etliche Karbolchampignons gefunden. Aber Champignons sind ja auch so eine Sache für sich, was die Bestimmung angeht.


    Danke fürs mitnehmen!


    VG

    Dani

  • Hallo Christopher,


    ein wenig geht immer. Dein Grauer Wulstling ist schon einer. Panther haben eine völlig andere Hutschuppung und ich sehe bei deinem auch keine "Bergsteigersöckchen".


    Anis-Champignons reichern absurd hohe Mengen giftiger Schwermetalle (allen voran Cadmium) selbst auf unbelasteten Böden an. Diese kann der menschliche Körper kaum ausscheiden, was die Gefahr von gesundheitsschädlichen Folgen bei wiederholtem Verzeht darstellt. Ich habe die schon lang von meiner Speispilzliste gestrichen.


    Danke für deinen Bericht.

    Lohnt sich das geschmacklich?

    Amanita excelsa hat von mir den deutschen Namen "Grauenhafter Wulstling" erhalten was wohl alles über dessen Geschmack aussagt. Da aber die Geschmäcker verschieden sind mußt Du die mal probieren und dir ein eigenes Urteil bilden.


    VG Jörg

  • Hallo Christopher, schöne Sachen gibt’s schon bei dir.

    Jörg hat alles Wichtige gesagt. Der Graue Wulstling gibt nur in Kombination mit Voreilenden Ackerlingen, Ockertäublingen und Samtfußkremplingen ein leckeres Gericht. ;) Besser, die bleiben alle im Wald. Das Leben ist zu kurz für grauenhaftes Essen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,

    Der Graue Wulstling gibt nur in Kombination mit Vorwilenden Ackerlingen, Ockertäublingen und Samtfußkremplingen ein leckeres Gericht.

    da hast Du aber noch eine Art vergessen. Erst mit ein paar Düsteren Röhrlingen extra wird das Dinner wirklich perfekt.


    VG Jörg

  • Hallo Claudia,

    Der Graue Wulstling gibt nur in Kombination mit Vorwilenden Ackerlingen, Ockertäublingen und Samtfußkremplingen ein leckeres Gericht.

    da hast Du aber noch eine Art vergessen. Erst mit ein paar Düsteren Röhrlingen extra wird das Dinner wirklich perfekt.


    VG Jörg

    Stimmt Jörg, die Aufzählung war unvollständig. Tut mir leid ==Gnolm7 .

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Bei den grauen Wulstlingen bin ich immer sehr zurückhaltend, da trau ich mich nicht so wirklich ran. Lohnt sich das geschmacklich?

    Pur gebraten nicht, schmeckt erdig-muffig. Als Mischpilz in geringer Menge ist er ok. Richtig gut finde ich ihn braun gebraten mit Speck, Zwiebeln, Rosmarin und Ahornsirup.

    Probier es einfach mal in kleiner Menge aus.


    Dein Grauer Wulstling ist schon einer. Panther haben eine völlig andere Hutschuppung und ich sehe bei deinem auch keine "Bergsteigersöckchen".

    Ich weiß, trotzdem bleibe ich bei meiner Grundregel. Sicher ist sicher bei solchen Arten. Auch Panther können mal mit untypisch ausgeprägten Merkmalen daherkommen.


    Das Leben ist zu kurz für grauenhaftes Essen.

    Daran ist nichts grauenhaft. Auch nicht am Samtfußkrempling. Ist z.B. super zum Einlegen (mediterran) geeignet. Aber wie ich hier im Forum schon öfter schrieb, jeder wie er mag. Mir macht's Spaß für Kriegspilze schmackhafte Rezepte zu entwickeln. Und gerade Grauer Wulstling und Samtfußkrempling sind da interessant, weil man sie gerne dann findet, wenn es gerade nicht viel anderes gibt.

  • Anis-Champignons reichern absurd hohe Mengen giftiger Schwermetalle (allen voran Cadmium) selbst auf unbelasteten Böden an. Diese kann der menschliche Körper kaum ausscheiden, was die Gefahr von gesundheitsschädlichen Folgen bei wiederholtem Verzeht darstellt. Ich habe die schon lang von meiner Speispilzliste gestrichen.

    Da ist aber der Riesenchampignon (Agaricus Augustus) die schlimmste Art. Den sammle ich deshalb auch nur stark eingeschränkt (1 bis 2x im Jahr). Auch deshalb, weil er schwierig einzusetzen ist wegen dem exremen Bittermandel Aroma. Tatsächlich am besten für süßliche Gerichte geeignet. Zum Beispiel Kokos-Sauce mit Reis. Sogar Eiscreme kann man draus machen - Rezept aus den US of A. Vanille-Eis Basis mit Feigen und schokolierten Mandelsplittern und ein Karamell aus Riesenchampignon. Schmeckt absolut geil.


    Bei den anderen Anischampignon-Arten mach ich mir nicht so nen Kopf darum. Hin und wieder gibt's mal welche, übertrieben wird die Menge nicht. Es gibt ja auch Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass der Körper das Schwermetall kaum aus dem Fleisch auslösen kann.


    Häufiger gibt's Blutchampignons, die sind in Sachen Belastung die harmloseste Art, sofern ich richtig informiert bin.

  • Da ist aber der Riesenchampignon (Agaricus Augustus) die schlimmste Art.

    Ich dachte es wäre Agaricus urinascens aber da kann ich mich auch täuschen.

    Häufiger gibt's Blutchampignons, die sind in Sachen Belastung die harmloseste Art,

    Die nehme ich auch noch und sie schmecken auch viel besser als die Gilber. Stadtchampis von einem unbelasteten Standort sind auch nicht schlecht.


    VG Jörg

  • Ja, du hast recht, Urinascens ist der Spitzenreiter. Den finde ich aber eh nie, da ich für gewöhnlich nicht auf Wiesen unterwegs bin.

    Anischampis schmecken halt völlig anders als die anderen Arten. Ich mag das, mit passender Zubereitung, tatsächlich sehr.

    Und mit den von mir gesammelten Mengen bleibe ich definitiv deutlich unter dem WHO Grenzwerten für sämtliche Schwermetalle, wenn man vom Median der Belastung (Stand 2006) ausgeht.

  • Bei den grauen Wulstlingen bin ich immer sehr zurückhaltend, da trau ich mich nicht so wirklich ran. Lohnt sich das geschmacklich?

    Hallo Dani,

    wenn du sie zu 100% sicher erkennst, man kanns probieren. Ich habs auch mal gemacht, ich fands nicht so lecker, es schmeckte ähnlich, wie er üblicherweise riecht.

    Man kann das so mit muffig, Rettichnote, Rübennote beschreiben, wie schon etwas arg überlagerte Steckrüben, wo halt auch mal eine gammelige mit zwischen denen liegt, die so hart an der Grenze sind.

    Man kann probieren, wenn man ihn sicher erkennt. Den Samtfußkrempling ebenfalls, war auch nicht so meins.

    Wilde Champignons sammel ich nicht. Einerseits wegen der potentiellen Belastung und andererseits ist es, wie du ja schon geschrieben hast, nicht so ganz einfach, was die Bestimmung angeht. Ich ess die selten, die paar kaufe ich dann auf dem Markt vom regionalen Züchter.

    Ockertäublinge wurden u.a. auch genannt, hab ich auch probiert, taugt auch nix. Genau so wie der harte Zinnobertäubling, taugt meiner Meinung nach ebenfalls nix, einmal verkostet, genügt.

    Dann gibts noch einige Arten Stäublinge z.b. die zwar essbar wären im jungen Zustand, aber dann schon beim auseinanderfummeln richtig fies riechen können, sowas wie der Birnenstäubling z.b., gibts ja manchmal auch in größeren Grüppchen.

    Wovon ich ebenfalls dringend abrate...dem gemeinen Dosenchampignon, kann, auch schon bei erstmaligem Verzehr durchaus zu schlechter Laune führen... :giggle:


    LG

    Daniel

  • Hallo Daniel,

    Wovon ich ebenfalls dringend abrate...dem gemeinen Dosenchampignon, kann, auch schon bei erstmaligem Verzehr durchaus zu schlechter Laune führen... :giggle:

    die kann man benutzen wenn sich jemand zum Essen anmeldet den man nicht leiden kann. Die kommen mit Sicherheit nicht wieder.


    VG Jörg

  • Die Anischampignons legen bei mir nun auch los. Hier vermutlich der Schafchampignon. In geschlossenem Stadium nicht so gut zu beurteilen. In dem Habitat kommen auch Schiefknollige und Dünnfleischige Anischampignons vor.

    Hallo,

    die Unterscheidung der meisten Champignon-Gruppen, und dazu gehört auch die Gruppe der „Anis-Champignons“, ist äußerst schwierig, nicht nur im geschlossenen Stadium. Teilweise kommt man da nur noch mit Sequenzen zu einer Bestimmung. Ich weiß nicht, wie du Schiefknollige und Dünnfleischige Anis-Champignons meinst unterscheiden zu können, aber das ist makroskopisch eigentlich kaum möglich, höchstens vielleicht bei umfassender Erfahrung mit der Gattung (zumal es da noch weitere mögliche, unbekanntere Arten gibt).

    Der Schaf-Champignon ist wie der ähnliche Agaricus urinascens ein Wiesenpilz. Der sollte es also hier nicht sein.

    Viele Grüße

    Emil

  • Also Kokos, Reis und Pilze hört sich von weitem zumindest erstmal der Vermutung nach an, wie etwas asiatisches.

    Das ist ja Geschmackssache, ich ess gern asiatisch.

    Und wenn jemand nun die graue Rübe gern mag, was solls.

    Ich fands nicht gut, was aber auch an der Zubereitung gelegen haben könnte.

    Wie dem auch sei, kann doch jeder handhaben, wie er möchte und da wünsche ich viel Erfolg beim suchen :)

    Hat auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, wenn man sowas für sich erschließt, man hat wenig Konkurrenz und von selten kann bei den diversen genannten Arten auch nicht die Rede sein.

    So manche Röhrlinge lassen Viele ebenfalls stehen, wo ich mir dann denke, zu Unrecht, aber das ist dann eben mein persönlicher Geschmack, das wär dann sowas wie der Kuhröhrling, den halte ich persönlich für etwas unterschätzt, der kann, richtig zubereitet, ein richtig gutes, feines, leicht würziges Pilzaroma haben.

  • Schauen wir mal, ich probiers bestimmt auch noch mal und werd mich mal vorher über andere macharten schlau lesen.

    Auf jeden Fall interessant.

    Am Sonntag gehts aber trotzdem auf große Pfifferlingsrunde :)

    Und ich hoffe ja auf die ersten Wulstlinge, hier bisher exakt null.

  • Pfifferlinge habe ich mir am Donnerstag ein paar geholt. Da haben hier die Perlpilze gerade das Schieben angefangen. Jetzt mit dem Dauerregen hat es sich hier erstmal mit Pilze suchen. Sonntag vielleicht wieder, da soll es nur noch leicht regnen.

  • Perlpilze wären schön, die letzten eingefrorenen sind schon länger her. Für eine gute Jägersauce zum Schnitzel oder mal wieder süß, kross gebraten ohne alles, nur zum Schluß etwas richtig kräftig herben Waldhonig und dann auf so einem kräftigen Roggenbrot mit ordentlch Butter.

    Das ist dann so ein herbsüßer Snack. Paar Nüsse könnte man auch noch mit dazu tun oder Pinienkerne.

    Mit Käse hab ichs auch mal probiert, fand ich nicht so lecker. Pur ohne alles ess ich sie mit am allerliebsten, nur Butter zum braten, kein Salz, nix.

  • Na mal schauen, was ich so finde. Ich trockne bisher keine, wollte mir dieses Jahr aber auch mal so ein Dörr Gerät kaufen.

    Brauch ja auch nur kleine Mengen.

    Heute gehts erstmal zum Erdbeeren pflücken.

  • kross gebraten ohne alles, nur zum Schluß etwas richtig kräftig herben Waldhonig und dann auf so einem kräftigen Roggenbrot mit ordentlch Butter

    Das habe ich heute mal ausprobiert, weil ich einen schönen großen und Maden-freien Perlpilz gefunden habe. Danke für den Tipp, ziemlich geiles Zeug. :thumbup: