Flechten vom Großen Feldberg im Taunus

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  • Hallo zusammen


    Vorwort:

    inspiriert durch eure tollen Exkursionsberichte wollte ich nun auch einen Bericht platzieren. Eigentlich sollte es warten bis ich mich durch die Exemplare bestimmt habe - aber (wache) Zeit hat noch nicht vollends gereicht. Für mich ist hier viel Bestimmungsübung, also nehmt die Bestimmung bitte mit ein bisschen Vorsicht: !Anfänger am Werk!


    Zum Hauptteil:

    Zu Ostern hatten wir einen kinderfreien Nachmittag und haben diesen bis in den Abend genutzt um eine Runde über den Großen Feldberg im Taunus zu drehen. Angefangen von einem Parkplatz knapp unter dem Gipfel im schnellen Aufstieg über auf das Gipfelplateau und dann auf der anderen Seite durch wechselnd dichte Fichtenwälder zurück über einen Rundweg durch den etwas tiefer gelegenen Wald. Das ganze mit einer sehr verständigen Partnerin (die zwar selber nicht so viel mit Naturbeobachtung am Hut hat, mich aber hat gewähren lassen).


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    1) Aufstieg am Feldberg durch FIchtenwälder.


    Auf dem Feldbergplateau fand sich der (wie ich nun retrospektiv heraus gefunden habe) Brunhildisfelsen mit reichlich Landkartenflechten (Rizocarpon geographicum - die habe ich erkannt und noch weiteren die ich so noch nicht ansprechen kann).


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    2A) Brunhildisfelsen

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    2B) Übersicht


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    2C) Detail


    Zudem gab es auf dem Feldberg auch noch reichlich ältere Holzgeländer die eine reiche Flechtenflora bieten. Vieles habe ich schon in Büchern oder hier im Forum gesehen, aber sichere Ansprache ist mir noch nicht möglich. Ich merke aber wie sich langsam die Ideen formen und ich zielgerichteter nach einigen suchen könnte als das vorher war. Hier möchte ich noch ein bisschen mehr arbeit rein stecken.


    3) Physcia (caesia)? auf Holzgelädner neben Candelariella(?)

    3B) Physcia nochmal zentral durch Candelariella überwachsen.

    4) Eine Parmelia neben reichlich Candelarielle und anderen Physcien


    5) Weitere Flechten vom Felsen

    6) Flechten vom Felsen


    7) Flechten vom Felsen

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    8) Etwas zeit zum Ausruhen war. Der Ausblick war etwas getrübt, störte mich nicht, meine Nase war ja eh die ganze Zeit auf dem Boden.


    9) Beim Abstieg fand ich dann reichlich Landschaften aus Caldonien unter den Geländern. Die Prägten auch dann den ganzen Weg zurück und sollen in einem zweiten Beitrag kommen.


    Vielen Dank für eure Inspirationen.

    Viele Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    ich habe eben noch einmal diesen deinen schönen Bericht angesehen.

    Besonders ansprechend finde ich dein Detailfoto 2c mit der gelben Rhizocarpon und der hellgrauen Krustenflechte mit den eingesenkten schwarzen Apothecien im Vordergrund.

    Könnte das eine Fuscidea kochiana sein?

    Eine wirklich elegante Krustenflechte, und sehr schön im Bild eingefangen!


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    danke für die Worte. Fuscidea kochiana sieht zumindest plausibel aus. Ich habe keine Probe genommen da ich nicht (zer)stören wollte und noch nicht so viel Übung im an kleinen Bruchstücken bestimmen habe. Das übe ich erstmal an den Häufigen die ich in meiner Umgebug finde.

    Wenn ich das nächste mal da vorbei komme ist es sicher soweit. Dann bringe ich etwas zum zeigen mit.


    Gruß

    Peter

  • Hallo zusammen.


    Nach und nach arbeite ich mich durch meine Funde aus dem April. Einen davon möchte ich euch heute vorstellen.


    Die Flechte war auf entrindetem Astwerk am Wegrand. Eine lose anhaftende blaugraue Flechte vom Parmelia Typ mit Pseudocyphellen, Soralen und Isidien. Die Unterseite ist braun mit einem dichten Besatz aus Rhizidien welche bis zum Rand reichen. Chemie ist C-, P+ gelb, K+ sofort gelb->braun/orange, KC ähnlich wie K.


    Ich würde diese Flechte als Parmelia submontana ansprechen.


    Zur Bestimmung: Der Gattungsschlüssel auf ITALIC führt einen ziemlich direkt zu P. submontana, die dort beschriebenen Merkmale scheinen mit zu passen. Mit dem Gattungsschlüssel in Wirth 1995/DFBW bin ich irgendwie nicht zurecht gekommen. Das muss ich noch einmal nachvollziehen.

    Zum neuen ITALIC Keymaker zeige ich unten noch mein Vorgehen.


    (10) Habitus der Flechte


    (11) Stellenweise mit Soralen, an der Unterseite bis zum Rand mit einfachen Rhizidien

    (12) Stellenweise mit Isidien


    (13) Chemie P+ gelb, K gelb->braun/orange, KC gelb->braun/orange, C-



    Zum ITALIC 8.0 Keymaker (ITALIC Keymaker (units.it))

    (14) Auf Flechten beschränkt, auch Arten die in IT nicht nachgewiesen sind. Familie habe ich erstmal offen gelassen da ich am Anfang an meinem Bauchgefühl "wird schon eine Parmelia art sein" gezweifelt habe.


    (15) Traits Ausschnitt "Foliose", "Not gelatinous when wet", "and/or apothecia of other colours", "vegetative diaspores present", "whith isidia", "Thallus K+ yellow turning red or brown".


    (16) "Bark and wood" --> Make key,


    Es bleiben 4 sp.

    (17) Die verbleibenden 4 Arten die entweder mit dem Textschlüssel oder dem interaktiven Schlüssel schnell bearbeitet sind.


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,


    sehr nett, das gebastelte Schlüsselchen!

    P. submontana würde ich hier auch unbedingt sehen. Die hängenden, eingerollten Loben sind typisch für diese Art. Die Gattung ergibt sich durch Habitus und/oder Chemie.


    Gite Nacht,

    Martin