Le Kapelberg in den Vogesen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo,


    wie zuletzt angedeutet, haben wir vier Tage später den nur 3m niedrigeren Nachbargipfel des Le Hohneck in den Vogesen besucht.

    Obwohl der Weg vom Parkplatz an der Mosellotte-Quelle nur über Wiesen in die Höhe zum Gipfel führt, finden sich am Wegesrand etliche Felshaufen, die mit Flechten überzogen sind.

    Der flach ansteigende Bergrücken selbst ist landschaftlich erstmal wenig einladend.

    Auf der Rückseite wird es besser!

    Bild 1 Beim "Aufstieg" - so öde stelle ich mir die schottischen Highlands vor.


    Immer wieder unterbrechem Felshaufen die Ödnis:

    Bild 2 Felshaufen mit Flechtenvegetation


    Bild 3 Blatt- und Krustenflechten


    Bild 4 Krustenflechten, u.a. kleine, gelbliche Lecanora intricata mit eingesenkten, smaragdgrünen Apothecien.

    Die großen grau-braunen Flechten warten auf Bestimmung...


    Bild 5 Blick nach unten


    Bild 6 Ungeprüft, aber höchstwahrscheinlich die braun-glänzende Protoparmelia badia, außerhalb der Alpen wohl selten zu finden.


    Bild 7 Eine weitere, stumpf braune Krustenflechte mit eingesenkten Apothecien, eventuell eine Fuscidea? Wir werden sehen...


    Bild 8 Flechten-Wimmelbild mit Pseudevernia - sag mir, wie viel Flechtlein stehen...


    Bild 9 Brodoa intestiniformis gibt es hier also auch!


    Bild 10 Ich könnte stundenlang einige Quadratzentimeter betrachten


    Bild 11


    Bild 12 Um den Hang herum gelangt man wieder in ein lichtes Wäldchen mit Rotbuchen und Ebereschen


    Bild 13


    Und höher geht es...

    Bild 14 Ich liebe diese Felsansammlungen!


    Bild 15 Bunte Wunderwerke


    Bild 16 Ramalina capitata - eine der wenigen auf Silikat wachsenden Astflechten im Inland (an den Küsten gibt es andere Arten) und außerhalb der Alpen offenbar extrem selten.


    Bild 17 Den Sinn dieser gelbe Warnschilder - sie sind tatsächlich auch noch durchnummeriert - habe ich bis heute nicht verstanden.


    Bild 18 Nabelflechten... Hier oben wird es durch die Landkartenflechten immer gelber.


    Bild 19 Die gelben Landkarten dominieren bald die Felsen


    Bild 20 Da braut sich was zusammen. Zeit zum Umkehren!


    Noch ein wenig Vegetation auf dem Rückweg:

    Bild 21 Alpenkuhschellen blühen...


    Bild 22 Aber der Enzian blüht leider noch nicht...


    Tschüßlein, Martin

  • Hallo Martin,


    wirklich beeindruckend diese Flechtenvielfalt! Zu den gelben Schildern: Die sind wahrscheinlich nur im Winter relevant, wenn Schnee liegt und sich an der Kante Schneewechten bilden können.


    Björn

  • Wow Martin,

    du könntest ewig weiterschreiben und es bleibt stets spannend 🤗.

    So viele, verschiedene Arten habe ich zuletzt in Norwegen und Dänemark gesehen 🥴. Da hatte ich aber noch keine Augen für Flechten 😭


    Vielen Dank für deine Bilder,

    Christian

  • Hallo Björn,

    ja - so macht das Symbol auf dem Schild Sinn!

    Allerdings ist der Grat, an dem sich Schneewächten bilden könnten gefühlt 100m entfernt.

    Wahrschienlich ist der Zaun tatsächlich die Absperrung, wenn überall Schnee liegt, sieht man die Kante nicht...


    Der Kapelberg ist übrigens der Berg in den Vogesen, an dem schon bis in den August und September Altschnee lag.

    Am Le Hohneck konnten wir etwas Restschnee noch selber beobachten.

    Nicht sehr viel, aber immerhin, Mitte/Ende Mai!