Moin,
leider verfolgen mich gerade die Braunsporer etwas, aber bei dem hier hoffe ich zumindest grob ein bisschen weiterzukommen. Die anderen waren noch widerspenstiger und an Cortinarien will ich noch nicht ran.
Fund eines einzelnen Fk letzten Dienstag in einer städtischen Parkanlage (70m üNN) unter diversem Laubholz (hab nicht genau hingeschaut, kann aber noch mal hinfahren) auf Erde, direkt neben einem relativ stark befahrenen Fahrradweg. Die Tage davor hatten zumindest einen täglichen Regenschauer.
(1) Fk von oben
(2) Fk von unten
Geruch nach Kakao
Reste eines hängenden Ringes erkennbar
Lamellen mit Burggraben angewachsen, braun, Schneide glatt
Stiel nicht hohl, weiß, längsfasrig leicht bräunlich.
Hutrand glatt
Ich hatte den Eindruck, dass die frische Huthaut leicht geschimmert hat.
Hut ca 4cm (d)
Stiel ca .5cm x 3.5cm (d x h)
Sporenpulver dunkelbraun, keine Rottöne, ich hab keine Reaktion auf Melzer gesehen.
Dann also weiter mit der Mikroskopie:
Bei der Orientierung habe ich weiterhin noch einiges an Problemen (wo hängen die Zystiden bitte dran? Ist das gerade Hut, Lamellenseite oder Lamellenschneide? Ich hatte das aus den Überresten eines Kammschnittes (0) gezupft..; aber immerhin habe ich mittlerweile schon Zystiden finden können.)
(0) Kammschnitt
(3b) Sporen in verschiedenen Lagen (100x, Öl)
(3c) einzelne Sporen mit recht gut sichtbarem Keimporus und Tropfen(??) (100x, Öl)
Die Sporen würde ich als allantoid in der einen und elliptisch in der anderen Richtung beschreiben mit einem kleinen rechteckigen Apikulus in der Mitte einer der kurzen Seiten der Basidiosporen und ist abgeplattet an der anderen kurzen Seite. Ich kann keine Ornamente erkennen, aber es sieht definitiv danach aus, dass es zwei Schichten an der Sporenwand zu geben scheint, zumindest sieht das Innere ganz bisschen anders aus....
Sind das da Öltropfen, irgendein anderer Inhalt oder nur die Sporendicke, die man da sieht?
Ich habe folgende Maße (100x, Ölimmersion, in Leitungswasser) gefunden (N=10 an 2 unterschiedlichen Stellen aus nem Sporenabwurf): 8.8-9.5±0.5-10.6 μm x 5.8-6.5±0.4-7.1 μm, Q=1.5
Einzelne Basidien habe ich gefunden, die haben sich aber ziemlich gegen Fotos gewehrt, aber immerhin habe ich eine Breite von irgendwas um 4μm (N=1).
Dafür waren die lageniformen(???!) Zystiden, wo auch immer die dranhingen, sogar halbwegs fotogen.Ist es auch hier wieder nötig, dass ich dünner präpariere um die Länge zu finden oder gibt es da andere Tricks?
(5a-5f) Beispiele für Zystiden
Ein Stück abgezogene Stielhaut:
(6) Stieltrama
Ein paar weitere Fotos sind nicht so schön geworden und Schnalle konnte ich zumindest nicht sehen, aber vielleicht hab ich nur falsch gesucht/präpariert?
Mit Lüder komme ich zumindest auf Ackerlinge, auch wenn ein Burggraben da nicht auftaucht.
Unter der Voraussetzung, dass es eine Agrocybe ist, hab ich mal in den Horak weitergeschaut: Die fehlenden Schnallen passen definitiv nicht, aber das würde ich grade auf die fehlenden Mikrokenntnisse schieben.
Ring > Sekt. Agrocybe, Velatae u Aporus
1* > 2* (deutlicher Keimporus) > 3* (Tc,Pc,Hc) > 4* wäre A praecox, aber der Geruch nach Mehl vs Kakao passt irgendwie nicht?
A dura passt noch schlechter (Sporengröße passt nicht) und da im Schlüssel passen eigentlich auch keine anderen.
Habe ich mich verrochen, bin ich irgendwo falsch abgebogen oder passt das tatsächlich sogar?
Beste Grüße
Caro_lin