Ziegelroter Risspilz?

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  • Hallo zusammen,


    mein dritter Waldspaziergang in Folge hat erneut interessante Funde ergeben. Diese beiden Exemplare habe ich zwischen Waldrand und basaltgeschottertem Waldweg in einem Entwässerungsgraben gefunden. Fundort 63939 Wörth am Main, Weinbauklima bayrischer Untermain. Eigentlich Buntsandstein, aber am Fundort dürfte der pH-Wert durch den basischen Basaltschotter eher alkalisch sein. Begleitbäume waren Buche und Eiche in unmittelbarer Nähe, in einiger Entfernung gab es auch Kiefern.


    Ich halte das ziemlich eindeutig für Risspilze. Wegen dem Röten an den verletzten Stellen, der Größe von rund 10 cm Hutdurchmesser und dem frühen Erscheinungsdatum hätte ich noch am Fundort im Wald gewettet, dass das Ziegelrote Risspilze sind. Nachdem ich im Netz ein wenig herumgestöbert habe, gibt es aber doch noch ein paar Fragezeichen/Zweifel.


    Das frühe Erscheinungsdatum kann man angesichts der außergewöhnlichen Witterung dieses Jahr nur noch als schwaches Indiz werten. Rötende Arten gibt es bei den Risspilzen ja noch ein paar andere und auch die Größe kann man alleine schwerlich als trennscharfes Abgrenzungskriterium bezeichnen. Schließlich war ich mir schon mehr als einmal ziemlich sicher mit der Bestimmung und wurde hier eines Besseren belehrt ?(


    Ziegelrote Risspilze habe ich noch nie in den Händen gehabt, obwohl ich seit fast 40 Jahren in die Pilze gehe. Allerdings bin ich selten schon Anfang Juni unterwegs.


    Ich habe natürlich daran geschnuppert, kann aber praktisch keinen Geruch feststellen. Da die Exemplare triefend nass sind, dürfte das nicht weiter verwunderlich sein. Vielleicht entwickelt sich in den nächsten Stunden noch ein Geruch, das könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.


    Beste Grüße,


    Frank



  • Hallo Frank,


    ich habe nichts gegen deine Bestimmung einzuwenden. Ähnlich wäre noch I. godeyi aber der sollte nicht so groß werden.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg!


    Vielen Dank für deine prompte Antwort. Du hattest auch Ziegelrote Risspilze gefunden, wie ich deinem heutigen Beitrag entnehmen konnte. Darin hattest du auch mutmaßliche Erdritterlinge gezeigt. Sowas habe ich heute auch gefunden, die würde ich auch als "Erdritterlinge s.l." bezeichnen, oder kommt da noch was anderes in Betracht? Normalerweise finde ich die zum Saisonende im Oktober/November, aber dieses Jahr ist außergewöhnlich.



    Edit: Der "normale" Erdritterling dürfte das wegen der deutlich sichtbaren Cortina an den jungen Fruchtkörpern nicht sein, in Betracht kommt wohl insbesondere der Große oder Mausgraue Erdritterling. Quelle : Wikipedia.

    Gruß,


    Frank


  • Moin Harald!


    Den werde ich auf jeden Fall herbarisieren, sofern das mit den triefendnassen Fruchtkörpern funktioniert. Nächste Woche könnte ich dir ein Stückchen fürs Mikro vorbei bringen, wenn du magst. Wenn nix dazwischen kommt, will ich mal meinen Spezialwald zwischen Herborn und Dillenburg aufsuchen.


    Gruß,


    Frank

  • Hi,

    Hallo Frank,


    ich habe nichts gegen deine Bestimmung einzuwenden. Ähnlich wäre noch I. godeyi aber der sollte nicht so groß werden.


    VG Jörg

    da gibts noch ein paar rötende Arten mehr. Dennoch schließt die allgemeine Optik und die HDS und die Beschaffenheit der Stielhülle im Speziellen die anderen Arten inkl. I. godeyi aus. Inosperma erubescens passt hier wie die Faust aufs Auge.


    Hi,


    der "Mausgraue" ist identisch mit Tr. terreum, zumindest wenn man die ITS vergleicht. Das ist einer der beiden Gilber, die hier in Frage kommen also Tr. scalpturatum oder argyraceum. Für Tr. inocybeoides, die 3 Art aus der Gruppe ist mir der Habitus nicht inocybeoid genug. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.