Flechten von der Abbruchkante

  • Hallo,


    wir sind in Nordhessen, wieder im Urlaub, und ich hatte Zeit einmal alleine und zweimal mit Kind auf eine kleine Exkursion zu gehen.

    Ziel war ein lange aufgelassener Kalksteinbruch auf deren Halde es noch einige Spurenfossilien zu finden gibt. Darüber hinaus ist dort ein kleiner Fleck Kalkmagerrasen zwischen Feldern und Gebüsch. Dort hat es mich hin gezogen um nach Flechten zu sehen.


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    1. Übersicht


    Auf den ersten Blick wirkt es kahl, auf zweiten Blick ist hier richtig viel los. Zentral Cladonien, viel Peltigera und anderes. Auf Bild 2 zentral C. rangiformis. Daneben noch eine größere von der ich nicht sicher bin ob es nicht doch noch eine echte Rentierflechte ist (möchte morgen nochmal schauen gehen).

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    2. C. rangiformis (zentral), Peltigera etc.


    Zwischen Peltigera und Moos war dann noch etwas das ich spontan nicht zuordnen konnte (man erahnt es schon auf dem 1. Bild)

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    3. Kleine hohle Gewächse die ich spontan nicht zu Pflanze, Pilz oder Flechte zuordnen konnte. Anschnitt zeigte aber ein flechtentypischen Aufbau mit Algenschicht (siehe 3A) Social media haben über Nacht weiter geholfen und mich in Richtung Thalloidima bzw. Toninia gebracht, erscheint mir plausibel - fürs weitere Schlüsseln werden aber direkt mikroskopische Merkmale abgefragt die ich so nicht weiter bedienen kann.


    3A. Schnitt durch einen "Bobbel" von oben. (Striche = 0.5mm)


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    4. C. rangiformis


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    4A Freipräparierter teil der Cladonie welches nach oben einen Aufbau wie bei einer Rentierflechte aber nach unten Schuppen zeigt


    Zusätzlich aber in geringerem Ausmaß habe ich noch Cladonien mit Bechern auf dem Boden gefunden:

    5) Cladonien mit Bechern. Bin zu C. fimbriata gekommen, aber nicht ganz sicher - jedoch keine wirklichen Gegenargumente gefunden.

    Das möchte ich mir in Ruhe noch einmal anschauen.


    6. Bei den Peltigera gab es unterschieldiche Stadien des Wachstums und Zerfalls. Ich habe ein paar Porben mitgenommen (wo ich das gefühl hatte nicht zu viel zu (zer)stören. Bei allen bin ich beim Bestimmen zu P. rufescens gekommen. Haben die so eine große Bandbereite (Oberfläche grau bis dunkelgrün, unterschiedliche stark aufgeworfen)? Wäre sehr über input dankbar (mache gerne auch einen separaten Thread zu)!


    7. Weitere Peltigera.


    Zudem gab es noch einiges an epi- und endolithischen Flechten - mit denen habe ich mich aber noch nicht mal oberflächlich auseinandergesetzt (auseinandersetzen heißt bei mir immer noch meist hinsetzen und von Grund auf schlüsseln).

    Es bleibt also wie immer noch viel anzuschauen und nachzuarbeiten. Vielen Dank, dass ich mich hier mit euch austauschen darf.


    Viele Grüße

    Peter