Meine Funde vom Wochenende 02.06.2024

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • CH-Andy

    Hat den Titel des Themas von „Meine Funde vom Wochende“ zu „Meine Funde vom Wochenende“ geändert.
  • Hallo Andy,

    schöner Pilzatlas :thumbup:


    Du hast mir mit deinen Bildern sogar eine Bestimmungsrichtung vorgegeben (Gymnopus muss ich mir im Wald ansehen, ich habe mich vor Ort von Marasmius ablenken lassen und der Blut-Helmling ist auch ein guter Anhaltspunkt für mein bereits fotografiertes Pilzlein). Danke :)


    LG Paulis

  • Hallo Andy,


    schöne vielfältige Funde hast du da gemacht.

    Zum Teil sind die Funde jetzt nicht gerade Raritäten

    Das kommt darauf an wie man es sieht. Calocea cornea ist mir z. B. noch nie begegnet. Der Täubling kommt schon aus der Griseanegruppe aber dann wird es schwierig. Ich kenne keine Griseane die im Nadelwald wächst aber es sind ja auch Laubblätter auf dem Foto zu sehen. Russula ionochlora ist ein recht schmächtiges Kerlchen und wird nicht umsonst "Kleiner Fauentäubling" genannt.



    Da Du den nicht weiter untersucht hast wird es wohl bei Russula spec. bleiben.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg

    Danke Jörg, ja ich denke wir lassen das mal bei Russula spec. So klein waren diese nicht etwa Hutduchmesser bis 70mm. 🤷🏻‍♂️

    Ich muss das nächste mal paar mitnehmen und aussporen lassen.... Das hilft schon ungemein bei den Russula.


    BG Andy

  • CH-Andy

    Hat den Titel des Themas von „Meine Funde vom Wochenende“ zu „Meine Funde vom Wochenende 02.06.2024“ geändert.
  • Hallo Zusammen

    Inocybe cervicolor - Hirschbrauner Risspilz ist gem. ITS Analyse eher ein Inosperma monastichum zu 98.52% ?

    Meine gemessenen Sporen sind etwas grösser als jene von Ditte

    Inocybe - monastichum
    Arten, Varietäten und Formen der Gattung Inocybe - species, varieties and forms of the Genus Inocybe
    www.inocybe.org

    Die ChZ würden in etwa passen, ich denke das ist wohl auch noch weitere Unsicherheit im Raum.

    ->Kartierungsfund bei uns finde ich keine.

    hier noch die Sporenmasse und Chz.

    Lege ich wohl mal ab zu den vielen Inocybe spec ;)

    BG Andy

  • Hi Andy, ich versteh deine Bemerkung mit der ITS Analyse nicht, dass die cervicolor eher die monastichum ist. Wie meinst du das?

    Jedenfalls, was ich auf deinem Foto sehe, ist sicher nicht die monastichum, die zum einen nicht so einen glatten Hut hat und zum anderen kleinere Sporen und überhaupt anders aussieht. Da die Hüte nass sind, und ich von den Zystiden auch nicht viel sehe, kann ich also nur nach der Sporenform und der Größe der gemessenen Sporen irgendwas beuerteilen, und das sieht nach pisciodorum aus. Aber ohne Gewähr, da es eben auch nur ein paar Sporen ohne Mittelwert sind.

    Herzlich, Ditte

  • ich versteh deine Bemerkung mit der ITS Analyse nicht, dass die cervicolor eher die monastichum ist. Wie meinst du das

    Liebe Ditte,

    Ich habe eine Probe für DNA Sequenz an Pablo eingesendet und folgendes Resultat erhalten;

    ITS ok, 98.52% Inosperma monastichum NR_173977, LSU? other genes?


    Ja du hast recht die Fruchtkörper waren etwas nass, suboptimal zur weiteren Bestimmung.


    Der Mittelwert der Sporen ist auf dem letzten Auszug vorhanden -> siehe file Sporenmass.jpg


    Ich lege diesen Fund mal ab in der Gattung.

    Ist ja halb so schlimm 😉

    BG Andy

  • Also das sollte mich doch sehr wundern, wenn das monastichum ist! Ich häng mal ein Foto der Art an. Vergleich das mal mit deinem Fund :) . Die Sporen der Art gehen in der Regel bis maximal 12 µm in der Länge. Also, mir scheint da was schiefgelaufen zu sein, oder die Auswertung stimmt nicht... keine Ahnung


  • Hallo zusammen

    Ich habe eine Probe für DNA Sequenz an Pablo eingesendet und folgendes Resultat erhalten;

    ITS ok, 98.52% Inosperma monastichum NR_173977, LSU? other genes?

    Das Problem ist, dass Pablo vermutlich nur kurz in der Datenbank der NIH schaut, welcher Eintrag am besten zur Probe passt. Dies ist aber oft leider falsch, z.B. weil falsche Einträge in der Liste sind. Daher muss man oft selbst mit dem Textstring in der Datenbank suchen und versucht dabei in einem ersten Schritt mal mit Typus-Sequenzen zu vergleichen, um falsche Ergebnisse zu vermeiden. Je nach Gattung klappt aber auch das nicht so richtig. Dann muss man sich evtl. an jemanden wenden, der sich damit besser auskennt, im Idealfall vielleicht sogar an einen Gattungsspeziallisten.


    Bei meinem Agaricus chionodermus (Agaricus chionodermus -> sequenziert ) hat Pablo z.B. folgendes ins E-Mail geschrieben:

    2024-2988-ALV47439 24.001 - PRIORITY = ITS ok, 99.87% Agaricus campestris FJ755230


    Diese Angabe ist aber völlig wertlos, da es aufgrund der makroskopischen und makrochemischen Merkmale unmöglich Agaricus campestris sein konnte. Erst wenn man selbst mit dem Textstring in der Datenbank gesucht hat, wurde man fündig. Zum Glück hat mir Raphael dabei geholfen und durch ihn blicke ich jetzt auch ein bisschen mehr durch. Da ich aber da selbst noch Anfänger bin, hoffe ich, dass ich das ungefähr richtig wiedergegeben habe, aber ansonsten korrigiert mich sicher noch jemand.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Danke Benjamin für diese Hinweise! Derzeit habe ich vier Proben bei Pablo in der Pipeline und werde mich wohl mit dieser Thematik noch etwas beschäftigen müssen.


    Beste Grüße,


    Frank

  • Guzen Morgen, also der hohe Wert des Ergebnisses spricht dafür, dass es monastichum IST, aber das, was ich an Sporen sehe, spricht nicht dafür. Das Aussehen der Fruchtkörper spricht auch gegen monastichum, aber sie sind eben nass - und das ist bei der Inocyben-Bestimmung oft wirklich fatal - gerade in Gruppen, wo es enge Nachbararten gibt. D.h. in deinem Fall, dass die ansonsten aufgeschuppte Hutoberfläche durch starken Regen völlig platt gemacht sein könnte.

    Ich würde mich bei Inocyben mit solchen Funden schlicht nicht befassen - zumal nicht als Anfänger! Ich habe in früheren Jahren Stunden mit solchen nassen, alten oder von Frost oder Hitze beeinträchtigten Kollektionen beschäftigt und bin zu keinem befriedigten Ergebnis bekommen. Entweder (meist!) stimmte die Hutoberfläche nicht mehr und/oder aber die Zystiden und Sporen waren "verzerrt", also völlig untypisch.


    Herzlich Ditte

  • Hallo nochmal


    frank2507 Bei Pablo kann man sich gleich den getrimmten Textstring mitschicken lassen, ich glaube das kostet nur ein Euro mehr pro Probe. Ansonsten muss man ihn nämlich selbst aus den ab1-Dateien extrahieren und trimmen, damit man dann in den Datenbanken suchen kann.


    Ansonsten vielleicht noch ein Fall, der mir Raphael gleich am Anfang gezeigt hat. Er hat mir damals einen Textstring von einer Mallocybe geschickt und dazu gesagt, ich solle mal schauen, welche Art das ist. Also habe ich in der Datenbank gesucht und ich fand eine ganze Liste mit einer sehr hohen Übereinstimmung, die ersten drei über 99%, die alle auf Mallocybe substraminipes. Voller Überzeugung habe ich also Raphael geschrieben, das muss doch Mallocybe substraminipes sein, oder?


    Raphael schrieb mir dann unter anderem folgendes:

    "In allen Inocybe-Schlüsseln wird die gelbe Stielbasis als wichtiges Merkmal verwendet.

    Das ist aber gar nicht konstant, vielleicht vom Boden abhängig, was auch immer.

    Deshalb sind in der Genbank ganz viele Mallocybe-Sequenzen als substraminipes abgelegt, nur weil die Stielbasis gelb ist."


    Schlussendlich handelte es sich bei dem Fund aber um Mallocybe granulosa. Vielleicht schaut Raphael Clavaria ja mal hier rein und sagt noch etwas dazu.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Servus beinand,


    NR_173977 (GenBank-Nr.) ist der Typus von I. monastichum. 98.52% Übereinstimmung mit dem Typus ist schon hoch, zumal I. cervicolor als nächstverwandte Art nur zu 92% mit I. monastichum übereinstimmt. Andererseits ist 98.52% auch kein voll überzeugender Wert, da müsste mach sich mal das Chromatogramm anschauen und vielleicht einen Einzelbasenvergleich mit dem Typus machen.

    Ansonsten gilt natürlich, was Ditte schon schrieb. Die Sporenmaße (13,7 x 7,4) liegen deutlich über dem für I. monastichum angegebenen Wert (9,0-10,6-12,1 μm (SD 0,6 μm) × 5,6-6,3-7,5 μm). Ob eine so starke Streuung der Sporenmaße möglich ist? Waren vielleicht auch 2-sporige Basidien im Spiel?


    Allein auf die Sequenz würde ich mich nicht verlassen und sicherheitshalber ein ? hinter die Bestimmung setzen.


    Grüße

    Hias

  • Servus Hias

    NR_173977 (GenBank-Nr.) ist der Typus von I. monastichum. 98.52% Übereinstimmung mit dem Typus ist schon hoch, zumal I. cervicolor als nächstverwandte Art nur zu 92% mit I. monastichum übereinstimmt.

    Super, vielen Dank für die Klarstellung, das habe ich gar nicht geprüft und war natürlich ein Fehler meinerseits. Wenn der im E-Mail von Pablo angegebene Vergleich (NR_173977) der Typus von I. monastichum ist, ist das natürlich etwas anderes und hat damit dann nichts mehr mit einer Fehlbestimmung bzw. falschem Eintrag in der Datenbank zu tun.


    LG

    Benjamin

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  • Allein auf die Sequenz würde ich mich nicht verlassen und sicherheitshalber ein ? hinter die Bestimmung setzen.

    Danke Matthias, da hast du recht..... Alles muss eigentlich stimmig sein.

    Warum die Sporen so abweichen kann ich auch nicht sagen, man müsste nochmals nachmessen.

    Auf jeden Fall interessant und einiges aus dieser Diskussion mitgenommen. BG Andy