Welcher Steinpilz

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  • Hallo Forum,

    diesen Steinpilz hatte ich am 1. Adventswochenende 2022 gefunden. Es gibt noch 2 oder 3 mehr Fotos, aber die zeigen auch nicht wirklich mehr Details. Damals war das für mich halt ein "Steinpilz" und ich wusste noch nicht, dass es (aktuell) 4 Steinpilze gibt.

    Kann man den aufgrund des weißen Hutrandes sicher als Fichtensteinpilz identifizieren? Im Nachhinein kommt mir die Hutfarbe zumindest in der Mitte etwas dunkel vor, aber an einen Bronzeröhrling will ich auch nicht so recht glauben. Ob ich rötliche Farben unter der Huthaut erkenne, weiß ich auch nicht so recht.

    Sommersteinpilz? Eher nicht Ende November, oder?

    Man sieht zwar viel Buchenlaub, aber da stehen auch Nadelbäume in unmittelbarer Nähe. Man sieht ja auch Kiefernnadeln. Kiefernsteinpilz? Auch eher nicht, oder?



    (Hab dieses Jahr noch gar nichts in Richtung Steinpilze gefunden, weshalb ich die alten Fotos aus "besseren Zeiten" 😀 nochmal angesehen habe. Und da fiel mir eben auf, dass ich gar nicht sicher bin, welche Art das genau ist).


    Danke und Grüße

    Stefan


  • Hallo Stefan,


    das ist ein normaler Steinpilz (boletus edulis). Der ist am weitesten verbreitet. Gegen den schwarzhütigen spricht das Aussehen (u.a. Hut viel zu hell, Stiel wesentlich dunkler), das späte erscheinen (da der Bronzeröhrling wärmeliebend ist und es im Advent vermutlich schon zu kalt ist). Man kann die zwei Arten auch über die geologischen Gegebenheiten trennen. B. edulis wächst im sauren, während es B. aereus Kalk im Boden braucht.

    Ferner gibt es noch den Kiefernsteinpilz, der auch auf sauren (und sehr mageren) Böden wächst, aber recht selten ist. Er ist streng an Kiefer gebunden und hat viel wärmere Rottöne im Hut bzw der Stiel erscheint gelber.

    Dann gäbe es da noch den Sommersteinpilz....Das ist eine extrem kurze Zusammenfassung. Man kann ich auch auf das Netz am Stiel einegehen etc. ....


    LG, Andreas

  • Der Kiefernsteinpilz kommt auch in reinen Buchenbeständen vor,

    Das kann ich bestätigen - sofern ich den hier angehangenen Fund richtig als Kiefernsteinpilz identifiziert habe. Diese deutlich rotstichigen Exemplare (sogar am Stiel) tauchen an einer meiner Sommersteinpilzstellen regelmäßig in größerer Anzahl inmitten von den normalen Sommersteinis regelmäßig auf. An der Stelle hat es nur Buchen mit vereinzelten Eichen.


    Den Fund von undsonstso würde ich auf jeden Fall auch unter Fichtensteinpilz verbuchen. Das Erscheinungsbild ist für die Art schon ziemlich typisch. Die rote Schicht unter der Huthaut muss nicht immer sonderlich stark ausgeprägt sein. Hatte da auch schon Funde, wo diese überhaupt nicht zu sehen war, es allerdings aufgrund des Standorts nur Boletus Edulis sein konnte.

  • Ich danke euch!


    Gegessen hatte ich ihn damals übrigens nicht. Hatte ihn stehen lassen, obwohl er noch gut aussah und sich fest anfühlte. Da es aber schon Nachtfrost gegeben hatte, war ich da vorsichtig.


    Lassen sich Frostschäden eigentlich sicher erkennen (Drucktest o.ä.), oder sollte ich nach Frost (auch wenn nur kurz und nicht all zu kalt) prinzipiell einfach alles stehen lassen, was nicht Winterpilz (z.B. Samtfußrübling) ist?


    Nochmals Dank

    und Grüße


    Stefan

  • Prinzipiell sollte man nach Frost immer alles stehen lassen, was nicht winterfest ist. Insbesondere als Anfänger. Wenn man erfahrener ist, und die Merkmale kennt, an der man den Zustand eines Fruchtkörpers festmachen kann, ist es mMn. eher eine Entscheidung, die man individuell mit sich selber ausmachen muss. Wenn der gesamte Fruchtkörper einwandfrei ist, keine Verfärbungen oder weichen Stellen vorhanden sind und der Geruch an allen Stellen noch normal ist, spricht IMHO nichts dagegen.


    Ähnlich wie beim Thema Maden. Es gibt Leute, die lassen einen Pilz schon wegen eines Madenganges im Wald, dann gibt es Leute, die schneiden sich das ab, was noch keine Gänge hat und dann gibt es auch noch die Fraktion, die sogar vereinzelte Madengänge mit verzehren, sofern dort keine Verfärbung zu sehen ist. Ist halt immer die Frage, wie stark der individuelle Ekelfaktor ist. Man sollte sich halt darüber im Klaren sein, dass man mit sowas dann ein höheres Risiko hat, sich doch mal eine unechte Pilzvergiftung (Lebensmittelvergiftung) einzuhandeln.


    Am besten ist es immer, nur makellose Pilze zu sammeln.