Champignon?

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  • Hi Nonntal1,

    mit der Gattung liegst Du richtig. Auf Art-Ebene sind Champignons - wenn überhaupt -nur mit Mikroskop bestimmbar.


    Es gibt unter den Champis auch giftige Arten und Cadmium-Sammler, die selbst für erfahrene PSV nicht leicht unterscheidbar sind. Für Speisezwecke sind wilde Champis also grundsätzlich ungeeignet.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Für Speisezwecke sind wilde Champis also grundsätzlich ungeeignet.

    Aus dem "grundsätzlich" würde ich aber schon ein "tendenziell" machen. Aber ja, mir ist schon klar, dass du als PSV da besonders streng sein musst.


    Die Essbarkeit lässt sich ja (zumindest hier in Deutschland) bei den Champignons mit entsprechenden Kenntnissen auch ohne exakte Bestimmung festmachen. Das Thema Schwermetalle (ist ja nicht nur Cadmium, sondern auch Blei und Quecksilber) muss jeder mit sich selber ausmachen, im Sinne von Standortwahl (solche Straßen-Exemplare wie hier sind natürlich völlig tabu) und Mengenreduzierung oder eben kompletter Verzicht. Wobei kompletter Verzicht auf wilde Champignons eher unnötig ist, da es mit den rötenden Waldchampignons ja auch Arten gibt, welche nur eine geringe Belastung aufweisen und dadurch relativ unbedenklich sind.


    Man sollte bei dem Thema auch bedenken, dass wir gängige Nahrungsmittel wie z.B. Weizen und Soja haben, die ebenfalls zur Aufnahme von Cadmium neigen. Wenngleich die Mengen dort schon allein wegen der Grenzwerte für die Vermarktung geringer sind, nimmt man diese in erheblich größeren Mengen zu sich und verdaut diese auch zu einem größeren Anteil als es bei Pilzen der Fall ist. Wenn also eine Aufnahme stattfindet, dürfte der Anteil bei Weizen und Soja erheblich größer sein, als bei Pilzen.


    Leider fehlt es ja nach wie vor an umfassenden Studien, ob und wie viel der im Pilz aufgenommenen Schwermetalle tatsächlich im Körper landen. Bekannt ist mir nur eine Untersuchung am Mensch bzgl. Cadmium, wo nach dem Verzehr Stuhl und Urin analysiert wurde. Dort gab es einen deutlichen Anstieg der Belastung im Stuhl, nicht jedoch im Urin, wo man es bei Aufnahme in den Körper erwarten würde. Verschiedene Tierversuche, die mit Blick auf Krebsentstehung unauffällig waren, gab es noch, allerdings mit Bezug zum Agaritin und dort wurde mit Extrakten gearbeitet, bei denen sehr wahrscheinlich keine Schwermetalle ausgelöst wurden.