Hallo zusammen,
die meisten meiner Bekannten und Freunde haben nicht verstanden, warum ich dem Leben in der Stadt den Rücken gekehrt und mir meinen Kindheitstraum vom Leben im bzw. am Wald erfüllt habe.
Einer der Gründe: Ich erlebe fast jeden Tag ein Naturabenteuer, manchmal sogar zwei und ich muss dazu nicht einmal in den Wald gehen. Der Garten reicht völlig aus.
Hier mal die Ereignisse der letzten Woche in unserem wilden Garten.
Letzten Sonnabend marodierte ein Waschbär im Futterhäuschen.
Am Sonntag kam ein Jungfuchs zur Stippvisite.
Wenn nicht gerade der Waschbär im Vogelhaus sitzt, fressen sich die Vogelscharen satt. Die Gimpel sind inzwischen Dauergäste.
Orangehelmlinge belohnten meinen gärtnerischen Aktivitäten. Ein Erstfund für mich. Es lohnt sich also auch aus mykologischer Sicht, das Unkraut gelegentlich zu entfernen.
Beim Lichten des Urwalds am Hang gab’s weitere Erstfunde - Samtige Pfifferlinge.
Da wachsen auch immer ein paar Echte Pfifferlinge. Für den Vergleich hab ich sie mal nebeneinander gelegt.
Grünblättrige Schwefelköpfe leisten Pionierarbeit bei der Aufarbeitung alter Baumstümpfe und Äste.
In der Woche dann noch eine Blindschleiche.
Und am Folgetag ein ganz besonderer, seltener Gast. Eine junge Schlingnatter.
Rotfüße wachsen gerade an allen möglichen und unmöglichen Stellen.
Heudüngerlinge zieren die frisch gemähte Wiese.
Diese Kahlstelle in meinem Teppichphlox habe ich einem Falschen Mehltau zu verdanken, der nach Angaben von boccaccio bislang nur bei Sankt Petersburg kartiert wurde. Ein Erstfund für Deutschland also, aber auf den Phytoterrorangriff hätte ich gern verzichtet. Nun ja, das Leben ist halt kein Wunschkonzert🥴, nicht mal im wilden Garten.
Und wie ganz richtige Gärtner habe ich auch richtige Erdbeerpflanzen - zwei Stück. Also Hangerdbeeren. Die Früchte teile ich unfreiwillig mit Waschbären, Füchsen, Schnecken, Vögeln, Asseln. Heute sind es mal meine.
Momentaufnahme vom Hang hinterm Haus. Bis auf den Teppichphlox machen alle, was sie sollen. Ich bin schon neugierig, welche Überraschungen die nächste Woche bereithält.
So aufregend kann also das Dorfleben sein. Schön dass ihr mitgekommen seid.