Frauentäubling? Einstieg in Artenbestimmung innerhalb der Täublinge

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 1.978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Liebe Community,

    nach zwei Jahren des Sammelns (und Genusses) von Edel- und Fichten-Reizkern, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen die Gruppe der Täublinge auf meine Liste

    der genauer zu beobachtenden Pilze gesetzt, sprich, ich bin mir schon sehr sicher im Erkennen der Täublinge als Gattung, möchte nun weitere Erfahrung mit der spannenden Vielfalt dieser Art sammeln.

    Wie ich in Foren wie diesem und Literatur entnommen habe, scheint eine genaue Artabgrenzung bei Täublingen aufwendig und schwierig, dennoch scheint es ja Experten unter Euch zu geben, die einige Arten auch makroskopisch schnell zuordnen können, und ich würde mich gerne zu meinen Funden austauschen.


    Zuletzt habe ich in einer Schonung von jungen amerikanischen Eichen, die an Kiefernmischwald angrenzte, 3 verschieden anmutende Arten zur genaueren Betrachtung mitgenommen:


    Nr. 1 - Geruch: neutral bis pilzig // Hutfarbe: bräunlich-lila // Huthaut: teilweise abziehbar, darunter Richtung Mitte auch leicht Lilafärbung (nicht verkürzt)

    Stiel: weiß, fest, spröde // Lamellen: gerade angewachsen, dicht, in Stielnähe gegabelt, biegsam, in frischem Zustand noch weiß, wenige Stunden nach Entnahme cremegelb

    Geschmack: mild, leicht nussig


    Mein Tipp hier wäre der Frauentäubling - läge ich damit gut im Rennen??

    Hier würde mich das "Nachdunkeln" der Lamellen interessieren? Ist das gängig??

    Am nächsten Tag (Sporenabdruck ging leider daneben) roch das Exemplar nicht mehr angenehm.



    Nr. 2 -

    Geruch: neutral bis leicht pilzig // Hutfarbe: knall-rot bis leicht gelb-rot //

    Stiel: weiß, fest, spröde // Lamellen: gerade angewachsen, in Stielnähe gegabelt, spröde, in frischem Zustand noch weiß, später leicht hell cremefarben

    Geschmack: anfangs angenehm mild - nach ca. 10sec. scharf


    Nr. 3 -

    Geruch: recht aufdringlich am ehesten vielleicht auch was leicht Fischiges (ich lerne die Einbeziehung der Gerüche und Geschmäcker aber erst neu)

    // Hutfarbe: graubraun //

    Stiel: weiß, spröde, innen bröckelig, Rostverfärbung konnte nicht provoziert werden, scheint also nicht vom Pilz selbst zu kommen // Lamellen: gerade angewachsen, spröde, in frischem Zustand noch weiß, später nachdunkelnd

    Geschmack: überraschend mild (nicht wie er roch)



    Wie gesagt habe ich bei Nr.1 die Vermutung: Frauentäubling, bei Nr. 2 vermute ich eine Art Speitäubling, bei Nr. 3 habe ich keinen blassen Schimmer.


    Wie ist es mit der Nachfärbung der Lamellen für die Bestimmung zu sehen, wenige Stunden nach der Entnahme?


    Gibt es makroskopische Details, die ich übersehen habe?


    Gibt es Arten, die zu den leicht eingrenzbaren gehören, wie der Frauentäubling (biegsame Lamellen) und der Speisetäubling (zurückgezogene Huthaut, gerne braunfleckige Lamellen),

    ohne ein Labor zu bemühen?


    Wie haltet ihr es mit Täublingen zu Speisezwecken? (ich kann mir vorstellen, mit der Erfahrung diesen Jahres vielleicht nächste Saison neben der Geschmacksprobe auch mal eine Kostprobe zu wagen - die Edel- und Fichtenreizker sind schon so lecker) - Sammelt ihr in dem Fall frei nach Täublingsregel (die milden ins Körbchen, die scharfen bleiben im Wald) oder schon nur bestimmte Arten?


    Vielen Dank

    und liebe Grüße aus dem Berliner Umland


    Miles

  • Hallo Miles,


    du hast zur Täublingsbestimmung so viele Fragen auf einmal gestellt, dass man sie gar nicht alle in einem Kurzbeitrag beantworten kann. Daher beschränke ich mich mal auf das Wichtigste:

    - es gibt hierzulande etwa 150 Täublingsarten, davon etwa 50 bis 60 rothütige

    - wenn du Täublinge bestimmen willst, musst du immer neben dem Geschmack die Farbe des Sporenpulvers ermitteln, sonst hast du grundsätzlich keine Chance auf ein passendes Bestimmungsergebnis

    - wenn du Täublinge bestimmen willst, brauchst du gute bis sehr gute Literatur; bei Verwendung gewöhnlicher 200-Arten-Bücher wird jeder rote Täubling zum Apfeltäubling, jeder gelbe Täubling zum Ockertäubling und jeder blaue Täubling zum Frauentäubling; ziemlich gut in Sachen Täublinge ist z. B. Pareys Buch der Pilze

    - bei Nr. 1 ist der Frauentäubling völlig abwegig: der Frauentäubling ist blauviolett (/Edit: so wie auf den sehr treffenden Fotos von Shroom!), manchmal auch grün, in ganz seltenen Fällen auch mal gelb, aber nie rot; außerdem weisen die gelb werdenden Lamellen darauf hin, dass das Sporenpulver nicht weiß ist, wie es aber sein müsste; Zwar stimmt, dass der Frauentäubling biegsame Lamellen hat, aber das haben etliche andere Arten auch; beim Speisetäubling kann die Huthaut zwar vom Hutrand zurückgezogen sein, muss es aber nicht, außerdem gibt es noch andere Arten, bei denen das so sein kann; Beides eignet sich also nicht als Bestimmungsmerkmal, keine Ahnung warum das überall so behauptet wird; aussehen tut mir das eher wie einer aus der Sektion der Heringstäublinge, aber dann hätte er einen auffälligen Heringsgeruch haben müssen

    - bei Nr. 2 ist ein Speitäubling völlig abwegig, denn ein solcher wäre ab der ersten Sekunde knallescharf wie eine Chilischote, und hätte zudem noch weißes Sporenpulver, infolgedessen reinweiße Lamellen; ein rothütiger Täubling mit gelben Lamellen, in einer Parkanlage wachsend, mit rot-gelb-scheckigem Hut und dann auch noch verzögert scharf (erst nach 10 Sekunden scharf hattest du angegeben) wäre z. B. der Gefleckte Täubling (Russula maculata)

    - bei Nr. 3 kann man spekulieren, dass er in die Sektion der Kammtäublinge gehört, aber da ist die exakte Angabe von Geruch (käseartig, gummiartig-fischig oder neutral) und Geschmack notwendig, um bis auf die Art zu kommen


    Mein Beitrag soll dich nicht abschrecken, aber Täublingsbestimmung ist nun mal ziemlich verzwickt. Insbesondere funktioniert sie nicht durch Anschauen/Vergleichen von Fotos. Auch nicht durch Anwendung vermeintlicher Regeln wie die mit den elastischen Lamellen oder der zurückgezogenen Huthaut. Aber durch Ermittlung von Sporenpulverfarbe und Geschmack. Oder durch Farbreaktionen mit Chemikalien. Und nicht zuletzt durch Mikroskopiererei.


    Selbst wenn du Täublinge nur zum Essen sammelst, solltest du zumindest den Frauentäubling oder den Speisetäubling oder den Apfeltäubling, vielleicht auch den Braunen Ledertäubling sicher erkennen. Immerhin kann man sich an Täublingen nicht groß vergiften, es kann höchstens sein, dass die Täublingspfanne bitter oder scharf schmeckt. Falls dies der Fall ist, sollte man das Gericht nach dem ersten Bissen in die Biotonne entsorgen, dann hat das keine weiteren negativen Folgen. Würgt man sich dagegen aus falschem Ehrgeiz so etwas mit Zwang rein, hat man das schon bald wieder draußen. Es heißt ja nicht zufällig Speitäubling.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    4 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hey,


    von oben hätte ich deinen vermeintlichen Frauentäubling ja auf den ersten Blick als Speisetäubling eingeordnet. Die Lamellen passen dann aber wieder gar nicht, die müssten dann weiß sein. So ein Exemplar habe ich bisher auch noch nicht gefunden. Bin gespannt, ob dazu noch weitere Vermutungen kommen, welcher das sein könnte.


    Zum Frauentäubling habe ich dir mal zwei Fotos, wie die ganz typische Hutfärbung dort ausfällt. Lamellen und Stiel sind immer schneeweiß.


    Der Papageientäubling kann praktisch identisch aussehen. Der hat dann allerdings spröde Lamellen. Eine Verwechslung wäre allerdings harmlos, da beide Arten gute Speisepilze sind.


    Edit: Noch zu deiner letzten Frage. Ich persönlich habe es bis auf die eher leicht bestimmbaren Arten (Frauentäubling, Papageientäubling, Speisetäubling, Heringstäublinge) aufgegeben, Täublinge genauer zu bestimmen. Für Speisezwecke gehe ich immer nach Geschmacksprobe bei mir unbekannten Exemplaren. Vorsicht aber bei den roten Täublingen oder Täublingen mit rot angehauchtem Stiel. Manche Exemplare davon können derart scharf sein, dass man Blasen im Mund bekommt. Sehr schmerzhaft. Beim Täublinge sammeln, schadet es nicht Wasser dabei zu haben. ;)


    Gruß,

    Christopher

  • Hallo,

    mit einer der geschmacklich besten und mit am einfachsten zu bestimmen, wenn z.b. so ausgeprägt, ist dieser:


    LG

    Daniel

  • hi Miles,


    wenn du bei den Täublingen tiefer einsteigen willst brauchst du Folgendes:


    Literatur

    ich empfehle dir auch nach dem Parey, den Oehrling erwähnt hat Ausschau zu halten.

    Alternativ das neue Handbuch Pilze vom Kosmos-Verlag. Alternativ kannst du nach einem Täublingsschlüssel nach makroskopischen Merkmalen suchen.


    Eine Sorenpulverfarbtabelle

    Im Handbuch Pilze ist eine drin.


    Chemikalien zur makrochemischen Untersuchung.

    KOH, Guajak, Eisensulfat Ammoniak, Suolfovannilin.

    Die kannst du bei Andreas Gminder im Mykoshop bestellen.


    Wichtige Merkmale sind Geschmack, Geruch, Sporenpulverfarbe, Begleitbaumarten,


    Mit ein wenig Übung wirst du die besten Speisetäublinge bald auch makroskopisch ansprechen können.

    Dazu gehört der Grüngefelderte Täubling, Frauentäubling, Speisetäubling, Violettstieliger Pfirsichtäubling, Brauner Ledertäubling


    Grüße Peter

  • Hallo an alle,

    wer Englisch kann, muss nicht verzweifelt nach dem Parey suchen, sondern sollte sich den Kibby zulegen. Ähnliches Grundkonzept mit hervorragenden Aquarellen, noch etwas mehr Arten drin (daher 4 Bände), moderneres Artkonzept.


    Bei Täublingen kommt man natürlich trotzdem schnell an Grenzen, denn die vielen Arten gibt es nicht nur theoretisch in den Büchern, sondern real im Wald.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo zusammen

    wer Englisch kann, muss nicht verzweifelt nach dem Parey suchen, sondern sollte sich den Kibby zulegen.

    Vieleicht noch als Tipp: Es gibt vom Parey auch eine englische Version, die meist viel günstiger als die deutsche ist. Hier z.B. auf Amazon für € 41:

    https://www.amazon.co.uk/Mushrooms-Toadstools-Britain-North-western-Europe/dp/034039935X/ref=tmm_pap_swatch_0?_encoding=UTF8&dib_tag=se&dib=eyJ2IjoiMSJ9.NIqe_6oWn6qTF0IltsTGuosVtiyZ-JzxlbS-HuxQ9hQ.ZeJTtW9Ic73r4__FtY93gjPZHQkELBFlNZJyA54utFY&qid=1719147028&sr=1-1


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Miles


    Nach 2 Jahren Reizkererfahrung gleich in die Artbestimmung der Täublinge einzusteigen, da hast Du Dir aber ganz schön was vorgenommen. ==Pilz25

    In unserer Pilzgruppe befinden sich einige Pilzsachverständige, von denen die wenigsten mehr als die markanten leicht bestimmbaren Täublinge nach Art bestimmen können und ich kenne viele langjährige erfahrene Pilzsammler, die Täublinge immer noch nur nach der Täublingsregel sammeln. Daran kannst Du sehen, dass die Artbestimmung von Täublingen nicht so ganz einfach ist. Aber dadurch musst Du Dich natürlich auch nicht abschrecken lassen.

    Wenn Du Dich trotzdem darin vertiefen willst, kann ich Dir neben den von Wolfgang vorgeschlagenen Kibby-Büchern (eigentlich brauchst Du für Täublinge nur Band 1) auch noch den Band "The Genus Russulla in Great Britain" von Kibby (ebenfalls in Englisch, aber mit Fotos) empfehlen. Darin enthalten sind auch ein Schlüssel und eine Sporenpulvertabelle. Der Vorteil des von Wolfgang vorgeschlagenen Buches liegt darin, dass dort auch die chem. Farbreaktionen abgebildet sind.

    Ich weiß jetzt nicht, ob Du damit schon was anfangen kannst, aber einen makroskopischen Täublingsschlüssel findest Du auch hier im Forum: Feldschlüssel für Täublinge - Makrochemische Farbreaktionen

    Einige Pilzschulen bieten auch spezielle Täublingskurse an.


    Zu den von Dir gezeigten Täublingen hat Dir Oehrling ja schon ausführlich geschrieben. Obwohl ich selbst nur wenig Ahnung von Täublingen habe, hätte ich Frauentäubling und Speitäubling ebenfalls ausgeschlossen.


    LG, Josef

  • Herzlichsten Dank Euch allen für diese überwältigend ausführlichen Antworten. Das macht echt super große Lust auf dieses Forum und weitere Exkursionen durch unsere heimischen Wälder. :)


    Danke, Oehrling für die (gezwungenermaßen) grobe Einschätzung meiner Funde. Ich hatte in der Tat, wie Shroom! meinen vermeintlichen Frauentäubling im ersten Blick von oben der Farbe nach für einen Speisetäubling gehalten, dazu passten aber die biegsamen Lamellen nicht (danke Oehrling für den Hinweis, dass es auch durchaus mehrere Arten mit diesem Feature gibt) sowie die nicht zurückgezogene Huthaut. Mit den Farbvarianten der Hüte, hatte ich bereits der Literatur und dem Forum entnommen, ist es ja wohl gerade auch so eine Sache bei den Täublingen...


    Immerhin habe ich jetzt weitere "Spuren" und Schlagwörter, nach denen ich Ausschau halten kann, und werde mal vor allem weiter nach Frauentäubling, Speisetäubling, Apfeltäubling, Grüngefelderter Täubling, Violettstieliger Pfirsichtäubling, Brauner Ledertäubling, Papageientäubling und Heringstäublingen schauen, das sind Dank Euch nun mehr Arten, als ich zunächst im Kopf umschwirren hatte.


    Je mehr Arten ich bei der Suche finde und auf Anhieb bestimmen kann (ob nun essbar oder nicht) desto mehr wurmt es mich, nicht genau zu wissen, was ich da finde und vor mir sehe - anscheinend hat mich da das Pilzfieber gepackt.


    Wie tief ich dann in die Thematik einsteigen werde, wird sich zeigen, Dank Eurer Literaturempfehlungen weiß ich wenigstens, wo ich sinnvollerweise suchen sollte, und nun weiß ich auch, was ein gutes Mindestmaß an Wissen und Erfahrung mit den Täublingsarten sein mag, wenn man mehr möchte, als nur sagen zu können: "yo, ist ein Täubling".

    Liebe Grüße


    Miles

  • Hallo Peter,

    Mit ein wenig Übung wirst du die besten Speisetäublinge bald auch makroskopisch ansprechen können.

    Dazu gehört der Grüngefelderte Täubling, Frauentäubling, Speisetäubling, Violettstieliger Pfirsichtäubling, Brauner Ledertäubling

    bei deiner Aufzählung hast Du aber den Wieseltäubling vergessen. Der ist lecker und auch recht leicht zu erkennen.


    VG Jörg

  • hallo Jörg,


    den hab ich, obwohl ich seit 1996 PSV bin und regelmäßig in Hornberg Kurse mache, erst ein einziges Mal auf der Geutsche selbst gefunden.

    Bei uns im Kraichgau auf Kalk und Löss und 150 m NN kommt der nicht vor. Den Apfeltäubling sucht man bei uns auch vergebens.

    Bei uns steht der Wald voller Rotstieliger Ledertäublinge, die ich auch gerne mitnehme.

  • Je mehr Arten ich bei der Suche finde und auf Anhieb bestimmen kann (ob nun essbar oder nicht) desto mehr wurmt es mich, nicht genau zu wissen, was ich da finde und vor mir sehe - anscheinend hat mich da das Pilzfieber gepackt.

    Hallo Miles,


    genauso wie du es hier beschrieben hast, ging es mir - vor knapp 20 Jahren. So lange habe ich gebraucht, bis ich bei den Täublingen richtig Land gesehen habe. Ich habe allerdings auch noch nie etwas gefunden, das so dermaßen Spaß gemacht hat wie Täublingsbestimmung. Es ist wie bei jeder schwierigen Kunst: zuerst hat man den unbedingten Willen vorwärtszukommen. Dann entdeckt man wie scheißschwierig es ist vorwärtszukommen, und es bläst einem der Wind voll ins Gesicht. Man denkt: das werde ich nie packen. Da scheidet es sich dann - manche haut der Wind um, und sie geben frustriert auf oder fangen was anderes an, nur um dasselbe mit ein paar Monaten Zeitversatz nochmals zu erleben, andere machen trotzdem "weiter, immer weiter" (Zitat Oliver Kahn). Nach etwa 10 Jahren harter Arbeit beherrscht man dann die Kunst. Wenn es dir ernst mit der Täublingsbestimmung ist, können wir gerne über PN weiterdiskutieren, im öffentlichen Teil sind mir zu viele Sich-Einschalter bzw. Kommentatoren unterwegs..


    FG

    Oehrling

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  • Hallo Peter,


    der mag lieber saure Fichtenwälder im Mittelgebirge und von denen habe ich hier genug. Wenn Du einmal in so einer Gegend bist wirst Du ihn bestimmt auch finden. Der Apfeltäubling ist mir auch noch nicht begegnet.


    VG Jörg

  • Hallo larchbolete,

    Wiesel- und Apfeltäubling findest du z. B. im hinteren Odenwald, etwa bei Erbach/Vielbrunn, in den dortigen Fichtenforsten. Oder dann im Nordschwarzwald in den gleichen Habitaten. Im Kraichgau ist es in dagegen in der Tat schwierig.

    FG

    Oehrling

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  • Hallo Peter,

    den find ich bisher auch nur in etwas "Höhe", so ab 200m, in den Mittelgebirgen, weiter unten nicht.

    Leider mögen den die Maden hier auch sehr gern.

    Da dann eigentlich bisher immer bei Fichte. Da ist so ein recht freier moosiger Boden oder Nadelstreu, unten drunter Buntsandstein.

    In der Ebene ebenfalls Lössboden, meist etwas lehmig.


    LG

    Daniel

  • Bei uns im Kraichgau auf Kalk und Löss und 150 m NN kommt der nicht vor. Den Apfeltäubling sucht man bei uns auch vergebens.

    Bei uns steht der Wald voller Rotstieliger Ledertäublinge, die ich auch gerne mitnehme.

    Hier im Donauwörther Raum das Gleiche. Die Rotstieligen Ledertäublinge hat es hier auch oft. Und Gelbe Heringstäublinge findet man auch recht häufig. Das ist auch eine wunderschöne Art finde ich.

  • Zwar stimmt, dass der Frauentäubling biegsame Lamellen hat, aber das haben etliche andere Arten auch

    Moin moin,


    ist das so? Gibt es eine Liste dieser Arten? Ich finde "biegsame Lamellen" ein tolles Merkmal und würd gern wissen wollen welche Arten neben dem Frauentäubling dieses Merkmal auch noch haben. Den obigen rötlichen Täubling hab ich vor einigen Tagen auch gesehen. Auch mit biegsamen Lamellen, was mich als Nicht-Täubling-Spezi natürlich sehr verwundert hat.


    Danke und beste Grüße

    Dominik

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)=90

  • Hallo Dominik,


    ob Täublingslamellen brüchig oder biegsam sind, hängt auch vom Allgemeinzustand des Fruchtkörpers ab. Und dann auch noch davon, wie sanft oder wie rüde du mit dem Einzelfruchtkörper und seinen Lamellen umgehst. Ich habe schon davon gehört, dass Lamellen junger Fleischroter Speisetäublinge den Biegsamkeitstest überstanden haben, auch dem Violettstieligen Pfirsichtäubling sagt man das nach. Selber habe ich das an Arten noch nicht ausgetestet, da es nicht zu meinem Standard-Bestimmungsprogramm für Täublinge gehört, dies zu testen.


    Generell wehre ich mich gegen hier immer wieder zu lesende Schnellbestimmungen wie "der Pilz hat biegsame Lamellen, also ist es ein Frauentäubling", wenn dabei eine vorhandene rotorangene Hutfarbe, die der Frauentäubling niemals haben kann, nicht gewürdigt wird. Oder wenn bei einem anderen Exemplar gesagt wird "der Pilz hat vom Hutrand zurückgezogene Lamellen, also ist es ein Speisetäubling", und dann stellt man beim näheren Anschauen fest, dass er ja gelbe Lamellen hat.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • "Der Mensch denkt mit dem, was er weiß"

    Wenn in den Standard Büchern steht, dass NUR der Frauentäubling biegsame Lamellen hat, dann geht man als braver Leser ja erstmal davon aus.

    Aber man lernt ja gern dazu. Daher - Danke - werd nun auch bei meinen Frauentäublingsbestimmungen vorsichtiger sein.

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


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  • Nicht alles, was in Büchern steht, stimmt. Vieles wird voneinander abgeschrieben. Wenn eine solche Regel dann dazu führt, dass rothütige Täublinge als Frauentäublinge angesehen werden, wie man hier oft liest, läuft etwas nicht ganz geradeaus.

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