Frage zum Vorkommen von Hexenröhrlingen

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 2.722 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo zusammen,

    vielleicht meint Shroom mit dem Gelben Heringstäubling etwas wie diese hier. Gewachsen sind sie jedenfalls im Eichen-Buchen-Wald. Ich habe diesen noch nirgendwo beschrieben gesehen und wüsste jetzt auch keinen wissenschaftlichen Namen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Josef,

    vielleicht meinte er den grünen Nadelwaldheringstäubling - R. clavipes, der ist ja so gelbgrünlich, variabel.

    Dann gibts ja auch noch R. cicatricata - Ockergelber Heringstäubling, der soll laut Literatur auch nur gelblich vorkommen können, aber auch rot mit gelblich, variabel..

    Oder R. pseudo olivascens - Grüner Heringstäubling, auch so gelbgrünlich, variabel.

    In Natur kenne ich nur den ersten, bei Fichte, die finde ich auch mal mit mehr gelblich als grünlich, ist variabel.

    Und mit der Hexe, ich denke, damit wird er Neoboletus xanthopus - Gelbfüßiger Hexenröhrling, gemeint haben, hatte ich ein einziges Mal bisher, nein zweimal, einmal hatte ich vergessen, dieses Jahr, vor gut einer Woche, aber da war nicht mehr viel von zu sehen, jemand hat ihn fast platt getreten, der war nah an einem Wanderweg, aber man konnte es noch erkennen, nahe der ersten Fundstelle, ebenfalls direkt unter Eiche. Beide direkt unter Eiche, am Boden null Bewuchs, nur wenig Laub, ein Mix aus Eicheln und Bucheckern.


    LG

    Daniel

  • Hallo Jörg,

    das ist ein super Foto, vielen Dank dafür.

    Genau so ist das da in dem Wald auch, eigentlich ist die ganze Gegend nur lehmiger Lössboden, aber manchmal ists auch anders knapp daneben. Das wechselt da mehrfach, mal so, mal so.

    Im Inneren ist der Wald an mehreren Stellen ganzjährig dauerfeucht und teils sehr dunkel.

    Das Hauptsammelgebiet dort ist wie ein Kreis von gut 50 bis 150m Breite um dieses Areal drumrum, innen drin ists feucht und duster.

    Und wie nah das beeinander sein kann, das sieht man ja hier ganz eindrücklich.


    LG

    Daniel

  • Hallo,

    Eichenflocki sagt mir leider nichts.

    ich denke, damit wird er Neoboletus xanthopus - Gelbfüßiger Hexenröhrling, gemeint haben

    genau der ist hier gemeint.

    Neoboletus xanthopus - Gelbfüßiger Hexenröhrling, hatte ich ein einziges Mal bisher, nein zweimal,

    An welchen Merkmalen hast Du den festgemacht? Für mich ist der immer noch ein Phanthom weil ja Flockis unter Eichen in Park anlagen vorkommen könnenund auch einmal sehr wenige rötliche Flocken am Stiel haben dürfen.


    VG Jörg

  • Eichenflocki sagt mir leider nichts. Finde ich auch nicht in den 18.500 Namen bei Meine Pilze. Das gleiche gilt für den Gelben Heringstäubling. Möglicherweise handelt es sich um regionale Bezeichnungen. Könntest Du mir bitte die wissenschaftlichen Namen nennen?

    Eichenflocki = Gelbfüßiger Hexenröhrling alias N. Xanthopus.

    Bestimmbar ist der gut im Schnittbild, wenn man den FK komplett entnommen hat. Der untere "Zipfel" bläut bei der Art langsamer als der Rest vom Stiel.


    Gelber Heringstäubling = Ockergelber Heringstäubling = R. Cicatricata

    Weitere Namen laut 123Pilzsuche: Olivockerfarbener Heringstäubling, Olivbrauner Heringstäubling, Olivockerbrauner Heringstäubling

    Kommt bei mir immer mit der Gelb-Roten Färbung daher, so wie hier: https://www.123pilzsuche.de/da…ls/o-l-i-vockerhering.jpg


    Edit: Hier noch zwei eigene Bilder davon, die auf Pilzradar hochgeladen hatte.

    https://www.pilzradar.de/pilzsuche?id=1352GelberHerings-T%C3%A4ubling.html

    https://www.pilzradar.de/pilzsuche?id=1417GelberHerings-T%C3%A4ubling.html

  • Hi,

    Der untere "Zipfel" bläut bei der Art langsamer als der Rest vom Stiel.

    da habe ich zwar noch nicht explizit darauf geachtet aber meiner Erinnerung nach kommt das auch beim Flocki aus dem reinen Fichtenwald vor. Das muss ich unbedingt einmal überprüfen.


    VG Jörg

  • Hallo,

    zu der Art gabs schon 2023 einen Thread, wo Stefan(climbingfreak) schrieb, daß das eine Art des Thermophilen Kalklaubwaldes ist, exakt so ist das da, wobei dieser Wald da stellenweise ja auch anders ist, aber an dieser Stelle ist das so, Südseite, fast blanker Boden, kaum Laub, nur Eicheln und Bucheckern, Boden nach Aussehen her auch kein anderer, als auf dem Maisfeld neben dem Wald, der typische lehmige Lössboden. Der halb zertretene jetzt, nur zwei Eichen und eta 25m entfernt. Der Fundort am Waldrand, der Wald ist nach Süden offen, davor ist nur ein etwas breiterer Grünstreifen zum Feldweg hin. Dieser wurde als Holzlagerplatz genutzt und ist mal früher mit etwas Schotter bearbeitet worden, was man sieht an etwas kahleren Stellen oder man buddelt mit den Händen mal etwas. An selbiger Stelle finde ich auch Hemileccinum depilatum und Butyriboletus appendiculatus, die mögen es ja beide gern kalkig.

    Allerdings wurde auch geschrieben, daß die beiden sicher nur per Sequenzierung auseinanderzuhalten sind, also insofern kann ich es nicht zu 100% sicher sagen, für mich machte es den Eindruck, als wäre das diese Art. Ich habe auch gelesen(Quelle leider nicht mehr bekannt), daß auf dem Stiel auch gelbliche Flöckchen sein können.

    Der Stiel war bei beiden bauchig, beide relativ jung, nicht vermadet. Am 01.10.2022 wurde die Art für die Gegend kartiert, in einem etwa 8km entfernten ähnlichen Waldstück.

    Der Fund sollte vorraussichtlich sequenziert werden, ob das passiert ist, wird da nicht näher erläutert, müßte man mal nach suchen, ob sich da was findet.

    Sagt hier jemandem der Nickname dort etwas bzw. ist jemandem der Finder bekannt, dort stehen zwei Namen?

    Der Nickname lautet "Levestepilz", vermutlich wegen des Ortes Leveste, der sich in der Region befindet, wo sich diese Wälder befinden.

    Die Region ist das Calenberger Land, da bin ich sehr oft unterwegs, mein Wohnort liegt etwa am östlichen Rand dieser Region.

    Funde anzeigen

    Schupfnudel hatte auch noch einiges dazu geschrieben. Diverse Merkmale, die wie gehabt natürlich auch variabel sein können.

    U.a. eines, was zum Schnittbild dazu kommt und was mir an beiden aufgefallen ist, die zum Hutrand hin nicht rötlichen, sondern eher gelblichen Röhrenmündungen, die deutlich gelblich abgesetzte Stielspitze, das Nicht Blauen der Basis, bzw. sehr viel weniger im Gegensatz(min. 80% weniger) zum Rest FK, der nach kurzer Zeit die übliche Blaufärbung hatte.

    All diese Merkmale sind ganz sicher variabel. Das Habitat scheint eine wichtige Rolle zu spielen, das passt. Die Bäume, so viel ich meine gelesen zu haben, müssen das nicht zwingend nur Eichen sein, an der Stelle gibts Eiche, Buche, eine einzelne Vogelkirsche am Waldrand auf dem Grünstreifen, sonst nichts weiter.

    Der erste letztes Jahr ist dann einzeln verkostet worden, erst dieser, dann eine meiner Meinung nach normalen Flockenhexe, von einem anderen Teil des Waldes. Ich finde, weder von Geruch roh(ganz und angeschnitten) und während des Bratens und beim Geschmack zubereitet, gabs irgendwelche Unterschiede.

    Es gibt auch Flockies, die gar nicht blauen, habe ich gelesen. Der Blauton als solches nimmt sich nichts, finde ich. Die Färbung wenn sich das wieder etwas aufhellt, auch kein Unterschied.


    Letztendlich habe ich keinerlei ganz sicheres Ergebnis, meiner Meinung nach ist er es gewesen, beide Male. Fotos von denen habe ich keine, werden nachgereicht, wenn ich wieder welche finden sollte. Die Saison startet ja erst und ich bin da sehr oft, weils nur ein paar km mit dem Rad sind, ich beobachte das. Den Wald durchforste ich schon seit 4 Jahren regelmäßig, manchmal für Stunden auf nur einem kleinen Stück und fummel mich da langsam voran, um mir jedes Fleckchen genau zu Gemüte zu führen, da sind schon so einige Sachen zutage gekommen, hinter irgendeinem größeren Busch, die dann auch echt nur da waren, sonst absolut null, z.b. ist da eine kleinräumige Stelle, wo ich zu Sommer und Fichtensteinis auch Gallenröhrlinge finde, nur vereinzelte, aber auch nur da, im restlichen Wald bisher Fehlanzeige. Selbiges mit einer Stelle violettstieliger Pfirsichtäublinge. Muß aber nichts heißen, vielleicht sind sie trotzdem woanders auch dort, nur gabs eben keine wenn ich da war oder ich hab sie nur nicht gefunden. Wie nah beeinander das so sein kann, zeigt ja Jörgs Foto aus dem Park.


    LG

    Daniel

    Eine Bestimmung zwecks Verzehr über das Forum laut Bildern ist nicht möglich, dafür müßtest du bitte zu einem Pilzberater, bzw. einem Pilzsachverständigen.


    Liste von Pilzsachverständigen:

    https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel224 () aus folgendem Grund: etwas falsch geschrieben bezüglich der Röhren bei der Art und weitere Ergänzung

  • Unterm Strich kann man sagen, dass N. Xanthopus häufig dem Zweifarbigen Hexenröhrling (N. Erythropus var. Discolor) etwas ähnlich sieht.

    Hutfarbe, Röhrenfärbung (rötlich-gelblich bis orange) und Musterung vom Stiel (mehr Gelbanteil, manchmal auch kaum Beflockung) haben da eine gewisse Ähnlichkeit.

    Entgegen dem Zweifarbigen Hexenröhrling, der ja meist mit recht schmächtiger Statur mit langem Stiel daherkommt, ist N. Xanthopus so gut wie immer mit klassischer Dickröhrlings-Statur anzutreffen.

    Die Art ist aber vom Aussehen her schon ziemlich variabel und kann durchaus dem normalen N. Erythropus sehr ähnlich sehen, vor allem wenn das Exemplar schon älter ist. Das beste Makroskopische Bestimmungsmerkmal bleibt da IMHO das unterschiedlich schnelle oder starke Blauen der untersten Stielbasis.

    Dass eine 100%ig sichere makroskopische Unterscheidung der Arten oft nicht möglich ist, steht außer Frage. Speisewert aller Flockenhexen ist IMHO identisch.


    LG Christopher

  • Hallo Christopher,

    Das beste Makroskopische Bestimmungsmerkmal bleibt da IMHO das unterschiedlich schnelle oder starke Blauen der untersten Stielbasis.

    bei dem hier vermute ich X. xanthopus.



    aber etwas wirklich Erhellendes ist auch bei meiner Anfrage hier im Forum nicht herausgekommen.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,

    ja, der macht schon den Eindruck, als wärs einer, auch diese bauchige Stielform.

    Das interessiert mich auf jeden Fall, das möchte ich mir dieses Jahr mal genauer anschauen.

    Wir werden dann Flockies aus verschiedenen Wäldern sammeln, insofern welche da sind, einmal aus den typischen sandigen Moor/Heidewäldern und diesem und weiteren Kalkbuchenwäldern in der Region, insbesondere werd ich mir auch mal den Ort anschauen, wo er mal kartiert wurde Oktober 2022. Mal schauen. Ich denke, das ist längst nicht der einzige Ort hier, wo der vorkommt, der wird hier in nahezu jedem Wald sein, vermute ich stark, ein paar davon sind tabu, einige Stücke sind NSG, aber die wenigsten.

    Da wurde bei so einigem nur nie kartiert, bzw. nix dergleichen gefunden, als man da kartiert hatte, ich vermute eher ersteres.

    Hier gibts so einige weiße Flecken auf der Pilzlandkarte. Ja nun, dann muß man eben selber ran.

    Ich hab von Anfang an begonnen nahezu alle meine Funde für mich selbst zu kartieren, so exakt, wie möglich vor Ort, in kleineren Wäldern geht das aus dem Gedächtnis, aber bei meinem sonstigen Suchgebiet wirds schwierig, das ist ein wenig weitläufiger, da brauchts für manche Pfiffistelle ein paar km Anmarsch.
    Dann will ich mal ein paar Bilder und auch Videos machen, von der jeweiligen Verfärbung, von verschiedenen FK.

    Mal schauen, was sich finden lässt und wie das Wetter mitspielt. Momentan ist es noch sehr ruhig hier.

    Sonntag und Montag solls recht viel regnen, abwarten, was davon ankommt, die Prognosen sind ja mit Vorsicht zu genießen.


    LG

    Daniel