Pfifferlinge 2024

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo,

    wollte heute eigentlich wegen Hexenröhrlingen schauen, auch wegen einem anderen Tread, aber in dem Wald wars viel zu trocken, es gab rein gar nix, außer ein paar mickrigen Täublingen, die schon halb runzelig waren.

    Also doch ins Moor und da waren Pfifferlinge, ich habe gestaunt. Trotz immer wieder ein bischen Regen, auch da waren einige schon ganz trocken, ein paar mit Trockenschaden am Hutrand, das geht noch, die kann man noch mitnehmen, wenn die sonst noch einen guten Eindruck machen.

    Vor 14 Tagen habe ich da an den Stellen sicher so 20-30 ganz kleine Dinger stehen lassen, aber was ich da heute gesehen habe, unglaublich. Dazu solls ab heute Nacht regnen, Sonntag und Montag.

    Habe auch heute so einige große stehen gelassen, ein paar waren irgendwie zu weich, weil ganz tief im Moos, wo es feucht war und ein paar komplett trocken, sowas bleibt da.

    Das sind zig kleinräumige Stellen im sandigen Fichten/Kiefernwald, dazu Eiche, Birke, Hasel und weiteres, am Boden das Übliche, entweder Moos, teils typische Moorgräser und natürlich Unmassen Heidelbeeren und ohne Ende Moosbeeren.

    Alle Stellen sind ähnlich, grundsätzlich eher am Wegrand, weiter drin ist wenig. Die größeren Bäume beinnen nicht gleich am Rand, ein so 5m Meter weiter erst, aber am Wegrand wie solche Hecken aus ganz jungen Kiefern oder Fichten bis etwa 3m Höhe, die wachsen mitten drin in diesen "Hecken" und reichlich drumrum, alle Standorte eher sonnig bzw. hell und warm. Und alle grundsätzlich direkt an diesem "Regenvorhang" der Bäume am Rand.

    An einer weiteren Stelle zwei große Haselsträucher inmitten von Blaubeeren am Rand des Wegs. Um beide Sträucher zusammen immer direkt am Rand, wie in einem Hexenring um beide drumrum Pfiffis, nicht so viele, aber kurios. Und auch da exakt wie an der Regenkante der Sträucher, etwas drunter ist das Moos, wenn man den Finger rein steckt richtig feucht.

    An manchen Stellen, z.b. an einer, die etwa 2m breit ist und etwa 10m lang, teils bodendeckend kleine gelbe Knöpfchen, manchmal locker 10 Stück auf der Fläche von ein zwei Händen.

    Dazu zwei neue Stellen entdeckt. Hab mal versucht, an jeder Stelle die kleinen Knöpfe zu zählen, die ich alle stehen gelassen habe, es sei denn man hat mit einem etwas größeren ein zwei kleine mit raus gemacht, die nehm ich dann auch mit. Bei etwa 250 habe ich aufgehört zu zählen. Auf dem Rückweg zum Auto bin ich auf blauen Dunst noch in einen Seitenweg rein, wo ich immer mal wieder auf dem kleinen Mittelstreifen des Waldweges vereinzelte Steinis und am Rand in den Blaubeeren mal ein paar vereinzelte Pfiffis fand. Auf knapp 5qm, einen größeren zum mitnehmen und 38 kleine. An vier weiteren Stellen war nichts, bzw. ich hab sicher welche übersehen, weil zu klein.

    Insgesamt würde ich mal schätzen, daß ich locker 300 stehen gelassen habe. Vermutlich noch viel mehr, nur kenne ich die Stellen bisher nicht.

    Der Rest liegt geputzt im Kühlschrank und wird morgen früh zum Teil zum Frühstück verspeist, den Rest mit Sauce einfrieren.

    Na da bin ich gespannt, was da noch bei raus kommt :love:

    An mehreren weiteren Stellen in einem ähnlichen Wald ein paar km weiter, da war ich gar nicht erst heute, da wird sicher ähnlich aussehen, da ists insgesamt noch deutlich feuchter.

    Sonst gabs nix, was noch brauchbar gewesen wäre, aber es wird merkbar mehr.

    Zu sehen gabs noch frische kleine Samtfußkremplinge, Russula parazurea, R. sardonia, R. turci(schade, alle madig, wie leider so oft bei denen, die gibts da recht häufig), irgendeine Art Kammtäublinge,

    R. fragilis(vermutet), R. vesca, irgendeine Art Schwärztäublinge(vermutet) und ein zwei weitere Arten, einen aus dem Dunstkreis Kahler Krempling, ganz viele Schnecken auf einer großen Hexenleiche(nein, ich habe die Buffetgesellschaft nicht gestört...geschlossene Gesellschaft :giggle: ), die ersten Kartoffelboviste, Amanita rubescens, A. rubescens var. annulosulfurea, drei gemeine Gammelmaronen, einen Xerocomellus cisalpinus( unterwärts gräuliche Flecken..Schimmel), einen schönen jungen Kiefernbraunporling, ein paar neue kleine Birkenporlinge... und viele alte, Amanita pantherina, A. fulva, Cantharellus cibarius, Cantharellus amethysteus, Lycoperdon excipuliforme(komplett hinüber), ein paar ganz kleine Arten.

    Das Ganze bei nahezu strahlendem Sonnenschein, locker 80-90% Luftfeuchte und direkt in der Sonne um 30 Grad, am späten Nachmittag roch man schon das Harz der Bäume richtig intensiv und jede noch so kleine Pfütze roch streng. Dazu eine artenreiche Auswahl an Insekten...aber immerhin, keine Zecke mitgebracht.

    1. waren so etwa 750g komplett geputzt

    LG

    Daniel

  • Daniel224

    Hat den Titel des Themas von „Pfifferlinge die nächste Runde“ zu „Pfifferlinge 2024“ geändert.
  • Hallo,

    heute gabs ein paar von denen, die ich stehen gelassen habe. Viele große waren es nicht, aber da waren so viele, da habe ich auch kleinere mitgenommen und immer noch reichlich stehen gelassen. Manche haben aber auch den vielen Regen und die kühleren Tempraturen nicht überlebt, einige waren doch etwas zu weich.

    Dazu an einer weiteren Stelle gewesen, die ich die Woche zuvor nicht mehr geschafft hatte, selbiges Bild, einige kleine am Wegrand, eine Hand voll zum mitnehmen, dazu an selbigem Weg, wo mir 2 Spots bekannt waren, von denen nur einer welche zeigte, dazu noch exakt 7 weitere Spots entdeckt auf einer Länge von etwa 500m.

    Und die Konkurrenz getroffen, auch mit Pfiffis und diejenigen haben unfreiwillig ihre, mir nicht bekannte Stelle verraten, weil sie gerade mit einem Erdbeerkörbchen aus den Blaubeeren rauskamen. Kenn ich schon die beiden :)

    In den Blaubeerdschugel wollte ich irgendwie nie rein, aber seitlich im kahlen Fichtenwald gabs eine Stelle, wo ein alter moosigerMoorgraben durchgeht, gut 100m vom Weg entfernt.

    Ach so ist das...nach etwa 5 Minuten gucken...Treffer :giggle:

    Merwürdigerweise übersehen die beiden den Spot auf der anderen Wegseite, der sehr direkt am Weg ist, seit Jahren...warum auch immer.

    Sollen die beiden behalten die Stelle, ist mir auch viel zutief im teils kniehohen Zeckengestrüpp drin.

    Naja ok, wenn wir schon mal da drin waren, zwei habe ich mir geborgt, die haben sie wohl übersehen.

    War etwas weniger als letzte Woche insgesamt, weil ich die kleinen wie gehabt sehr zahlreich stehen gelassen habe.

    Sonst gabs noch, tja was eigentlich, viel wars nicht.

    Röhrlinge exakt null.

    Perlpilze, ganze 5 Stück, 4 uralt, ein kleiner ohne Maden

    Viele Kartoffelboviste

    Zwei junge Beutelstäublinge

    Nicht wenige R. parazurea, aber viele madig oder weich, ein paar waren noch gut

    Ein paar irgendwelche Stinktäublinge

    einen der Schwärztäublinge

    ein paar uralte Tintlinge

    bischen verschiedene ganz kleine Dinge und die üblichen Porlinge

    das wars schon

    Die ganzen Pfiffis hatte ich meinen Eltern versprochen, waren so ungefähr 500g.

    Für mich gabs dann heute Abend 4 blaugrüne Reiftäublinge, den einen Perli und die beiden Stäublinge sind auch mit in der Pfanne gelandet.

    Weils etwas wenig war gabs noch ein paar aus der allerletzten Notration von letztes Jahr Ende Oktober dazu, ein kleiner Beutel so 150g Maronen und Flockenhexe ist noch da gewesen.


    LG

    Daniel

  • Hallo Daniel, danke für die eindrucksvollen Schilderungen! Ich habe Verwandtschaft nahe der Lüneburger Heide und habe dort schon ausgiebige Spaziergänge durch die endlosen sandigen Kiefernwälder unternommen. Für Pfifferlinge war es immer zu früh, aber ich dachte mir schon dass es theoretisch dort gut gehen müsste bei den sauren und mageren Böden.

  • Hallo,

    na das ist doch genau das richtige Gebiet. Ich bin in der südlichen Heide unterwegs, die quasi ab dem Nordrand Hannovers beginnt.

    Pfiffis gibts da nahezu überall. Immer so einzelne Spots, eher kleinräumig, größer flächig habe ich eine Stelle.

    Es ist nicht so einfach, ich habe auch etwas gebraucht, bis ich dahinter gekommen bin, wo es sich am meisten lohnt zu gucken.

    Kann aber auch an völlig abwegigen Stellen sein, inmitten von tausenden qm Blaubeeren, mittendrin eine etwas lichtere Stelle und ansonsten nichts.

    An Kanten von flachen Moorgräben wachsen sie auch gern, meist zur oberen Kante hin, bei breiteren Wällen dazwischen oben drauf, direkt an liegendem noch feuchten Totholz auch ab und an mal, also nicht drauf, daneben. Man muß sich ein Waldstück raussuchen und über Jahre im Detail beackern, anders gehts nicht, außer per Zufall.

    Kartierungsdaten sind auch immer eine gute Sache, helfen da aber wenig, die sind da überall, nur finden mußt du sie.

    Die ersten find ich da so ab Mai etwa. Dauerfeuchte Moore sind schon mal gut, aber selbst ein dickes Gewitter genügt meist und es kommt was nach.

    Die brauchen halt etwas um zu wachsen. Wenn die am Wegrand oder auf dem Weg stehen, der Boden hart ist, dann bleiben die oft recht mickrig, die nehm ich dann eben so mit, die größten, der Rest bleibt da.


    LG

    Daniel

  • Hallo,

    tja, was soll man sagen, es geht weiter, wie gehabt.

    Täublinge werden schleppend mehr.

    Die einizge in nennenwerten Stückzahlen vorkommende Art ist R. parazurea und ein paar R. vesca, die zwei ersten R. caerulea für dieses Jahr, ansonsten nur Einzelstücke, madig/matschig/zu angefressen...100%

    Vereinzelt ein paar mickrige Scheidenstreiflinge, etwas rötlichen Perlpilzmatsch, ansonsten Wulstlinge, null.

    Röhrlinge in gutem Zustand, ein paar Gallenröhrlinge und eine flockige Leiche.

    Einige frische Nadelholzbraunporlinge.

    Und wie gehabt, Pfifferlinge an zig Stellen.


    LG

    Daniel