Die Pilzsaison dümpelt vor sich hin

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,

    ein Riesenvorteil des vielen Regens ist, dass es immer etwas zu finden gibt; ich bin seit April glaube ich nie mit leeren Händen aus dem Wald gekommen. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Pilze kommen wann sie wollen. Es gibt keinen großen Pilzschub (bis jetzt), sondern alles wächst so ein bisschen wann es Lust hat. Am Wochenende war ich im Nadelwald und heute auf einem Boletenfriedhof und es kam ein Bisschen was präsentierbares zusammen - allerdings wie gesagt definitiv kein großer Pilzschub.

    1. Cantharellus pallens kommt immer noch frisch, seit Mai jetzt fast durchgehend. Die scheinen ein Riesenjahr zu haben.

    2. Cantharellus cibarius finde ich hier im Schwäbischen Wald tatsächlich jetzt erst, noch ziemlich jung. Von Cantharellus amethysteus ist noch überhaupt nichts zu sehen.

    3. Überrascht hat mich der erste Craterellus tubaeformis am 07.07., allerdings wird anderswo wohl schon von Totentrompeten berichtet.

    4. Sonst gibt es einige Sprödblätter wie Lactifluus piperatus agg.

    5. Lactifluus volemus agg.

    6. Lactarius intermedius

    7. Und Lactarius camphoratus

    8. Unter Buche/Eiche dann noch Russula nobilis

    9. Und irgendwas aus der Reiftäublingsecke? Waren mild.

    10. Ich bin ja ein bekennender Röhrlingsfan, so dolle war das Röhrlingsjahr bis jetzt aber leider nicht. Im Nadelwald gibts immer mal wieder frische Neoboletus eryrhropus

    11. Und auch Caloboletus calopus zeigt sich langsam

    12. Heute in Weilimdorf dann auch Xerocomus subtomentosus

    13. Und ein paar Boletus reticulatus

    14. Dann heute auch mein Highlight. Ein Perser für mich: Boletus aereus :ghurra:Auf dem letzten Bild zusammen mit B. reticulatus, da finde ich kommt der Unterschied in der Stielfarbe gut raus.

    15. Sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Eine noch winzige Koralle bei Buche

    16. Hygrocybe conica agg. denen der Regen zu gefallen scheint

    17. Ein Perlpilz mit Pantherimpression

    18. Und zum Schluss noch ein Hexenei, ich find die Dinger einfach cool.

    Es ist soooo feucht und es regnet immer weiter, eigentlich ein Rezept für ein gutes Pilzjahr, mal schauen, wie es weitergeht.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,


    einen Täubling wie deine Nr. 9 habe ich neulich im Schwäbischen Wald gefunden, beim Bestimmen kam Russula parazurea (Blaugrüner Reiftäubling) heraus. Eichenblätter sind im Bild ja einige zu sehen. Täubling Nr. 8 muss nicht unbedingt R. nobilis sein, da könnte ich mir auch so etwas wie R. luteotacta oder persicina vorstellen. Man hätte halt mal die Unterseite sehen müssen, ob da vielleicht gelbe Flecken zu sehen waren.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Danke,

    ich kann dir leider absolut nicht sagen, warum ich kein Unterseitenbild habe, ich habe die sogar probiert, brennend scharf. Ich konnte kein gilben feststellen, allerdings gab es die knallroten Täublinge bei Buche und Eiche heute in Weilimdorf massenhaft, kann gut sein, dass da verschiedene Arten dabei sind. Die Reiftäublinge sind auch aus Weilimdorf, ich konnte da halt leider wieder mal nicht so viel Zeit verbringen wie ich gerne hätte (Durchreise) und hab an meinem zweiten Wohnsitz auch kein Mikro, daher wieder mal etwas vage.

    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,

    ein Riesenvorteil des vielen Regens ist, dass es immer etwas zu finden gibt; ich bin seit April glaube ich nie mit leeren Händen aus dem Wald gekommen. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Pilze kommen wann sie wollen. Es gibt keinen großen Pilzschub (bis jetzt), sondern alles wächst so ein bisschen wann es Lust hat. Am Wochenende war ich im Nadelwald und heute auf einem Boletenfriedhof und es kam ein Bisschen was präsentierbares zusammen - allerdings wie gesagt definitiv kein großer Pilzschub.

    Hallo,

    ja genau so ist das hier auch, alles irgendwie merkwürdig. Das Einzige, was hier in großen Mengen kommt, sind die Pfiffis, überwiegend cibarius.

    Röhrlinge, ich überlege gerade, was ich da bisher hatte, insgesamt drei Flockenhexen, eine Natzhexe und zwei etwas frühe Maronen, sonst nichts.

    Alles weitere nur Einzelstücke, mal hier mal da einer.

    Russula parazurea etwas mehr, aber meist madig oder Matsch.

    Gestern in einem kalkigen Wald, das gleiche Drama, außer etwas mehr aus dem Dunstkreis R. parazurea/ionochlora und ein zwei weiteren Einzelstücken, absolut nix.

    Regen war genug und es regnet immer wieder mal, die Wälder sind feucht.

    Bei uns am Wohnblock starten gerade wieder die Stadtchampignons, beim ersten Schub waren es drei vorm Haus, jetzt immerhin 5 Stück. Nrebenan waren es ein paar mehr, etwa 10.

    Also alles in allem sehr merkwürdig bisher.

    Und immerhin heute exakt einen Nelkenschwindling, zumindest wurde der als solcher eingeschätzt von Jörg, hab die Wiese abgesucht, nein,. nur einer.


    LG

    Daniel

  • Ich sehe gerade, irgendwie werden meine Bilder automatisch stark komprimiert, wodurch manche etwas unscharf wirken, macht das das Forum oder mein Handy?

    Viele Grüße

    Das macht das Forum, leider.

  • Hallo zusammen,

    ein Riesenvorteil des vielen Regens ist, dass es immer etwas zu finden gibt...

    Hallo,


    dann schick' den vielen Regen mal bitte vorbei. Hier ist nix los mit Regen.


    Wenn ich Deine Pilzfunde hier hätte – Hurra! Würd' ich mich freuen...

  • Wenns nur am Regen liegen würde.....davon hatten wir genug. Trotzdem keine Pilze.

    Vor 3 Wochen gabs mal ne Handvoll Pfifferlinge, Jetzt findet man mit etwas Glück auf 10 km vielleicht nen einzelnen Perlpilz oder die abgefressenen Reste eines Täublings.


    LG, Josef

  • Ich kann das Pilzjahr hier bis jetzt am besten mit 2021 vergleichen, da kamen der erste wirklich große Pilzschub in der zweiten Julihälfte. Ich denke es ist einfach Geduld angesagt. Dadurch, dass es schon sehr früh im Jahr ein paar interessante Funde gab, vergisst man schnell, dass eigentlich erst Anfang Juli ist.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,


    deinem Bericht folgend bin ich heute ebenfalls auf diesen Boletenfriedhof gefahren. Außer diversen Sommersteinpilzen habe ich zwei junge Glattstielige Hexenröhrlinge (Suillellus queletii) gefunden. Danke, dass du mir die vielen, vielen Täublinge zum Bestimmen übrig gelassen hast, es sind so etwa 15 verschiedene Täublingsarten. Das reicht zum Bestimmen für das ganze Wochenende aus.


    Viele Grüße

    Oehrling

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  • Hallo,

    wow die Glatthexen waren gestern wahrscheinlich noch nicht da. Ich hab schon recht genau an den bekannten Stellen geschaut. Ich hoffe da gehts jetzt mit den Boleten los, spätestens in ein zwei Wochen werde ich da nochmal vorbeischaun. Feuchtigkeit ist ja wirklich mehr als genug da.15 Täublingsarten ist krass, ich habe so etwa 7-8 geschätzt, aber ich rupfe ja auch nicht alles aus, bei dem eh wenig Aussicht auf Bestimmung besteht. Wenn du die bestimmt hast, würde ich mich über einen Beitrag hier freuen, eigentlich interessieren mich die Täublinge schon auch, aber das Wochenende durchbestimmen ist mir leider nicht möglich.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,

    die Glatthexen waren gar nicht auf dem Friedhof, sondern auf dem Grünstreifen am Straßenrand, in der Nähe vom Steinmetzbetrieb, etwa da wo die Satanspilze und die Sommertrüffeln vorkommen. Dieser Grünstreifen schaut optisch gar nicht besonders aus und wird sicher oft übersehen, aber was ich da schon für Sachen gefunden habe, umrahmt von Hundekacke.

    Knapp die Hälfte der Täublinge konnte ich schon bestimmen (Fotoqualität nicht gut, es musste vor dem Regen schnell gehen)::


    Russula insignis


    Russula recondita


    Russula persicina


    Russula pseudointegra


    Russula romellii (nur Bruchstücke wegen der Schnecken)


    Russula maculata


    ... aber z. B. den habe ich noch nicht rausbekommen, wird doch nicht etwa eine olivacea sein?


    8 weitere liegen beim Aussporen!


    FG

    Oehrling

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  • Sehr schön dokumentiert, danke. Wenn ich mir die Bilder so anschaue hatte ich glaube ich 3-5 von denen auch in der Hand, wobei ich die Kammtäublinge nicht probiert habe und die scharfen roten alle in Richtung Buchenspeitäubling gesteckt habe. Hoffentlich findet sich im Sommer noch ein Termin, wo ich mal zusammen mit dir da hin kann, gäbe bestimmt einiges zu lernen.

    Viele Grüße

  • Der letzte Täubling war tatsächlich eine R. olivacea, sehr untypisch gefärbt (vor allem die braune Stielbasis). Doch konnte er mithilfe der positiven Phenolprobe (violettrot statt schokoladenbraun) identifiziert werden.

    Aus diversen Gründen kann ich keine weiteren Fotos liefern, aber unter den weiteren Bestimmlingen war R. laeta, R. lilacea und noch eine R. melitodes, von der ich vor Wochen an der gleichen Stelle schon ein anderes Exemplar fand. Ein weiterer Bestimmling (Griseinae) ist mir leider auf dem Bestimmungstisch verfault.

    FG

    Oehrling

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