Meine Juni/Juli-Highlights aus der Schweiz

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  • Liebe Forumsmenschen


    Nun habe ich auch mal wieder Zeit, Beiträge zu schreiben. Ich stelle euch hier meine liebsten Funde der letzten 5 Wochen vor. Von der Region Bern gehts ins Walliser Rohnetal sowie in die Berner und Waadtländer Voralpen.


    In der zweiten Juniwoche bin ich in Bern einer kleinen Rarität (im Flachland) begegnet. Direkt neben einer beliebten Feuerstelle in einem Stadtwald machten sich am Wegrand Dottergelbe Spatelinge Spathularia flavida breit. Ich finde, das ist äusserst früh im Jahr und etwas ziemlich Seltenes im Schweizer Mittelland auf ca. 500 m.ü.M.! (m.ü.M. = Meter über Meer; in CH übliche Schreibweise)


    Hier noch ganz frisch am 8. Juni:


    Am 22. Juni waren sie immer noch da, aber die Farben waren nicht mehr so leuchtend:



    Kurz vor Mitte Juni hatten die Kronenbecherlinge Sarcosphaera coronaria in der Region auf ca. 900 m.ü.M. Hochsaison. Überall gabs davon. Diese grossen Pilze (ca. 10 cm Durchmesser) sind mir zuvor nie wirklich aufgefallen. Dieser hier lud mich mit seiner Gestik gleich ein, in seinen Becher zu springen:


    Zweimal hab ich in den letzten Wochen Holz, welches vom Kleinsporigen Grünspanbecherling Chlorociboria aeruginascens bewachsen wurde, gefunden. Prächtig, diese Farbvariante der Weissfäule:


    Ebenfalls ein Freudenmoment: Diese Gelbe Lohblüte klettert gerade auf eine Fichte!


    Farbenfroh präsentierten sich auch diese Laubholz-Knäuelinge Panus conchatus:


    Leuchtend blickten diese jungen Striegeligen Schichtpilze Stereum hirsutum in meine Kamera:


    Zweimal bin um die Stadt Bern auf Langfüssler gestossen, welche zu den Lorcheln gehören (entweder Helvella villosa oder Helvella macropus):


    Hier glaube ich, eine Familie Eichenwirrlinge Daedalea quercina gefunden zu haben:



    Dieses seltsame Ding (3 cm Durchmesser an einem losen Ästchen) konnte ich nicht zuordnen:


    Im Wald traf ich natürlich auch auf Liebespaare. Wurzelnde Schleimrüblinge Hymenopellis radicata:


    Im Walliser Rohnetal, direkt auf der Sprachgrenze Deutsch-Französisch in einem der grössten Föhren(=Kiefern)-Wälder der Alpen bin ich einem mir unbekannten Baumpilz begegnet. Meine Recherchen wurden netterweise umgehend von Clavaria hier im Forum bestätigt: Es handelt sich um den Hängenden Eggenpilz Irpicodon pendulus, einer Rarität, die lokal einigermassen häufig ist. Hier an einer kürzlich gefallenen Föhre:


    Daneben habe ich diesen jungen, sehr harten Porling entdeckt. Ich denke, es handelt sich um einen Zunderschwamm an Birke:



    In den vergangenen zehn Tagen war ich mit Freunden wandernd unterwegs von den Waadtländer in die Berner Alpen. Dabei begegnete ich einigen Spezialitäten. Im Pays d'Enhaut (Waadtland; 1380 m.ü.M.) traf ich auf zwei Blutende Korkstachelinge. Eine kleine, scharfe Kostprobe machte alles klar, es handelte sich um den Scharfen Korkstacheling Hydnellum peckii:


    Wir sind unzähligen Kühen und Kälbern begegnet beim Wandern. Im Simmental auf 1250 m.ü.M. belauschten uns jedoch plötzlich gut 30 Schweinsohren Gomphus clavatus in allen Entwicklungsstadien.


    Einige ganz junge Ferkel:


    Ein junges Schweinchen:


    Und alte, schon etwas ergraute Schweine mit Kind und Kegel, die noch gelb hinter den Ohren sind:


    Sowie knallige Schweine im besten Alter:


    Gleich daneben stiess ich auf eine Gruppe mir unbekannter Gesellen. Unser Forum (danke!) und ich meinen, es handle sich um Rasige Purpur-Schnecklinge Hygrophorus erubescens:




    So, das wars! Zu essen gabs bei mir noch nicht sooo viel. Diverse interessante Erstfunde und Spezialitäten entschädigen jedoch bestens. Und es ist ja erst Mitte Juli :-))


    Falls was nicht stimmt oder ihr Fragen habt, so schreibt Kommentare!


    LG Andreas

  • Sehr schöne Tour Andreas. Gratulation zum Scharfen Korkstacheling Hydnellum peckii

    BG Andy

  • Ich finde, das ist äusserst früh im Jahr und etwas ziemlich Seltenes im Schweizer Mittelland auf ca. 500 m.ü.M.! (m.ü.M. = Meter über Meer; in CH übliche Schreibweise)

    Hallo Andreas,

    die Schreibweise wird nicht nur in der Schweiz verstanden auch wenn sie in Deutschland und Österreich anders formuliert wird,

    schöne Tour mit tollen Funden,

    viele Grüsse

    Matthias