Pfeffermilchling, kaum scharf?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 546 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Peter.

  • Hallo,


    da ich auch in der kulinarischen Ecke mitgelesen habe, war ich heute auf der Suche nach dem Pfeffermilchling.

    Ich war bei 30°C im Schwarzwald in einer Laubwaldecke, wo ich vor 2 oder 3 Jahren schon mal einen Pfeffermilchling entdeckte. Damals hab ich testweise dran geknabbert und das war nach einigen Sekunden höllisch scharf.

    Heute hab ich da einige Pilze gesehen, und 2 mitgenommen, wo ich mir eigentlich sicher bin, dass das Pfeffermilchlinge sind. Milch auf dem Finger gab es beim Schneiden. Nur scharf war es nicht wirklich. Beim Kauen musste ich mir die Schärfe schon einreden. Lediglich die "Milch" die ich vom Finger geleckt habe, war etwas scharf. Aber statt höllenscharf eher Richtung Kindergeburtstag.

    Kann es sein, dass es Unterarten gibt, die wenig scharf sind? Oder kommt die Schärfe erst bei den großen alten?

    Auf den Fotos ist irgendwie ein Grünstich. Das war im Wald nicht so zu sehen.


    Gruß

    Peter



  • Hallo Peter,

    anhand der 2 Bilder bezweifle ich, dass es sich um den Langstieligen Pfeffermilchling handelt, sieht eher nach einem Erdschieber aus.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo,


    anhand der Bilder lässt sich nicht entscheiden, ob es tatsächlich Pfeffermilchlinge oder Wollige Milchlinge (Erdschieber) sind.

    Die Bilder sind unscharf, man sieht die Lamellen nicht richtig. Der Pfeffermilchling hat enge Lamellen und scharfe Milch, der Wollige Milchling entfernt stehende und milde Milch.

    Wenn Pfeffermilchlinge alt sind, kann auch deren Schärfe abnehmen.


    Gruß

    Peter

  • Hallo,


    danke euch. Ja, pardon, die Fotos sind schlecht, ich war mir bei der Bestimmung eigentlich sicher, dehalb bei den Fotos nachlässig. Ich hab mal ein Foto angehängt, hier auf dem Tisch.

    Ich hab gerade auch einige Fotos vom Erdschieber und Pfeffermilchling im Netz angeschaut. Ich tu mich da schwer zu unterscheiden, wo die Lamellen enger zusammenstehen. Hilft Sporenfarbe bei der Unterscheidung?


    Google hat mich zum Wikipedia Eintrag für den Wolligen Milchling = Erdschieber geschickt:


    " Der Wollige Milchling gilt in Süd-, West-, Mitteleuropa als ungenießbar, wird in Russland, der Ukraine und Bulgarien aber als Speisepilz geschätzt. In Sibirien ist der Milchling sogar Marktpilz. Der scharfe Geschmack lässt sich aber durch einfaches Wässern nicht beseitigen."


    Klingt für mich als ob das kulinarisch keinen Unterschied macht zwischen den beiden. Zumindest gibt es wohl keine giftigen Verwechslungen. Mit dem leicht pfeffrigen Geschmack wäre ich jetzt auch eher beim Erdschieber.


    Gruß

    Peter


  • Hallo Peter,


    jetzt, wo ich das Grünen deutlich sehen kann, muss es ein Pfeffermilchling sein. Der Wollige grünt nicht und hat milde Milch (abgetropft, wenn kein Fleisch dabei ist).

    Der Speisewert der beiden Arten ist nicht der gleiche! Steinpilz und Gallenröhrling sehen auch fast gleich aus und haben verschiedenen Speisewert.

    Mikroskopisch kann man die auch unterscheiden (Sporenornamentation, Haare der Huthaut).


    Gruß

    Peter

  • Danke Dir,


    das mit dem Grünen ist interessant. Der Pilz liegt hier vor mir. Ich kann an der Schnittfläche einige leicht grün verfärbte Stellen erkennen, aber auch nur weil du das erwähnt hast.

    Das Foto täuscht da wohl etwas.


    Mit kulinarisch "keinen Unterschied" meinte ich, auch, dass beide als pfeffrig beschrieben werden und ungenießbar, bzw. Speisepilz für Osteuropäer, was auch immer ich davon halten soll.

    Ich denke mein nächster Eintrag könnte in der kulinarischen Ecke sein ;) Das ist der Unterschied zum Steinpilz/Gallenröhrling. Da wird einer als wenig lecker beschrieben.


    Gruß

    Peter

  • Hi,


    wenn die Milch grünt, ist es vermutlich der Grünende Pfeffermilchling / Kurzstielige Pfeffermilchling (Lactifluus Glaucescens).

    Der Langstielige Pfeffermilchling verfärbt gar nicht bis leicht gelblich.

    Der Erdschieber verfärbt eher creme-orange und ist ohne silieren giftig (heftige Magen-Darm Reaktionen).

    Der Grünende Pfeffermilchling ist bedingt essbar, allerdings ist mir nicht bekannt, ob nur siliert oder auch mit dem Brat- bzw. Grill-Trick.


    Um welchen Pilz es sich nun bei deinem Fund handelt, kann ich bei den Fotos nicht beurteilen. Der Weißabgleich deiner Kamera ist katastrophal. Der Langstielige Pfeffermilchling ist es aber auf jeden Fall nicht. Einen Kostversuch auf Gut Glück würde ich an deiner Stelle nicht wagen. Wenn es ein Erdschieber ist, kann das unangenehm werden. Lieber mal zum PSV damit. ;)


    LG Christopher

  • Hallo,


    beide Pfeffermilchlinge werden kulinarisch nicht unterschieden und sind - richtig zubereitet - essbar. Ob man sie mag oder nicht ist unterschiedlich.

    Das Grünen oder die Stiellänge sind keine verlässlichen Unterscheidungsmerkmale. Nach der Untersuchung von hunderten der Dinger wage ich das zu behaupten. Einzig die Dicke der Huthaut kann zur mikroskopischen Unterscheidung herangezogen werden. Und das ist nicht so ganz einfach.


    Der Wollige Milchling ist kein Giftpilz (siehe Fehlen auf der Giftpilzliste der DGfM). Nur zwei Milchlinge gelten als giftig( Maggipilz, Olivbrauner Milchling). Meist wird er als ungenießbar bezeichnet. Bei entsprechender Zubereitung (z. B. Braten, Silieren, ...) wird er von einigen Leuten gegessen. Wobei wir wieder bei der Geschmackfrage landen. :)


    Dass Pilze - egal welcher Art - bei falscher Zubereitung heftige Reaktionen auslösen können, sei dahingestellt.


    Gruß

    Peter

  • Hallo,


    also für mich fasse ich zusammen, dass ich den Erdschieber nicht vom Pfeffermilchling unterscheiden kann. Die weiße Milch hatte ich einige Minuten auf dem Finger, da hat sich nichts erkannbar verfärbt.

    Schlussendlich habe ich gestern zwei münzgroße Stücke für 8 Minuten bei 200°C in die Heißluftfriteusse gehangen. Schmeckte irgendwie nach nichts. Und meinen Magen/Darm hat's nicht interessiert. Vielleicht fällt mir noch mal ein Exemplar in die Hände, dass wirklich scharf ist. Ansonsten ist meine kulinarische Reise zu den Pfeffermilchlingen erstmal beendet.


    Danke Euch für die Tipps


    Peter