2 Pilze ausm Schwarzwald

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.129 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hi.


    Ich war letztes Wochenende im Schwarzwald und konnte mich zumindest ein Stündchen in den Wald verdrücken. Allzu viel los war dort leider nicht im Fichten/Kiefern/Tannenwald.


    Der Täubling hier war ein ziemliche Brummer, näher untersucht habe ich den aber nicht.



    Der hier war mir neu. Ist das eine nicht abgestutzte Clavariadelphus truncatus ? War leider nur ein Einzelexemplar.




    Und von (Dauer?)Porlingen haben ich auch keine Ahnung. Coltricia perennis vielleicht?




    Wäre dankbar für Erleuchtung bei den beiden Kandidaten.


    LG,

    Schupfi

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  • Hi.


    Wieseltäubling kann ich ausschließen. Den hatte ich in Thüringen öfters in der Hand. Wenn man sich nach einem vermeintlichen Steinpilz bückt, um dann festzustellen, dass es ein Täubling ist, war's der Wieseltäubling. Das wäre mir bei dem Pilz oben nicht passiert. ;) Aber mangels näherer Untersuchung, erhoffe ich mir bei dem auch keine Bestimmung.


    Die Herkules-Riesenkeule gehört meines Wissens nach nicht in das saure Habitat mit Tanne/Fichte/Kiefer. Die habe ich daher auch ausgeschlossen.


    LG.

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  • Hallo,


    den Wieseltäubling würde ich hier ausschließen. Der kann zwar solche Brummer hervorbringen dürfte aber keinen rötlich überhauchten Stiel besitzen. Die Keule sieht interessant aus. Zu Clavariadelphus truncatus passt zumindest der Bergnadelwald aber m.W. nach braucht die auch Kalk oder habe ich da etwas falsch verstanden?


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,



    sieht die abgestutzte Riesenkeule nicht am Kopf oben abgestutzter aus? Also mehr gerade? Wie sagt man zum oberen Ende dieser Keule überhaupt? Kopf? oder noch ganz anders?

    Grüße vom



    Bläuling



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  • Hi,

    Wie sagt man zum oberen Ende dieser Keule überhaupt? Kopf? oder noch ganz anders?

    ich sage dazu einfach oberer Teil des Fruchtkörpers ;) .


    VG Jörg

  • Hi Schupfi

    Dein Täubling ist ein rotstieliger Ledertäubling, R.olivacea. Eigentlich recht typisch in den Farben.

    Ich denke der Wald in dem du warst hat einen gewissen Kalk-Anteil. Im sauren Buntsandstein gibt's die Pilze eher nicht.

    Der Schwarzwald hat etliche Kalkgebiete z.B. bei Schramberg oder Löffingen usw.

    LG

    Uwe

  • GriasDi Schupfi,

    das keulige Teil sollte eine gestielte Hypocrea/Trichoderma sein, die man früher Podostroma nannte. Ich denk da an H. alutacea oder wenn nicht direkt an Holz an H. leucopus.

    Ich meine auch die Perithezien im oberen Teil zu erkennen.

    Den Täubling halte ich, wie Uwe, für eine sogar recht typische R. olivacea.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,


    H. alutacea ist eine sehr gute Idee. Wenn dessen Fleisch zäh war ist irgendetwas aus der Richtung Herkuleskeule sowieso raus. Mein einziger Fund, den ich so nenne, so so aus:



    und wuchs auch auf dem Boden. Ob darunter vergrabenes Holz war kann ich nicht sagen.


    Schupfnudel


    Der Fund war übrigens aus der Bornaer Ecke im Lärchenwald inmitten dutzender Ringe von Spathularia flavida.


    VG Jörg

  • Hi.


    Danke.

    Ok, überzeugt mit dem Kalk. Ich war ziemlich genau in der Mitte zwischen Schramberg und Löffingen.

    R. olivacea fand ich an meinem vorherigen Wohnort auf Kalk, aber im Laubwald, häufiger. Nur bin ich ja schon ein paar Jahre in einer kalkfreien Ecke unterwegs, habe ich nicht mehr auf dem Schirm gehabt.


    Das keulige Teil war auf dem Boden, wobei da vielleicht Holz drunter war. Aber Hypocrea leucopus bzw. Hypocrea alutacea (letztere sind in der Nähe kartiert) sehen sehr passend aus. Habe ich tatsächlich auch noch nie von gehört bisher, scheinen ja aber auch nicht so gängig zu sein, die Teile.


    Kann noch jemand was zu dem letzten Pilz sagen?


    LG.

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  • Hallo Schupfi

    Den letzten würde ich auch so nennen -> Coltricia perennis

    Gratulation zu diesem tollen Fund welcher Werner bestimmt hat..... 👌

    BG Andy

  • Hallo Eric,


    ich kann einen Schuß ins Blaue abgeben, Cerioporus leptocephalus aber dafür sind mir die Poren zu groß. Von der Stielbasis sieht man ja leider nichts.


    VG Jörg

  • Der Fund war übrigens aus der Bornaer Ecke im Lärchenwald inmitten dutzender Ringe von Spathularia flavida.


    VG Jörg

    GriasDi Hannes,

    das ist sehr interessant.

    Auch mein Fund aus Graubünden, bei dem die Fruchtkörper übrigens ausgewachsen auch, wie auf Deinem Bild, so Auswüchse bekamen, war mit Spathularia vergesellschaftet. Bei mir war es S. rufa.

    Es war als würde sich die Podostroma mit der Spathularia einen Hexenring teilen.

    Im B&K wird ein Mykologe namens Winter zitiert, der ähnliche Beobachtungen machte.

    Auch Helmut Grünert hat publiziert, dass sein P. alutacea-Fund mit Spathularia, hier S. neesii, vergesellschaftet war.

    Evtl parasitieren diese seltenen gestielten Hypocreaarten auf Spathularia, oder sind anderweitig damit verbandelt.


    APN-Mitteilungsblatt_11_1993_0101-0112.pdf

  • kann der erste der Wieseltäubling sein?

    Hallo Matthias,

    den würde ich defintiv ausschließen. Den finde ich bei mir nahezu immer im Fichtenwald im Mittelgebirge über Buntsandstein, so ab etwa 300m Höhe.

    Eher in älteren Fichtenbeständen mit bemoostem, sonst eher kaum bewachsenen Boden.

    Der hätte keinesfalls so eine rötliche Färbung am Stiel.

    Irre ich mich oder sehe ich da ein wenig grün auf dem Hut?

    Das hätte der Wieseltäubling auch nicht.

    Ganz ganz vage Idee, Russula olivacea - Rotstieliger Ledertäubling, mehr geraten, als eine Idee.


    LG

    Daniel

  • Hallo Werner,

    Evtl parasitieren diese seltenen gestielten Hypocreaarten auf Spathularia, oder sind anderweitig damit verbandelt.

    diese Vermutung habe ich auch weil mein vermeindlicher Fund von Hypocrea leucopus ebenfalls zusammen mit S. flavida wuchs.



    Das passt natürlich nur wenn der Fund links auf dem Bild wirklich Hypocrea leucopus war.


    VG Jörg

  • Hi.


    Danke an alle für die Ergänzungen. Spathularia habe ich keine gesehen vor Ort, aber die müssen ja vermutlich auch nicht immer zeitgleich fruktifizieren, falls da ein Zusammenhang besteht.

    Die Ostiolen der Perithecien (habe ich als Asco-Noob noch nie gehört) sind in natura besser zu erkennen:



    Die Coltricia perennis würde ich auch so ablegen.


    Jörg

    Dein Fund war in unserer Lorchel-Ecke, in die wir letztes Jahr die Exkursion gemacht hatten? Da ist ja so ein größeres Lärchenstück am Rand.



    LG.

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