Schwarzgrüner Täubling

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 1.652 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Guten Tag miteinander,


    ich wollte diesen Täubling erst nicht einstellen, weil die Fotos nicht so gelungen sind.







    Er wuchs an einem Wegrand, Erde sandig, sauer. Lamellen biegsam wie bei einem Frauentäubling. Das hat mich irritiert, weil das nur ganz wenige Täublinge machen. Geschmack nussig. Begleitbäume Birken, Eichen, Nadelbäume. Google zeigt mir diesen Täubling an. Und ich finde diesen Vorschlag gar nicht mal so fern.


    Wie seht Ihr das hier?

    Grüße vom



    Bläuling



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  • R. atroglauca mit Google nach Fotos bestimmen?

    Das wird mit Sicherheit daneben gehen.

    Nicht jeder schwarzgrüne Täubling ist ein Schwarzgrüner T.

    Grüße Axel

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    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Bläuling,

    du weißt aber schon, dass man bei einem vermeintlich so seltenen Fund weitere Bestimmungsmerkmale anführen sollte, wie mindestens die Sporenornamentation, die Haare der Huthaut, Sporenpulver u.a..

    Für deinen Fund käme ja neben dem Frauentäubling auch R. parazurea in Frage, sofern die Lamellen nicht so schmierig wären.

    Grüße Axel

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  • Für deinen Fund käme ja neben dem Frauentäubling auch R. parazurea in Frage, sofern die Lamellen nicht so schmierig wären.

    Grüße Axel

    Hallo

    Nein, wenn man alle Merkmale betrachtet, kann das nicht sein. Schon die Lamellenfarbe passt nicht. Dann wie die Huthaut sich abziehen lässt, passt ja nun gar nicht.

  • Hallo Axel,


    danke Dir, dass Du mich so gut informieren möchtest.


    Mir reicht es auch makroskopisch, dass es dieser Täubling sein könnte. Ich wollte jetzt nicht so tief in die Täublingskunde, wenn ich das jetzt mal so nennen darf, eintauchen.

    Es ist sehr wahrscheinlich kein Frauentäubling. Dazu sind die Lamellen nicht ölig genug.

    Grüße vom



    Bläuling



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  • Hallo Bläuling,


    was macht es für einen Sinn, wenn man weiß, welcher Täubling es sein könnte? In der Naturwissenschaft allgemein und insbesondere in der Pilzkunde will man doch immer wissen, was es ist, das man da vor sich hat. Oft wird nach ein paar Wochen in der eigenen Erinnerung aus "das könnte R. atroglauca gewesen sein" "das war R. atroglauca", möglicherweise sogar "ich kenne R. atroglauca".


    Jedenfalls scheidet R. atroglauca wegen des beschriebenen und zu sehenden Fundhabitates ganz sicher aus. Es wurde Eiche und sandiger Boden angegeben, auf dem Foto sieht das Habitat ziemlich trocken aus, es ist eine trockene Eichenlaubdecke zu sehen. Die echte R. atroglauca wächst dagegen laut herrschender Meinung in Gebirgsmooren unter Birke. So etwas hat eine GoogleApp natürlich nicht auf dem Schirm, wenn sie ihren Arttipp raushaut. Das sollte man bedenken, bevor man sich über eine vermeintliche Seltenheit freut. Das Fundhabitat passt jedenfalls bestens zu der von Axel zu Recht vorgeschlagenen R. parazurea, welche optisch sehr gut hinkommt. Warum die Lamellenfarbe nicht stimmen soll, erschließt sich mir nicht. Aufgrund des starken Magentastiches und Überbelichtung der vorliegenden Fotos lässt sie sich doch überhaupt nicht beurteilen.


    FG

    Oehrling

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  • Hi.


    R. atroglauca wächst bei mir in Eichen/Pappel Beständen auf lehmigem Boden, oft vergesellschaftet mit R. medullata. Moor, Gebirge und Birke hats hier nicht.


    Unabhängig davon kann man hier über Bilder meiner Meinung nach nix sicher bestimmen.


    Lg.

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  • Hallo,

    würde das nicht bei der Sporenpulverfarbe auffallen, der vermutete und R. cyanoxantha?

    Die vermutete Art hätte kein weißes Sporenpulver.

    Und mit den Lamellen passt R. parazurea gar nicht, das sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.

    Das wär jetzt wichtig bei dem.


    LG

    Daniel

  • Guten Morgen zusammen,


    wie weit sollte eine Pappel entfernt sein? Es gibt dort ein paar Pappeln, die aber doch recht weit entfernt stehen. Ich hatte sie deshalb nicht erwähnt, weil sie eben doch recht weit weg wachsen.

    Grüße vom



    Bläuling



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    Einmal editiert, zuletzt von Bläuling ()

  • 600 Meter ist deutlich zu weit weg, es sei denn die Pappel selbst ist auch 600 Meter hoch. :D


    Als grobe Richtlinie sagt man oft, dass in etwa die Höhe des Baumes den Radius der Wurzeln beschreibt. Ist sicher nicht immer akkurat, aber für die Erfassung aller Begleitbäume von Funden kann man das so nutzen.

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  • Es wurde Eiche und sandiger Boden angegeben

    Falsch!

    Begleitbäume Birken, Eichen, Nadelbäume.

    Richtig!

    Auch wenn nach Bild die Bestimmung nie sicher sein kann, hat Bläuling doch viele Daten geliefert.

    ja wir haben hier Moor, Birken und nass war der Boden unter der Laubschicht mit Sicherheit.

    Perfekt! Also mal alles neu Überdenken!

  • Er wuchs an einem Wegrand, Erde sandig, sauer hast Du wohl übersehen

    Hallo

    Das habe ich nicht übersehen. Wegränder sind oft anders als die Umgebung. Ist für mich nicht so brauchbar!


    und was passt Dir beim Abziehen der Huthaut nicht für R. parazurea

    Die Huthaut sollte sich nicht bis zur Mitte abziehen lassen.

  • Er wuchs an einem Wegrand, Erde sandig, sauer hast Du wohl übersehen und was passt Dir beim Abziehen der Huthaut nicht für R. parazurea?

    Hallo Karl,

    könnte R. parazurea so variabel sein, daß die Art, wie erwähnt schmierige Lamellen hat? Eher nicht, denke ich. Ich sammle R. parazurea regelmäßig für die Küche, heute ebenfalls.

    Die einzigen, die ich als schmierig, eher glibbrig, bezeichnen würde von denen, waren alles uralte große madige, völlig weich durchnässt.

    Habe extra mal drauf geachtet heute, kein Einziger war in irgendeiner Form nicht stark brüchig an den Lamellen, außer die ganz moddrigen. Ich hatte insgesamt über 20 Stück in der Hand, ungefähr 5 waren komplett Matsch, der Rest so, wie man sie kennt.

    Gibt es bei R. parazurea eine Variation mit schmierigen Lamellen? Ich habe nichts dergleichen gefunden an Infos.


    LG

    Daniel

  • Hallo Daniel,

    bei den Lamellen von Russula cyanoxantha splittert nichts und je länger man drüberreibt, um so schmieriger fühlen sie sich an. Letztlich hat man fast das Gefühl mit dem Daumen über eine Speckschwarte zu reiben. Dieses Merkmal haben in Mitteleuropa nur R. cyanoxantha und R. flavoviridis.
    Unter stark brüchig würde ich verstehen, dass die Lamellen splittern wenn mit einer Messerspitze darüber fährt. Das ist nach meinem Verständnis bei den Griseine nicht der Fall. Und da beginnt das Problem. Was versteht jeder Einzelne unter brüchige Lamellen? Etliche Arten muss man schon etwas traktieren bis sie brechen und mit wenig Erfahrung werden die dann als Frauentäublinge aufgefasst, wenn die Farbe nur halbwegs passt.
    Ähnlich problematisch kann die Beurteilung der Lamellenfarbe auf Bildern sein. Wer fotorgrafiert schon mit Graukarte um die Farbtemperatur anzupassen.

    LG Karl

  • Hallo zusammen,

    also dann gönne ich eúch eure R. atroglauca und werde nicht weiter gegenargumentieren.

    FG

    Oehrling

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  • Hallo,


    Wenn die Lamellen nicht fettig verschmieren (s. Karl Beitrag), wüsste ich nichts was gegen die starke Vermutung von Russula parazurea sprechen soll. Eiche und bereifte Huthaut passen bestens. Die angeführten Argumente der Lamellenfarbe und Abziehbarkeit der Huthaut sind mir unverständlich.


    Ohne Pappel kann das kein R.atroglauca sein.


    Durch einen Blick auf die teilnetzigen Sporen wäre die Bestimmung als R.parazurea leicht.


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!