Verschiedene Pfifferlingsarten

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 361 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo,


    nach zwei Wochen hatte ich mal wieder Zeit für eine Waldrunde. Nach den bombastischen Pfifferlingsfunden vieler anderer in Süddeutschland habe ich mich auch mal wieder auf die Suche gemacht, diese Leckerei aufzuspüren - da war mir bisher noch kein Glück beschieden. Das sollte sich aber ändern.


    Nach etwa 15 Minuten im Wald blitzte es im Laub unter Buchen orangegelb hervor:



    Das sind doch nicht etwa Pfifferlinge...?!?! (Ja, sind es, da besteht kein Zweifel)



    In der Nähe fand ich auch ein ganzes Nest, allerdings schon recht überständig:



    Kann es sein, dass es sich hier um Cantharellus friesii handelt? Die FK waren kleiner als gewöhnliche Pfifferlinge und sehr zart. Sie hatten auch ein sattes orange auf der Hutoberseite, das kommt auf den Fotos nicht ganz so rüber.

    In der Literatur (Kosmos Pilzführer von Laux) wird darauf aufmerksam gemacht, dass sie als Seltenheit zu schonen sind - bedeutet das ein komplettes "Sammelverbot" oder dass man bei der Entnahme sehr schonend vorgehen und halt die Plätze nicht ausplündern soll? Letzteres würde ich sowieso nie machen.


    Nach einem kurzen Herzkasper, weil ich eine Wildsau im Unterholz aufgeschreckt hatte (zum Glück waren keine Frischlinge in Sicht!), gab es weiter hangabwärts (Fichten und Buchen) die nächsten interessanten Funde aus der Leistlingsverwandtschaft:


    Ich bin nicht sicher, ob wir hier Cantharellus cibarius oder amethysteus haben. Ich tendiere eher zu letzterem, da ich cibarius gut aus dem Schwarzwald und den Alpen kenne und das typische Eidottergelb in der Regel uniform den gesamten FK ziert. Bei diesen Exemplaren hingegen sind die Leisten deutlich heller:







    Auch auffällig war der eher schwach ausgeprägte Geruch. Eventuell hängt dies mit der Sommerhitze der letzten Tage zusammen, oder ist dies eine Eigenheit der Unterarten?


    Nebenbei sah ich noch dieses interessante Gebilde. Hat da jemand eine Ahnung, was das sein könnte?



    Ich freue mich auf eure Einschätzung :)


    Liebe Grüße Suillus

  • In der Literatur (Kosmos Pilzführer von Laux) wird darauf aufmerksam gemacht, dass sie als Seltenheit zu schonen sind - bedeutet das ein komplettes "Sammelverbot" oder dass man bei der Entnahme sehr schonend vorgehen und halt die Plätze nicht ausplündern soll? Letzteres würde ich sowieso nie machen.

    Moin,

    insofern die Art nicht vollständig geschützt ist, besteht kein Sammelverbot. Seltene Arten sollte man schonen, also eine dringende Bitte, die nicht zu sammeln.


    LG

    Daniel

  • Mach ich! Bis auf die wenigen, die ich fürs Foto umgedreht habe, habe ich alle stehen gelassen. Es sind zum Glück recht viele und man konnte sie überall und weit verstreut finden. :)

  • Wenn es ein recht großes Vorkommen ist, dann halte ich das für ok, mal ein paar zwecks Verkostung mitzunehmen.

    Weit verstreut, das ist hier mit den Pfiffis auch so. Keine größeren durchgängigen Flächen, eher so einzelne Spots.

    Die Pfiffis haben eh ein sehr gutes Jahr, hier zumindest, so selten werden die bei dir vielleicht gar nicht sein, nur hast du sie bloß nicht gefunden bisher.

    Unter dem Laub oder Moos verstecken sich oft so mini kleine gelbe Knöpfchen, die siehst du gar nicht.

    Hier in der südlichen Heide gibts praktisch in jedem Wald Pfiffis, flächendeckend. Man muß nur wissen, wo. Wenn du hier einen mit Blaubeeren bedeckten Wald durchforsten würdest, absolut jeden qm, du würdest in manchen größeren Mooren Spots im dreistelligen Bereich finden können. Ich habe in gut zwei Jahren an einem Rundweg von etwa 6 km, mit einem weiteren Querweg 31 Spots entdeckt, überwiegend cibarius, nahezu alle am Wegrand bzw. max. 30-50m in den Wald rein.