Wenig los im Moment

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 899 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen


    Letzte Woche war es sehr warm, deshalb legen die Pilze hier eine Pause ein. Aber mit etwas Geduld konnte ich doch ein paar wenige Sachen auftreiben:


    Zunächst zwei alpine Mallocybe für Ditte .

    Habitat: Bei Salix herbacea auf 2550m in einem alpinen Sumpfgebiet (Lac de Châteaupré, wo ich oft sammle).

    Ich habe ein probiert sie zu bestimmen, aber da fehlt im Moment halt die geeignete Literatur.

    Sie sind auch schon vorsorglich für die Sequenzierung eingetragen, falls sich jetzt nicht herausstellt dass es etwas völlig Triviales ist.


    1:

    Diese seidigen Fasern bitte ignorieren, die sind von den umliegenden Salix-Sträuchern.

    Geruch 0.





    Sporen meist eiförmig, manchmal fast etwas konisch. 7.9-8.8-9.7 x 5.1-5.5-6.3 µm, Q = 1.48-1.60-1.83 (n=20)


    Cheilozystiden aus bis zu vier Elementen, das vorderste keulig, 19-25-30 x 8-10-12 µm (n=10)



    2:

    Leider ist hier der Stiel überbelichtet... Geruch 0.





    Sporen: 7.1-8.4-9.7 x 4.8-5.2-5.7 µm, Q = 1.45-1.61-1.90 (n=25)




    Cheilozystiden betonter keulig bis gestielt-blasig, teils mit abrupt erweitertem Kopfteil. 23-26-33 x 12-15-18 µm (n=10)



    Dann zwei Sachen aus dem montanen Fichtenwald.


    3:

    Bei dieser Lepiota ist der Stiel irgendwie deformiert, das ist kein echter Ring. Das hat mich zuerst ziemlich verwirrt.

    Es ist einfach Lepiota clypeolaria.


    Sporen schlank fusiform.


    Zystiden meist lageniform.


    HDS im Zentrum mit hymeniformer Unterschicht und sehr langen, zylindrischen Elementen.



    4:

    Schon wieder eine Scutellinia, die fangen an mir Spass zu machen.




    Die Sporen sehen glatt aus, aber haben offenbar ganz feine Warzen. Siehe unten die weitere Diskussion.


    Paraphysen


    Haare ohne Wurzeln, bis etwa 350 µm lang.

    Alles in allem scheint Scutellinia nigrohirtula am besten zu passen.



    5:

    Ein Nabeling auf nacktem Boden am Wegrand, auf ca. 2500m.

    Braune alpine Nabelinge sind normalerweise kaum bestimmbar.

    Selbst beim Sequenzieren kommt man selten auf einen Namen, weil es kaum glaubwürdige Referenzsequenzen gibt.

    Aber der hier war einfach, es ist Lichenomphalia velutina.


    Sporen etwas kleiner als das was Ludwig angibt, zu anderen Büchern passt es aber.

    Zystiden keine, Basidien mehrheitlich 2-sporig, keine Schnallen gefunden.


    HDS grösstenteils intrazellulär pigmentiert, einzelne Hyphen auch inkrustiert, Endzellen keulig oder verjüngt.


    Stieloberfläche mit verschieden geformten Elementen, wodurch der Stiel fein flaumig ist.



    Wenn man die kleine Knolle an der Stielbasis vom Dreck befreit und aufschneidet, findet man darin diese grünen Botrydina-Einschlüsse.



    Mehr habe ich leider nicht...


    LG Raphael

  • Hi Raphael, außer, dass die erste eine gelbe Stielbasis hat, sehe ich wenig Besonderheiten, und ob die Hutoberfläche typisch ist, weiß ich nicht ... also ich kann dazu nichts sagen, das kann alles mögliche sein... :) .

    Herzlich, Ditte

  • Servus Raphael,

    an deine S. setosa glaub ich nicht so recht.

    Mir ist die viel zu orange und die Haare passen eigentlich nicht.

    S. setosa sollte eigentlich wurzelnde Haare haben- zumindest glaub ich das grade im Moment.

    S.setosa sollte auch auf morschem Holz vorkommen, auf deinen Bildern siehts so aus als wüchsen die auf Erde zwischen Moosen - kann natürlich täuschen :/

    Die +/- glatten Sporen würden natürlich für S. setosa sprechen.


    Vielleicht ist es einen unreife S. nigrohirtula ???

    Oder die Farben täuschen einfach und du hast doch S. setosa gefunden :)



    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli


    Hm, jetzt machst du mich nachdenklich.

    Ich habe die Sporenfotos aus einem Abwurf gemacht, die sollten also schon reif sein.


    Aber du hast recht, der Standort war nicht auf Holz, sondern einfach auf feuchtem, sandigem Waldboden.

    Dass die Haare wurzelnd sein sollten, hatte ich auch nicht beachtet. Zu schnell abgehakt weil es ja so klar war. :haue:


    Dein Vorschlag Sc. nigrohirtula gefällt mir eigentlich ganz gut.

    Man findet auch Portraits wo man die Sporenwarzen kaum sieht. Und alles andere passt auch viel besser dazu.


    LG Raphael

  • Hi Raphael, außer, dass die erste eine gelbe Stielbasis hat, sehe ich wenig Besonderheiten, und ob die Hutoberfläche typisch ist, weiß ich nicht ... also ich kann dazu nichts sagen, das kann alles mögliche sein... :) .

    Herzlich, Ditte

    Liebe Ditte


    Das hatte ich mir schon fast gedacht :)

    Ich geb dir dann irgendwann Bescheid, wenn ich die Sequenzen habe.


    LG Raphael

  • Servus Raphael,

    kann das sein dass du die Sporen in KOH angeschaut hast? Wenn ja dann wundert mich das nicht sonderlich dass man das Ornament nicht sieht.

    Grüße

    Felli