Hallo zusammen
Letzte Woche war es sehr warm, deshalb legen die Pilze hier eine Pause ein. Aber mit etwas Geduld konnte ich doch ein paar wenige Sachen auftreiben:
Zunächst zwei alpine Mallocybe für Ditte .
Habitat: Bei Salix herbacea auf 2550m in einem alpinen Sumpfgebiet (Lac de Châteaupré, wo ich oft sammle).
Ich habe ein probiert sie zu bestimmen, aber da fehlt im Moment halt die geeignete Literatur.
Sie sind auch schon vorsorglich für die Sequenzierung eingetragen, falls sich jetzt nicht herausstellt dass es etwas völlig Triviales ist.
1:
Diese seidigen Fasern bitte ignorieren, die sind von den umliegenden Salix-Sträuchern.
Geruch 0.
Sporen meist eiförmig, manchmal fast etwas konisch. 7.9-8.8-9.7 x 5.1-5.5-6.3 µm, Q = 1.48-1.60-1.83 (n=20)
Cheilozystiden aus bis zu vier Elementen, das vorderste keulig, 19-25-30 x 8-10-12 µm (n=10)
2:
Leider ist hier der Stiel überbelichtet... Geruch 0.
Sporen: 7.1-8.4-9.7 x 4.8-5.2-5.7 µm, Q = 1.45-1.61-1.90 (n=25)
Cheilozystiden betonter keulig bis gestielt-blasig, teils mit abrupt erweitertem Kopfteil. 23-26-33 x 12-15-18 µm (n=10)
Dann zwei Sachen aus dem montanen Fichtenwald.
3:
Bei dieser Lepiota ist der Stiel irgendwie deformiert, das ist kein echter Ring. Das hat mich zuerst ziemlich verwirrt.
Es ist einfach Lepiota clypeolaria.
Sporen schlank fusiform.
Zystiden meist lageniform.
HDS im Zentrum mit hymeniformer Unterschicht und sehr langen, zylindrischen Elementen.
4:
Schon wieder eine Scutellinia, die fangen an mir Spass zu machen.
Die Sporen sehen glatt aus, aber haben offenbar ganz feine Warzen. Siehe unten die weitere Diskussion.
Paraphysen
Haare ohne Wurzeln, bis etwa 350 µm lang.
Alles in allem scheint Scutellinia nigrohirtula am besten zu passen.
5:
Ein Nabeling auf nacktem Boden am Wegrand, auf ca. 2500m.
Braune alpine Nabelinge sind normalerweise kaum bestimmbar.
Selbst beim Sequenzieren kommt man selten auf einen Namen, weil es kaum glaubwürdige Referenzsequenzen gibt.
Aber der hier war einfach, es ist Lichenomphalia velutina.
Sporen etwas kleiner als das was Ludwig angibt, zu anderen Büchern passt es aber.
Zystiden keine, Basidien mehrheitlich 2-sporig, keine Schnallen gefunden.
HDS grösstenteils intrazellulär pigmentiert, einzelne Hyphen auch inkrustiert, Endzellen keulig oder verjüngt.
Stieloberfläche mit verschieden geformten Elementen, wodurch der Stiel fein flaumig ist.
Wenn man die kleine Knolle an der Stielbasis vom Dreck befreit und aufschneidet, findet man darin diese grünen Botrydina-Einschlüsse.
Mehr habe ich leider nicht...
LG Raphael