Pilze aus Tirol 2

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jürgen.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    wie bereits angekündigt, folgt hier nun der zweite Teil unseres Familienurlaubs in der Wildschönau...


    1. Blaustiel Schleimfuß - Cortinarius collinitus im reinen Fichtenbestand recht häufig zu finden, aber schön.




    2. Orangeroter Graustiel-Täubling - Russula decolorans, auch ein häufiger Vertreter. Bei uns im Osnabrücker Raum findet man allerdings eher den Verwandten Gelben Graustiel-Täubling - Russula claroflava.



    3. Hier vermute ich den Rotbraunen Korkstacheling - Hydnellum ferrugineum cf., halte aber auch Hydnellum scrobiculatum für möglich....oder vielleicht was ganz anderes...

    Ein kleines Stück habe ich noch getrocknet liegen, vielleicht gelingt ja noch eine genauere Bestimmung.

    Er war auf jeden Fall nicht scharf und stand bei Fichten, aber auch einer einzelnen Buche. Sporen: 5,6 x 5,1µ







    5. Suillus luridus - Netzstieliger Hexenröhrling, einer der häufigsten Röhrlinge dort, aber wenn er sich so in Pose schmeißt, darf er mit auf`s Foto.



    6. Schönfuß-Röhrling - Caloboletus calopus




    7. Blasshütiger Purpurröhrling - Rubroboletus rhodoxanthus, überraschend viele Exemplare, so dass ich mir erlaubt habe ein Schnittbild anzufertigen.





    8. Im gleichen Wald mit Fichten und Buchen auch gut vertreten: Weinroter Purpur-Röhrling - Rubroboletus rubrosanguineus



    9. Und dann war die Freude erneut groß...in unmittelbarer Nähe zum Weinroten Purpur-Röhrling standen Ochsenröhrlinge - Imperator torosus.

    Erfreulicherweise gab es auch diese Art an mehreren Stellen immer mit mehreren Fruchtkörpern.








    10. Länglichsporige Lorchel - Helvella oblongispora cf., unter einer einzelnen Fichte am Wegesrand. Schwieriger Pilz. Glaubt man zunächst an einen Becherling, erinnert er von unten sofort an die hochgerippte Becherlorchel.

    Bei genauerer Bestimmung bleibe ich dann zwischen Helvella oblongispora und Helvella confusa hängen. Um die Arten makroskopisch zu trennen, fehlt mir die Erfahrung in diesem Bereich. Vielleicht läßt sich der Verdacht noch festigen...

    Sporen: 19,2-20,0-20,8 x 12,4-12,8,13,5µ








    11. Ziegenfuss-Porling?



    Es war ein rundum schöner Urlaub, und die Pilze, in ihren beeindruckenden Habitaten, ganz sicher das I-Tüpfelchen daran.

    Zu kurz kommen sicher Arten wie der Fichtensteinpilz-der in 1800m Höhe schoß, Grauer Lärchen-Röhrling, Düsterer Röhrling, die vielen Täublinge und Cortinarien, die eine genau Bestimmung verdient hätten.

    Nun ja, dann fahren wir nächstes Jahr halt wieder hin ;).

    Danke, dass wir unsere Pilzfreuden mit euch teilen durften.


    Beste Grüße

    Martin

  • Hallo

    Sehr schöne Röhrlinge, ein Wucht 🤩dieser -> Ochsenröhrlinge - Imperator torosus.

    BG Andy

  • Hallo Martin


    Schön Fund :thumbup:


    Bei 10 würde ich makroskopisch mitgehen.

    Helvella confusa ist zumindest frisch innen dunkler und graubraun bis dunkel graubraun.

    Helvella oblongispora hat immer diesen schönen Braunton ohne grau.

    Zudem ist der Stiel meiner Erfahrung nach im Verhältnis meist länger als bei oblongispora.


    Hier zum Vergleich:


    Helvella oblongispora


    Helvella confusa


    Gruss Raphael

  • Hallo Martin, was für ein Augenschmaus! Ich habe deine Pilzbegegnungen genossen, zumal es hier trotz der Nässe zur Zeit kaum Pilze gibt.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo zusammen,

    Vielen lieben Dank für euer Feedback!

    raphael, deine Vergleichsbilder machen den Unterschied zwischen H. confusa und H. oblongispora schön sichtbar. Somit tendiere ich nun auch noch stärker zu H. oblongispora.

    Der Zeitpunkt des Fundes (Ende Juli) spricht zudem noch für die Art. H. confusa ist wohl eher eine Art mit der man im Frühling bis Sommeranfang rechnen muss.


    Beste Grüße

    Martin

  • Hydnellum ferrugineum kenne ich regelmäßiger, kompakter und dickfleischiger und nur aus dem Sandkiefernwald. Deiner sieht schon recht untypisch aus, aber nur anhand des Fotos muss man da vorsichtig sein.

    Ansonsten schöne Kollektionen.

    Gruß Helmut

  • Hallo,

    du schriebst, du hast von dem Stacheling ein Stück getrocknet. Nach was riecht es denn? Süsslich wie Rosinen, oder vielleicht nach Maggiwürze?

    FG

    Oehrling.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Helmut, Hallo Oehrling,


    süßlich hat er nicht gerochen, aber eine eindeutige Maggiwürze hat er auch nicht. Mit etwas Fantasie würde ich ihn dann aber doch eher in die würzige Ecke stellen.

    In der Nähe (2m Entfernung) wuchs ein weiterer Pilz den ich aber nicht vorgestellt hatte. Folgender Fruchtköper roch schon intensiv nach Maggi. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur ein junges Exemplar der obrigen Art ist, oder doch noch eine weitere Art.


    Auch von dem Pilz habe ich ein Exsikkat und diese Probe hat auch noch sein würziges Aroma behalten. Mikroskopiert habe ich ihn bislang noch nicht.


    Beste Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,

    den Pilz in Beitrag #9 halte ich für Bankera cinerea. Die anderen Stachelinge, wenn sie selbst eingetrocknet nicht nach Maggi rochen, gehören wohl - korkartig zähes Fleisch vorausgesetzt - in die Gattung Hydnellum und könnten dann aufgrund der wenig zerklüfteten Hutoberfläche und milden Geschmacks Hydnellum concrescens sein.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!