Röhrlinge und Weitere in Schweden

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 1.805 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo Zusammen,

    Ich bin gerade in Schweden unterwegs. Was es hier an Pilzen gibt ist wieder mal unfassbar. Bei 3 Kandidaten bin ich mir nicht ganz sicher, weil ich Soe so bei uns noch nicht gesehen habe. Vielleicht könnt Ihr mir helfen.

    Vielen Dank!

    1) Geschmückter Gürtelfuß?

    Wuchs im typischen Heidewald. Fichten und ein paar Birken. Junge Exemplare hatten wie ein Spinnennetz über den Lamellen.


    2) Weißer Moor Birkenpilz?

    Zwischen Birken an einem See. Bin mir hier eigentlich recht sicher.

    3) Sandröhrling?

    Ich war erst beim Pfefferröhrling, finde die Röhren dann aber doch etwas sehr hell dafür. Für den Sandröhrling fehlt mir aber die Hutoberfläche mit den typischen Sandzeichnungen. Oder liege ich ganz daneben?

  • Interessant. Ist natürlich möglich. Und der bleibt wirklich so rein weiß? Außer den Fraßstellen sehe ich kaum Farbe. Der Hut wirkt auf dem Bild deutlich dunkler. In Natura ist er sehr viel heller und weisser.

  • Hallo,

    bei Pilz Nr. 1 ist der orangefarbige Stielgürtel sehr auffallend. Das hat dich wahrscheinlich zu Cortinarius armillatus gebracht. Allerdings gefällt mir die Hutoberfläche dafür nicht, ich kenne C. armillatus mit glatter Huthaut. Also meine Meinung dazu: gut möglich, aber nicht sicher.

    Bei dem Raustielröhrling fehlt ein Schnittbild, um Genaues sagen zu können, insbesondere wäre wichtig, ob es in der unteren Stielhälfte blaue oder grüne Verfärbung gab oder nicht.

    Der Kuhröhrling passt.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Sigi,

    der vermutete Pfefferröhrling bzw. Sandröhrling, das ist Suillus bovinus, der Kuhröhrling.

    Der ist so glitschig schleimig auf dem Hut bei Feuchte. Wenn man den sammelt und im Korb hat, dann kleben die Hüte teils aneinander, wenn das antrocknet.

    Die Hutoberseite beim Sandröhrling ist meist so körnig wirkend. Im Anschnitt im Stiel zur Basis hin oft deutlich orange gefärbt. Kann im Hut leicht blauen, kann der Kuhröhrling auch, aber eher selten und nur sehr schwach, dann auch im Hut, meist so nahe den Röhren.

    Beim Erhitzen würde sich der Kuhröhrling rosalich bis +/- violett verfärben.

    Vom Geruch her sind die Kühe leicht pilzig säuerlich, der Sandröhrling riecht eindeutig stärker säuerlich, manchmal ganz frisch schon etwas aufdringlich, eine ziemlich markante Note.

    Hab nur Vergleichsbilder im Ganzen ohne Stielbasis, kein Schnittbild, nicht bei Tageslicht, abends aus der Küche, ich sammel beide Arten.

    Wenn du den Kuhröhrling findest, dann kannst du direkt dabei einmal schauen, ob du da Gomphidius roseus findest, den rosenroten Gelbfuß, der wächst auf dem Mycel des Kuhröhrlings, so zumindest meinem Wissenstand nach.

    1. Suillus bovinus - Kuhröhrling

    2. Suillus variegatus - Sandröhrling


    LG

    Daniel

  • Bei dem Raustielrährling fehlt ein Schnittbild, um Genaues sagen zu können, insbesondere wäre wichtig, ob es in der unteren Stielhälfte blaue Verfärbung gab oder nicht.

    Hallo Oehrling,

    die blauen Verfärbungen am Stielende sind deutlich auch ohne Schnittbild auf dem zweiten Bild zu sehen,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Oh, du meinst die unterste Stielbasis, die vom Nadelstreufilz teilweise verdeckt ist. Das hatte ich erst nicht gesehen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Bei dem Raustielrährling fehlt ein Schnittbild, um Genaues sagen zu können, insbesondere wäre wichtig, ob es in der unteren Stielhälfte blaue Verfärbung gab oder nicht.

    Hallo Oehrling,

    die blauen Verfärbungen am Stielende sind deutlich auch ohne Schnittbild auf dem zweiten Bild zu sehen,

    viele Grüsse

    Matthias

    Ja. Habe gerade nochmal überprüft. Ist deutlich erkennbar.

    Danke euch!

  • Ich hätte von einem anderen Standort, etwa 200KM entfernt, noch diesen Kandidaten anzubieten.

    Auch hier kann man die raue Huthaut gut erkennen.

  • Hallo Sigi,

    hast du ein Foto von dem Birkenpilz, wo man direkt von unten die Röhren sieht, bezüglich deren Verfärbung?

    Wenn nicht, was für Farben waren da zu erkennen? Weißlich als Gurndton und dann dazu? Bräunlich, gelblich, gräulich, schwärzlich, bläulich, bläulich/grün, bläulich/oliv?

    Bestimmte Verfärbungen an Fraßstellen?

    Die bläuliche Verfärbung Richtung Basis, daß können mehrere Arten.

    Was war das genau für ein Habitat? War das eine tendentiell feuchte moorige Fläche?

    Wie war die Huthaut, glatt, samtig, schmierig/klebrig, überstehend/nicht überstehend?


    LG

    Daniel

  • Hi Daniel,

    danke, morgen schaue ich nochmal und versuche ein frisches Bild von den Röhren zu machen. Hier stehen noch ein paar. Habitat ist in einem Birken und Fichtenwaldgebiet zwischen mehreren Seen. Definitiv feucht, teilweise sogar schwimmendes Land, moorig. Sowohl im Wald als auch am Ufer auf der Freifläche neben Birken. Bei meinem Exemplar dass jetzt schon länger liegt, verfärben sich die Röhren braun. Der Hut ist minimal klebrig, aber eher glatt und wachsartig, keinesfalls schmierig. Der Hutrand steht deutlich über.



    LG

  • Hallo Sigi,

    das versuch mal, ob du noch was vergleichbares findest.

    Dann mach auch mal ein frisches Schnittbild, vielleicht findest du auch mal einen großen alten, da kannst du auch mal gucken.


    LG

    Daniel

  • Hallo Sigi,

    danke für die Bilder.

    Tja, schwer zu sagen, obs der ist, den du vermutet hattest, bin mir nicht sicher.

    Hatte ich auch schon mal in dieser Farbgebung, direkt aus einem Moor.

    Könnte schon sein, aber ganz 100% sicher wär ich mir nicht.

    Ich meine, das mit der überstehenden Huthaut und der +/- leichten Klebrigkeit der Hutoberfläche, das passt zu deiner Vermutung, zumindest hab ich das mal irgendwo so gelesen.

    Was den Speisewert betrifft, nimmt sich nix, wenn in gutem Zustand.

    Das waren meine letzten, mit blauender Basis, die wurden als die von Matthias genannte Art eingeschätzt.

    An selbiger Stelle fand ich die auch mal heller.


    LG

    Daniel

  • Hallo,

    witzig, den Wolligen Raufuß (Leccinum Cyaneobasileucum) habe ich gestern auch in der Oberpfalz gefunden!

    Der war wohl ganz frisch, sehr fest und der Stiel sehr hell. Die typischen dunklen Schüppchen kamen erst später während des Transports. Auch die Stielbasis ist so geknickt wie bei deinem Exemplar.

    Ist das allgemein bei den Raufußröhrlingen so bzw. typisch?

    Die Blaufärbung war bei mir auch vorhanden, aufgrund des schlechten Fotos nicht so gut zu erkennen


    VG

    Dani

  • Hallo Sigi,


    ich halte deinen Birkenpilz auch für die weiße Form von Leccinum cyaneobasileucum. Die blauende Stielbasis spricht klar dafür.


    Daniel224


    Deine Funde dürften nichts mit dieser Art zu tun haben. Da passt die Stielschuppung überhaupt nicht. Die passen viel eher zu meinem Fund von vor zehn Jahren.



    Waren die auch so klein wie meine?



    Einen Namen haben die immer noch nicht bekommen. Da war sogar Dr. Christoph Hahn überfragt. Die habe ich übrigens auf einer mageren Wiese gefunden. Meine damalige Vermutung (Leccinum duriusculum), da auch eine Pappel in der Nähe stand, habe ich längst verworfen (keine typische Fleischverfärbung).


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,

    das ist schon ein großer Essteller und das waren nur die jungen Exemplare. Ältere waren schon groß, über 10 cm.

    Was das für welche waren auf meinem Foto, ganz sicher weiß ichs bis heute nicht. Das war damals auch nur eine Vermutung.

    Kartiert ist er da, wie auch der vielverfärbende, der ja auch blaut an der Basis, aber der? Denke nicht.

    Hab ein Jahr später unweit dieser Stelle ebenfalls blauende gefunden, die waren viel heller, ganz klein, wie deine, fast weißlich, größere ins beige gehend.

    Alte Latschen, die waren so ein Mix aus schwärzlich und blaugrünlich, schon richtig Matsch, aber kannte ich so in der Farbe auch nicht.

    Ist leider gar nicht so einfach mit denen. Vom Speisewert nahmen die sich nix, beide gut.

    Ich versuch das, denen einen Namen zu geben, wenn nix bei rum kommt, landen sie als "Birkenpilze" in der Pfanne.

    Was solls, sie hatten eine super Qualität und waren sehr lecker :)


    LG

    Daniel

  • Hi Probot,

    Zumindest bei den weißen habe ich das mit der geknickten Basis jetzt so beobachten können. Muss mal bei anderen drauf achten. Wäre noch interessant.

    Bei meinen beiden ist der Hut aber deutlich heller. Im frischen Zustand fast ganz weiss. Vllt Porzelan oder so. Erst durch das Alter sind sie so dreckig-fleckig geworden. Deiner sieht ja schon recht braun aus, oder?

    LG

  • Hi Hannes,

    ja stimmt wohl. Der Moor Birkenpilz blaut wohl nicht an der Basis. Danke dir!

  • Ein später Nachtrag hierzu:

    Ich habe mir an mehreren Standorten ähnliche Exemplare angeschaut. Die "geflockte" Huthaut scheint immer durch Fraßstellen entstanden zu sein. C. Armillatus scheint mir doch recht gut zu passen.

    Oder hast du andere Kandidaten im Sinn?