Quer durch die Kalkeifel II - Noch ein paar Kleinigkeiten

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 822 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CH-Andy.

  • Hallo zusammen,


    einige Sachen hatte ich ja noch nicht gezeigt bzw. war gestern noch APV-Treffen. Ein paar interessante Kleinigkeiten wollte ich noch vorstellen.


    01 Asterophora parasiticus, der beschleierte Zwitterling auf einem Täubling:


    02 Albatrellus cristatus - der gelbgrüne Kammporling, der mit stattlichen Fruchtkörpern zu finden war


    03 Cortinarius bolaris - der rotschuppige Raukopf


    und noch einer der Korallenmilchlinge , der mir beim letzten Mal noch fehlte: in reinem Fichtenbestand kann es sich doch eigentlich nur handeln um:

    04 Lactarius picinus cf. - der pechschwarze Milchling (wobei ich den jetzt gar nicht durchgehend sooo pechschwarz fand, können noch ähnliche Milchlinge bei Fichte?)


    Hier schon deutlich dunkler:


    Ein toller Erstfund für mich im Zuge der APV-Exkursion (danke Klaus fürs Zeigen):

    05 Chamaemyces fracidus - der fleckende Schmierschirmling


    Vorab noch nie gehört und gesehen steht er wohl als seltene Art für hochwertige Standorte an denen meist weitere sehr seltene Arten vorkommen (was ich bestätigen kann). Vergleiche zu dieser Aussage Fungi of temperate Europe S. 349: "Occurs an calcareous soils in deciduous forests (typically fagus) mostly in sites with numerous other rare species".


    Besonders auffällig und hübsch, die gelbbraunen Tropfen am Stiel


    Es gab auch einige Risspilze, hier mal einer der nicht selten, aber für mich jetzt aufgrund seiner Merkmalskombination aus braunen Fasern, rötendem Fleich, sehr eigentümlichem Geruch (beschrieben "wie altes Weinfass", was es einigermaßen trifft) interessant war.


    06 Inosperma cervicolor - der hirschbraune Risspilz

    unter Fichte auf Kalk (was interessant ist, da Gminder und Karasch den auf sauren Böden verorten, sich aber auch andere Quellen finden mit Aussagen, gern kalkreich, vielleicht mag Ditte kurz was dazu sagen??).


    Typische Cheilos und recht große Sporen (teils sogar über 15µm)



    Den nächsten, der ebenfalls ein Erstfund für mich darstellt möchte ich wegen der auch bereits jung deutlichen Schuppen als

    07 Tricholoma pardinum? pardalotum? (in verschiedenen Quellen unterschiedlich bezeichnet, in Index fungorum gibts beide Taxa, keine Synonymie? Was ist da nun aktuell?) - der Tigerritterling

    In Kalklaubwald


    Es gab auch wieder unzählige Täublinge, habe ich alle gar nicht gut dokumentiert. Auch hier nur wieder ein schöner Erstfund für mich:

    08 Russula decipiens - der trügerische Dottertäubling auf Kalk bei Buchen, Eichen, sehr scharf.


    Etwas überrascht hat mich heute morgen allerdings die SPP mit IVb (wird eigentlich mit IVe angegeben in MXM).


    Davor die Woche gabs noch

    09 Pulvinula spec. - einer der Kissenbecherlinge, hier glaube ich nicht an convexella, um die richtig auseinanderhalten zu können, fehlt mir aber die Literatur.

    Pulvinula wegen der typischen Fruchtkörper, der kompletten Inamyloidität und der runden Sporen



    Auch wieder an anderer, neuer Stelle

    10 Scutellinia trechispora, der ja nun schon mehrfach gezeigt wurde (scheint sich dieses Jahr wohl zu fühlen)


    Es gab auch Baumpilze

    11 Fistulina hepatica - der Leberreischling bzw. die Ochsenzunge


    Außerdem 12 Daedalea quercina - der Eichenwirrling


    Spannend auch noch die Pfifferlinge und Kraterellen:

    Da möchte ich mal 13 Craterellus cinereus - die graue Kraterelle oder den grauen Pfifferling zeigen


    Nicht zu verwechseln (weil viel kleiner und ohne Leisten) mit

    14 Craterellus undulatus - der krausen Kraterelle


    15 Strobilomyces strobilaceus - der Strubbelkopfröhrling


    16 Panus conchatus - der Laubholzknäueling


    Nun gut, dass soll es ersteinmal gewesen sein ...


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    danke für's Zeigen, ganz tolle Funde sind da dabei. g:-)


    Hier hat es endlich einmal geregnet, wenn auch nur 10 Liter. Mal sehen, ob das etwas beim Pilzaufkommen bewirkt.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Sebastian, klasse dokumentierte Kleinigkeiten, Sebastian. Deine Beiträge zu lesen ist immer ein Vergnügen!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Sebastian!


    Danke für das Zeigen deiner schönen Funde. Da freut sich das Auge nachdem bei meinen letzten beiden Touren nur noch Rentner und Mumien zu sehen waren.


    VG Jörg

  • Hallo Sebastian!


    Danke für das Zeigen deiner schönen Funde. Da freut sich das Auge nachdem bei meinen letzten beiden Touren nur noch Rentner und Mumien zu sehen waren.


    VG Jörg

    Keine Altersdiskriminierung, lieber Jörg😆!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Sebastian,

    schöne Funde hast Du gemacht.

    zu 4. Der FLORA AGARICINA NEERLANDICA Vol.7 entnehme ich, das L. fuliginosus in Betracht kommt.
    Sehr dunkle Fruchtkörper unter Picea werden oft als L. picinus betrachtet aber Molekulare Analysen zeigen, dass diese nicht von l. fuliginosus unterscheidbar sind.
    (Stubbe & Verbeken in Mycologia 104: 1490 - 1501, 2012).

    Stubbe_&_A.Verbeken_2012_-_European_taxa_of_Lactarius_subg._Plinthogalus[1]-1.pdf

    LG Karl

  • Hallo Claudia,

    Keine Altersdiskriminierung, lieber Jörg

    soll ich ein eigenes Thema zu meinen Begegnungen mit den betagten Pilzen aufmachen? Dann könnte ich erfahren wie Du diese nennen würdest.


    VG Jörg

  • zu 4. Der FLORA AGARICINA NEERLANDICA Vol.7 entnehme ich, das L. fuliginosus in Betracht kommt.

    Hallo Karl, danke für den Hinweis, habe ich auch gleich mal nachgelesen. Die sind scheinbar auch gleichzeitig beschrieben worden:

    Lactarius picinus Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 348 (1838) [1836-1838]

    Lactarius fuliginosus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 348 (1838) [1836-1838]


    Im Index Fungorum ist auch das wiederrum scheinbar noch nicht angekommen.


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    schöne Funde, danke fürs mitnehmen.

    Den nächsten, der ebenfalls ein Erstfund für mich darstellt möchte ich wegen der auch bereits jung deutlichen Schuppen als

    07 Tricholoma pardinum? pardalotum? (in verschiedenen Quellen unterschiedlich bezeichnet, in Index fungorum gibts beide Taxa, keine Synonymie? Was ist da nun aktuell?) - der Tigerritterling

    In Kalklaubwald

    Hast Du mal am Pilz geschnuppert? So rein optisch könnte auch einer der Erdritterlinge (oder nahe Verwanden) infrage kommen.

  • Hallo Thomas,


    einen Erdritterling kann ich ausschließen, es geht um T. pardinum, ggf. käme noch T.filamentosum infrage. Beide können gleich riechen.

    Erdritterling passt schon makroskopisch nicht, zudem hat das Teil Schnallen und Sporen von 8 bis teilweise 9µm Länge.


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian

    Ich handhabe das so ;

    Akzeptierter Name ( SwissFungi )

    Tricholoma pardinum Quel.


    Akzeptierter Name ( Index Fungorum): Tricholoma pardinum


    Synonyme: Tricholoma tigrinum

    Tricholoma pardalotum Herink & Kotl.


    BG Andy