pleurotus calyptratus EDIT: nein, eher crepidotus calolepis đ
- mitternachtspilz
- Erledigt
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Hi,
das ist sicher nicht Pleurotus calyptratus, der wĂ€re schon deutlich gröĂer und hĂ€tte eben einen Schleier ĂŒber den Lamellen, was hier auch im Jungstadium nicht ansatzweise zu sehen ist.
Trotzdem ist das auch nix Triviales, entweder ist es Crepidotus calolepis oder Crepidotus crocophyllus. Ersterer kann makroskopisch unterschieden werden durch eine gelatinöse Schicht unter der Huthaut, das spĂŒrt man auch bei nicht zu sehr ausgetrockneten Exemplaren beim Anfassen. Auch sind die Lamellen bei crocophyllus deutlicher gelb-orange gefĂ€rbt, anhand der Fotos nicht sicher zu bewerten, aber ich tendiere schon zu calolepis. Ansonsten brĂ€uchte es zur absoluten Sicherheit dann Mikromerkmale wie Sporen, die sind bei beiden komplett unterschiedlich. C. calolepis ist zudem die hĂ€ufigere der beiden Arten.
Viele GrĂŒĂe
Matthias
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Hallo!
Vielleicht schon wieder eine eher seltene Art, allerdings bin ich hier ĂŒberhaupt nicht sicher. Ich vermute den Espenseitling (pleurotus calyptratus). Ich weiĂ nicht ob die Fotos zum bestimmen ausreichen. Die Fruchtkörper waren super winzig und teils schon recht trocken.
hallo
tolle bilder ... ich konnte den wald fast riechen
mit dem namen der pilze kann ich nicht weiterhelfen aber *dir danken*
denn diese bilder ...
die rindedas moos und die pilze zeigen wie wundervoll unsere natur ist *ich möchte sie nicht missen*
und hab mir vorgenommen morgen auch mal wieder in den wald zu gehen um die schönheit mal wieder tief in mich einzusaugen : ) -
Top! Danke Mreul ! Das mit dem Schleier hatte mich doch auch etwas irritiert, aber im Gegenteil zu dir âKleinzeug-Begeistertenâ hab ich schon mit âGroĂzeugâ meine MĂŒheâŠdeswegen super, wenn ich hier was lernen darf!
Gelb-orange waren die Lamellen nicht, tatsÀchlich. Deswegen nehm ich (nach ein bisschen Studium) auch eher c. calolepis an.
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mitternachtspilz
Hat den Titel des Themas von âpleurotus calyptratusâ zu âpleurotus calyptratus EDIT: nein, eher crepidotus calolepis đâ geĂ€ndert. -
Sicher, dass das ein Braunsporer ist?
GrĂŒĂe Harald
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Sicher, dass das ein Braunsporer ist?
GrĂŒĂe Harald
Sicher nicht, nein. Da hĂ€tte ich mir einen Fruchtkörper mitnehmen mĂŒssen, was ich leider verpasst habe. Auf dem Bild mit dem vertrockneten Fruchtkörper von unten, könnte man schon braune Sporen vermuten. Mit GlĂŒck komme ich nochmals an die Stelle.
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Hi zusammen,
theoretisch kann man nach den Bildern nicht absolut sicher erkennen, ob das ein Braunsporer ist.
Ich geh hier nach der Gesamtheit der Merkmale und da wĂŒsste ich insbesondere bei dem Bild, in dem man die HutoberflĂ€che auf der Hand sieht, nichts, was sonst noch so eine HutoberflĂ€che hĂ€tte und kein Crepidotus wĂ€re.
Hohenbuehelia wĂ€re wohl die kritischste Verwechslungsgattung, weil auch sehr artenreich, da gibt's auch welche mit schuppigem Hut, aber so kleine brĂ€unliche Flöckchen auf weiĂem Hintergrund, da wĂŒrde ich spontan keine Art wissen, die sowas kann, dagegen passt es insb. fĂŒr Crepidotus calolepis schon exzellent.
Andere weiĂsporige Gattungen wĂŒrde ich noch deutlicher ausschlieĂen: Pleurotus deutlich gröĂer und ohne schuppigen Hut, Pleurocybella porrigens ohnehin nur weiĂlich, Tectella mit Schleier, Panellus mit erkennbarem Stielteil, Chaetocalathus wenn, dann mit eher gestreifter HutoberflĂ€che, aber von der Gattung kommt in Deutschland sowieso kaum was vor.
Ich kann auch bei einem erneuten Fund und Interesse gern anbieten, die Art mikroskopisch zu untersuchen und zu dokumentieren, dann sollte die Bestimmung schnell klar sein.
Viele GrĂŒĂe
Matthias
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Ich kann auch bei einem erneuten Fund und Interesse gern anbieten, die Art mikroskopisch zu untersuchen und zu dokumentieren, dann sollte die Bestimmung schnell klar sein.
Ich habâs heute nichtmehr an den Fundort geschafft leider und bin schon wieder ein paar hundert Kilometer weg von dort. Aber ich hab meinem Bruder mal gesteckt, dass es durchaus interessant wĂ€re da noch ein bisschen Material zu haben, falls er in die NĂ€he kommt. Mal abwarten. âșïž
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Hi zusammen,
habe nach einem Wiederfund ein Exsikkat des Funds erhalten.
Hier zunÀchst die Ergebnisse:
Sporen:
(7.8) 7.9 - 9.3 (10.4) à (4.8) 5.3 - 5.8 (6.3) ”m
Q = (1.4) 1.44 - 1.6 (1.7) ; N = 24
Me = 8.6 à 5.6 ”m ; Qe = 1.5
Cheilozystiden:
HDS - Hutdeckschicht, deutlich inkrustierte Hyphen:
Kurz gesagt, fĂŒr mich ist das Crepidotus calolepis. C. crocophyllus ist mikroskopisch endgĂŒltig raus (hĂ€tte runde, warzige Sporen), ebenso wie alle anderen Gattungen mit gtanz anderen Mikromerkmalen.
Dennoch ist der Fund ziemlich interessant und zeigt, dass selbst bei so groĂen (bei mir ist alles > 1mm "groĂ" ) und relativ bekannten Arten noch Forschungsbedarf besteht. Denn fĂŒr C. calolepis wie bei Consiglio & Setti beschrieben sind die Sporen zu groĂ. Stattdessen wĂŒrden sie danach von der GröĂe her zu C. mollis oder zur als mediterran angegebenen VarietĂ€t C. calolepis var squamulosus passen. Nach Gonou-Zagou & Delivorias wiederum mĂŒsste man - nur nach den Sporen urteilend - C. mollis draus machen, weil sie als entscheidendes Trennmerkmal v.a. die Sporenbreite anfĂŒhren und die wĂ€re bei dem Fund fĂŒr deren VerstĂ€ndnis von calolepis zu schmal, die var squamulosus können die Autoren nicht interpretieren. Oftmals (z.B. bei pilze-deutschland.de) wird C. calolepis dann gar nur als VarietĂ€t zu C. mollis gefĂŒhrt, auch diese Auffassung gibt es, weil immer mal ĂbergĂ€nge vorkommen.
Mein Fazit dazu: Schlussendlich wird es systematische genetisch basierte Studien brauchen, um endgĂŒltig zu klĂ€ren, welche Arten hier im Spiel sind und wie sie sich anhand ihrer Merkmale unterscheiden lassen, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Von eigenen Funden (Nordostbayern) kann ich soweit sagen, dass meine C. mollis hier nie auch nur annĂ€hernd so deutliche Schuppen hatten wie hier auf dem Foto zu sehen, wo das Exemplar auf der Hand liegt, entsprechend fanden sich mikroskopisch auch keine so deutlichen Inkrustationen in der HDS. Insofern kann ich den Fund schon makroskopisch nicht guten Gewissens als das bestimmen, was ich als C. mollis kenne. Bei calolepis gibt es dann verschiedene Interpretationen der offensichtlich sehr groĂen VariabilitĂ€t bei den SporengröĂen, daher sehe ich keinen Grund hier nicht als C. calolepis zu bestimmen. Ob da mal noch mehrere Arten draus beschrieben werden, oder die "var squamulosus" am Ende wieder mit calolepis vereint wird, bleibt abzuwarten.
Das Exsikkat des Funds heb ich auf unter der Nummer #11476, falls jemand mal Interesse daran zur Nachuntersuchung oder Sequenzierung hat.
Literatur:
Consiglio & Setti 2008: https://www.myko-service.de/p/âŠnere-crepidotus-in-europa
Gonou-Zagou & Delivorias 2005: https://www.researchgate.net/pâŠce_1_The_genus_Crepidotus
Viele GrĂŒĂe
Matthias