Hallo zusammen
Letzte und vorletzte Woche war ich mit zwei Gleichgesinnten im Oberaar-Gebiet (Grimselpass) unterwegs.
Es gab dort viele Risspilze, dazu komme ich später. Zunächst ein paar "normale" Funde:
1:
Cortinarius alpinus sieht man immer mal wieder.
Habe ihn nur kurz angeschaut, weil es da nicht viel zu entdecken gibt.
2:
Alpine Körnchenschirmlinge interessieren mich, ich vermute es gibt da noch 1-2 halbkryptische Arten.
Dieser hier ist recht fahl gefärbt, auffallend auch die Farbe über der Ringzone.
Trotz allem bleibt es wohl vorläufig bei Cystoderma amianthinum agg.
KOH-Reaktion rötlich
Die Sporen sind amyloid, die Abmessungen helfen nur wenig weiter.
Sphaerozyten bräunlich, glatt.
3:
Schon etwas angetrocknet, aber trotzdem noch gut bestimmbar. Man beachte das teilweise abgestorbene Moos.
Das ist typisch für die parasitisch wachsende Deconica chionophila.
Sporen dickwandig und eher kurz
Cheilozystiden klein, lageniform
4:
Alpine Saftlinge gibt es nicht sooo viele. Den hier gibt es auch in tieferen Lagen, Hygrocybe cantharellus.
Sporen wenig eingeschnürt, ansonsten ziemlich nichtssagend.
HDS klar trichodermal.
5:
Die alpine "Schwester-Art", Hygrocybe glacialis.
Nach Boertmann 2010 soll sie identisch sein, inzwischen wurde die Art aber genetisch bestätigt.
Ich habe auch schon eine sequenzierte Kollektion aus der gleichen Gegend, von dort stammt auch der Arttypus.
Sporen ähnlich wie bei der vorherigen.
Hier ist die HDS nicht so klar trichodermal und von schmalen Hyphen überlagert.
6:
Kleine, alpine Telamonien sind momentan kaum bestimmbar.
Ich habe ihr trotzdem einen Namen gegeben, ohne Anspruch auf Belastbarkeit: Cortinarius subtilior.
Sporen deutlich warzig
HDS inkrustiert.
7:
Ein dunkler Milchling mit violett verfärbender Milch: Lactarius brunneoviolaceus.
Einen Sporenabwurf wollte er nicht liefern, deshalb nur ein Bild im Präparat.
8:
Dieser grosse, fransige Milchling ist direkt ansprechbar, Lactarius dryadophilus.
Die ersten Risspilze folgen dann gleich.
LG Raphael