Pilzrunde mit dem Rad am 28. August 2024: Steinpilz-Wahnsinn

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 2.111 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Guten Abend in die Runde!


    Nachdem ich jüngst im Hauswald festgestellt habe, dass die Sommersteinpilze zurück sind, ging es heute in einen anderen Wald wo ich Habitate kenne. Auch dort hat das Massenwachstum gestartet.


    An meiner Laubwald Flocki Stelle vorbei: Hexen und Sommersteinpilze bunt gemischt, teils die Fruchtkörper nebeneinander wachsend.


    Dann noch Stellen abgecheckt, wo ich letztes Jahr Grüne Knollis gesehen hatte und wo es so aussieht, als könnte es den Sommersteinpilzen dort gefallen. Habe ja schon länger die Vermutung, dass der Grüne Knolli ein guter Anzeiger für Sommersteinpilze im Laubwald ist. Ich wurde wieder mal nicht enttäuscht. Zwei neue Habitate die ich nun kenne.


    Dann gab es noch ein paar Wegesrand-Funde. Zum einen diese schöne Sammlung von Wollstieligen Raufüßen. Ganz viele große und alte Fruchtkörper blieben stehen.

    Edit: Eventuell doch eher der Vielverfärbende Birkenpilz. Danke an Hannes2 für den Input.


    Und dann noch diese schicke Netzhexe, welche sich unter einem dicken Ast hervor gequetscht hat. Etwas deformiert, aber immerhin komplett ohne Maden.


    Man kann wohl sagen, dass es jetzt so richtig los geht! :love:


    LG Christopher

  • Guten Abend in die Runde!


    Man kann wohl sagen, dass es jetzt so richtig los geht! :love:


    LG Christopher

    Ja das kann man wohl sagen! Gratuliere zu diesem fulminanten Start 😃

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Christopher,


    wie sah denn das Innenleben deine Sommersteinis aus? Bei mir haben selbst die jüngsten Fruchtkörper schon "lebendige" Stiele.

    Zum einen diese schöne Sammlung von Wollstieligen Raufüßen.

    Mit dieser Bestimmung kann ich mich nicht so recht anfreunden. Die sollten in diesem Alter noch keine schwarzen Schuppen am Stiel haben.



    VG Jörg

  • Hey,


    Die Sommersteinis sind ohne Ausnahme madig. Im Hut allerdings nicht bis kaum. Nach dem Putzen waren die Stiele also komplett weg und etwa die Hälfte der Funde hatte danach die Form eines Donuts.


    Zu den Raufüßen: Ja, das hat mich auch etwas verunsichert. Die hatten aber alle diese typischen blau-grünen Verfärbungen vor allem an der Stielbasis. Gibt es eine mir nicht bekannte Art, die das auch macht?

    Edit: Selbst drauf gekommen, der Vielverfärbende Birkenpilz. Das könnte er auch sein.


    LG Christopher

  • Toll!

    Wo bist du denn ungefähr und wie siehts bei dir mit der Bodenfeuchte aus? Ich geh am Wochenende auch mal schaun.

    Viele Grüße

    Oh, deine Nachricht übersehen. Die Funde stammen aus einem Wald in der Donauwörther Umgebung in Richtung Rieskrater.

    Letzter nennenswerter Niederschlag war vor bald zwei Wochen knapp 30 Liter. Im Wald ist es oberflächlich wieder recht trocken (Hitze + Wind) und auch die Pfützen sind wieder weitgehend ausgetrocknet.

    Bodenfeuchte kannst ja selber schauen für die Region, das verfolge ich gar nicht.


    LG Christopher

  • Hallo,

    Gibt es eine mir nicht bekannte Art, die das auch macht?

    stand dort vielleicht irgendwo ein Pappel mit herum? Vor allem die ganz jungen Exemplare erinnern mich am den Pappel-Raufuß. Der blaut auch an der Stielbasis. Bei mir stehen die immer unter Espen (Zitterpappel).


    VG Jörg

  • Nicht, dass ich wüsste. Die standen nahe am Wegesrand in einem kleinen Fichtenwald. Angrenzend ein paar Meter weiter hat es in die eine Richtung Birken, in die andere Richtung Hain- und Rotbuchen sowie Eichen (dort befindet sich auch die Stelle wo Flockenhexe, Eichenflocki, Netzhexen und Sommersteinpilze wild durcheinander wachsen).

    Die Stelle, wo sie standen, ist dauerbeschattet und entsprechend fast immer feucht.


    LG Christopher

  • Hallo Christopher,


    das mit dem Pappel-Raufuß ist nur so eine Idee. Eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem Fund ist aber m.M. nach zu erkennen.



    VG Jörg

  • Einen Tag später zurück im Hauswald. Auch hier gibt es noch Sommersteinpilze zu finden, wenngleich nicht ganz so viele wie im gestrigen Wald.


    Unerwartet überrascht hat mich dann dieser Fund: Ein etwas älteres Exemplar komplett ohne Maden. Dass ich sowas noch erleben darf...

    Hut sieht nach Fichtensteinpilz aus? Jawoll, er zeigte beim Kleinschneiden deutliche Rotfärbung unter der Huthaut.


    Apropos Fichtensteinpilz: Meine vermeintlichen Bronzeröhrlinge vom letzten Jahr sind wieder da. Wieder exakt dieselbe Stelle am Übergang zwischen Laubwald (Buchen & Eichen) und Fichtenwald.
    Die Huthaut ist abermals matt und silbrig bereift.
    Rottöne unter der Huthaut sind nicht zu sehen. Nur hier und da ein leichtes Braun. Das Foto vom Fraßschaden täuscht etwas, weil die Handykamera etwas rotstichig ist.
    Das Exemplar wuchs im Dauerschatten und trotzdem so dunkel.
    Ist es nun ein Fichtensteinpilz oder ein Bronzeröhrling? Ich bin mir nach wie vor unsicher.
    Auch dieser Kamerad war übrigens frei von Maden. Nachwuchs ist schon in der Mache. Drumherum ragen Hutspitzen aus dem Boden.


    Im Hauswald gibt es wieder Netzhexen. Auch diese komplett ohne Maden. Hatte ich bisher noch nie.


    Und die Gelbporigen Raufüße sind wieder im Massenwachstum. Alles voll damit.


    Hättet ihr eigentlich gedacht, dass die Art derart groß werden kann? Solche Kaliber findet man echt selten bei der Art.


    Bin mal gespannt, ob die Fichtensteinpilze jetzt auch ins Massenwachstum starten oder erstmal nur eine Randerscheinung bleiben.


    LG Christopher

  • Ist es nun ein Fichtensteinpilz oder ein Bronzeröhrling? Ich bin mir nach wie vor unsicher.

    Hallo Christopher,

    eindeutig der Steinpilz Boletus edulis, die Fichte im Namen sollte man weglassen das der unter verschiedenen Laub- und Nadelbäumen vorkommen kann,

    Bronzeröhrlinge gibt es zwei, den Gelben und den Weissen, auch Anhängselröhrling und Schwarzhütiger Steinpilz genannt,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    Bronzeröhrlinge gibt es zwei, den Gelben und den Weissen, auch Anhängselröhrling und Schwarzhütiger Steinpilz genannt

    das ist jetzt etwas verwirrend. Von einem Gelben Bronzeröhrling habe ich noch nichts gehört. Ich kenne den nur als Gelben Steinpilz obwohl der nichts mit einem Steinpilz zu tun hat. Warum Boletus aereus als Weißer Bronzeröhrling bezeichnet wird kann ich nicht nachvollziehen. Selbst in meinen ältesten Pilzbüchern heißt der Bronzeröhrling mit Schlaunamen B. aereus.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,

    ich vermute das sich auf die Porenfarbe von jungen Exemplaren bezieht. Die deutschen Namen habe ich das erste Mal im Cetto gelesen und man findet sie im Netz auch auf verschiedenen Seiten,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Edit: Selbst drauf gekommen, der Vielverfärbende Birkenpilz. Das könnte er auch sein.


    LG Christopher

    Hallo Christopher,

    der Vielverfärbende Birkenpilz, wenn du damit Leccinum variicolor meinst, hat allerdings eine steingraue statt eine braune Huthaut, daher hätte ich diesen hier nicht vermutet. Zum Bestimmen wäre halt ein Schnittbild gut gewesen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Danke auch dir für den Input. Mit den ganzen Raufüßen muss ich mich definitiv noch näher beschäftigen. Leider kommen die verschiedenen Arten halt bei mir recht selten vor (Ausnahme Gelbporiger Raufuß), weshalb ich die Arten in der Regel ohnehin nicht entnehme. Das macht es dann schwer, sich da bei der Bestimmung zu üben.


    Der Fund geht dann wahrscheinlich doch eher in Richtung Pappel-Raufuß denke ich. Allerdings fehlt mir da der entsprechende Mykhorrizapartner. Oder ich habe ihn nicht gesehen. Danach suchen kann man leider vergessen, denn an der Stelle ist im Unterholz kein Durchkommen.


    LG Christopher

  • Abend zusammen,

    heute hatte ich nun auch mal Erfolg. Nach Regen in den letzten Tagen und erneuter Hitze zeigten sich die ersten Boletus edulis(unter Eichen und Buchen) ... und es kommen noch kleine nach. Leider hatte ich kein Handy mit... daher konnte ich erst zuhause ein Foto machen.

    Gratis dazu gab es mal wieder Hirschlausfliegen, die Viecher machen mich wahnsinnig X( ... Zecken etc alles ok aber Hirschlausfliegen verderben wirklich den Spaß im Wald ...

    Dafür gibt's gleich eine Pilzpfanne :) ... leider waren die beiden Großen total madig ... die kleineren waren tip top...

    Allen einen schönen Abend

  • Auch von mir einen guten Abend in die Runde!


    Heute war ich abermals unterwegs, diesmal im Zeichen des Fichtensteinpilzes. Im Hauswald sieht es mir tatsächlich nach dem ersten Ansatz von Massenwachstum aus. Auffällig: Weiterhin alles ohne Maden. Die Sommersteinpilze mögen die Pilzfliegen wohl lieber.


    Wechsel in einen anderen Wald, wo ich zuletzt die enorme Menge an Sommersteinpilzen gefunden habe, brachte nur einen alten Fichtensteinpilz Opa im XXL Format. Kein junges Wachstum zu finden. Dort dauert es wohl noch ein paar Tage oder auch Wochen. Kenne dort auch Stellen, die zuverlässig richtig ergiebiges Massenwachstum hinlegen können.


    Dafür gibt es in dem Wald gerade völlige Eskalation bei den Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Das Habitat hat grob geschätzt etwa 50 mal 40 Meter Fläche. Ich habe dort unfassbare 74 Fruchtkörper gezählt. Leider treiben dort die Schnecken ihr Unwesen und auch der Goldschimmel schlägt zu, da dazwischen alles voll mit schimmligen Rotfüßen ist. Dennoch konnte sich die Ausbeute sehen lassen.


    Ein paar nicht schimmlige Rotfüße haben sich auch noch finden lassen. Wurde auch mal Zeit, dass die ins Massenwachstum starten. Deutlich später als letztes Jahr.


    In meinem Mischhabitat, wo dicht an dicht normale Flockis, Eichenflockis (Gelbfüßiger Hexenröhrling) und Netzhexen trotz unterschiedlicher Ansprüche an den Boden wachsen, ist auch Aktivität zu verzeichnen. Leider auch hier trotz der Trockenheit recht viel Schneckenfraß. Wahrscheinlich nutzen die den Morgennebel aus.


    Edit: Einen Fund habe ich vergessen. Die Perlpilze sind wieder da.


    Ein stämmiger Filzröhrling in sehr gutem Zustand hat sich auch noch finden lassen.


    Wechsel in einen weiteren Wald brachte dann nur Stäublinge zum Vorschein. Röhrlinge sind hier überhaupt noch nicht zu finden. Dort dauert es wohl noch ein Weilchen länger.


    LG Christopher

  • Gratuliere... wirklich erstklassige Funde!!!



  • Hallo zusammen,


    bei diesem kann ich mir nach dem Aussehen gut N. xanthopus vorstellen, oder was meint ihr?


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Heute ging es wieder zurück in den Wald vom 28. August mit den Massenfunden an Sommersteinpilzen. Es steht fest: Der Schub ist vorbei und das Wasser scheint knapp zu werden. Vieles mit Trockenschaden und nur noch vereinzelt brauchbare Fruchtkörper. Die Schnecken haben sie mittlerweile auch entdeckt.


    Dennoch ist die Artenvielfalt nochmal angestiegen. Diese Raufüße habe ich in der Nähe einer Birke gefunden. An der Stielbasis mit blau-grüner Verfärbung.


    Bei diesen massenhaft vorhandenen Funden gehe ich vom Hainbuchen Raufuß aus. Passende Partner standen herum. Ganz kleine, junge Exemplare in der Nähe ohne Schneckenfraß oder Trockenschäden haben auch diese typisch gehämmert wirkende Huthaut.


    Und der Gelbporige Raufuß darf natürlich auch nicht fehlen. Nach der Art muss man nie lange suchen.


    Völlig überraschend kam dann noch dieser Fund an einer einzelnen Lärche im ansonsten reinen Buchen & Eichenwald. Mit den Goldröhrlingen habe ich nicht mehr gerechnet. Massenwachstum wird es aber vermutlich nicht mehr geben. Die haben sich zwischen April und Juni schon komplett verausgabt und waren in dem Zeitraum mit dauerhaftem Massenwachstum überall bei Lärchen anzutreffen.


    Und es gibt sie doch: Der erste Schönfußröhrling in einem lokalen Waldstück. Sehr selten ist die Art hier aber definitiv.


    Ein Täublings Baby in der Nähe von einem großen Sommersteinpilz. Was das mal wird? Keine Ahnung. Hübsch ist er auf jeden Fall!


    Kartoffel Boviste findet man auch immer noch recht häufig. Leider wieder ohne den Schmarotzer-Röhrling. Hatte gehofft, dieses Jahr endlich den Erstfund machen zu können. Naja, noch ist die Saison ja nicht vorbei.


    Perlpilze zeigen sich auch im Sommersteinpilz Habitat vermehrt.


    Die Netzhexen starten wohl auch nochmal zu einem frischen Schub. Hier mein allererster Fund im Fichtenwald.


    Das war doch ein schöner Abschluss für den Monat August. Wenn es demnächst nochmal ergiebig regnet, könnte der September auch noch interessant werden. Man darf gespannt sein.


    Einen schönen restlichen Samstag euch allen!

    Christopher

  • Lieber Christopher


    Danke erneut fürs Teilhaben an deinen Wanderungen mit den üppigen Funde.


    Beim kleinen Täubling könnte ich mir eine werdende R. lepida vorstellen. Sie sind aktuell äusserst häufig in Erscheinung und auch gerne in Nähe der Sommersteinis zu finden.


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Ja der Harte Zinnobertäubling ist möglich, allerdings stören mich da die gelben Flecken. Jung kenne ich die eher hellrot oder rosa gefärbt. Das rot-gelb gefleckte kenne ich eher von anderen Arten, und die kommen auch im Sommersteinpilz-Habitat vor.


    Im Umkreis standen zum Beispiel alte Rotstielige Ledertäublinge, welche jung auch mal so gefärbt sein können, später dann meist in ein Weinrot bis Braunrot mit Grüntönen abdriften. Und auch der Ockergelbe Heringstäubling (R. Cicatricata) käme infrage, welchen ich aus dem Habitat auch kenne. Diese würde die gezeigte Färbung exakt so beibehalten.


    Wäre interessant, da nochmal vorbeizuschauen. Allerdings komme ich zeitnah dort wohl nicht mehr vorbei, weil nun wieder andere Wälder auf der Checkliste stehen.


    LG Christopher

  • Lieber Christopher


    Ja es könnten einige in Frage kommen. R. olivacea’s sind ja momentan auch massenhaft zugegen. R. lepida habe ich jung auch schon so rot-gelb gefleckt gefunden, habe leider keine Aufnahme präsent.


    Somit freuen wir uns auf deine weiteren Errungenschaften dee Wälder auf deiner Checkliste wenn du uns teilhaben lässt.

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.