Russula, Section Roseinae, R. velutipes

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.306 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo,


    heute Nachmittag wurde dieser rote Täubling im Siebengebierge bei Fagus auf eher basischem Boden gefunden.


    Nach der Prüfung einiger Paramter und Vergleich div Literatur (MxM, Pilze der Schweiz...) führt die Bestimmung zu Russula pseudointegra


    Edit: Das SPP ist aber 1b damit komt R. pseudointegra nicht mehr in frage. Es ist sehr wahrscheinlich R. velutipes (Danke Thiemo)


    Eigenschaften:

    Hut: ca 4 cm, am Rand matt Rot und in der Hutmitte hell ockergleblich, leicht gerieft

    Huthaut lässt sich kaum abziehen, vielleicht bis 1/4

    Lamellen: Dicht, glatt, am Stiel angeheftet und ocker gelblich

    SPP: Ist in Arbeit

    Stiel: Lang, Keulig, voll und wattiert, leicht riefig

    Chemie: Mit Guajak negativ, nach 2 Minuten noch keine Reaktion!

    Geschmack: Zuerst Mild dann bitterlich werdend.

    Geruch: Unauffällig







    Guajak: Nach 2 Minuten unverändert, -> negativ



    Wie sehen die Täublingsexperten meine Bestimmung?


    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Russula pseudointegra - Ockerblättriger Zinnobertäubling?“ zu „Russula pseudointegra - Ockerblättriger Zinnobertäubling“ geändert.
  • Hey Thiemo,


    wie konnte ich mich so irren, den das SPP ist eher Ib bis IIa (creme) aber sehr weit weg von Dotter IVb!

    Damit ist R. pseudointegra keine Option mehr....


    Irgendwie habe ich das Gefühl, das du dies schon wusstest ;)



    Damit wäre R. amarissima - der Bitterer Zinnobertäubling wieder im rennen. SPP laut MxM 1b und Guajak sehr schwach. Andere Optionen

    habe ich z.Z. nicht.



    lg Rainer

  • Hallo,


    Die Hutfärbung wäre sehr typisch für den Verwandten R.velutipes, bei gleicher, auffälliger Guajak-Reaktion.


    Du siehst: Immer Sporenabwurf machen, man kann leicht daneben liegen mit seiner Schätzung. ;)


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo,


    Schon richtig aber so einfach ist das nicht, da Privatpersonen keine Schwefelsäure >3% erwerben oder besitzen dürfen. Man müsste beruflicher Verwender sein oder der Pilz-Verein besitzt ein Fläschchen.


    Aufgrund der typischen Guajak-Reaktion (Stiel 0, Lamellen +++) habe ich wenig Zweifel an einer Roseinae. Das macht sonst nur noch R.badia.


    R.velutipes


    VG Thiemo

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  • Hallo Thiemo,


    blöde Frage dazu:

    Schon richtig aber so einfach ist das nicht, da Privatpersonen keine Schwefelsäure >3% erwerben oder besitzen dürfen.

    Ist Batteriesäure nicht einfach Schwefelsäure? Die kann ich doch einfach literweise im KFZ-Zubehör kaufen, oder nicht?


    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,


    Nein, seit Inkrafttreten der EU-Verordnung 2019/1148 vor ein paar Jahren, darf auch Batteriesäure=Schwefelsäure nicht an private Endverbraucher verkauft werden.

    Hintergrund ist die potentielle Gefahr durch unerlaubten Verwendung zur Sprengstoff- und Rauschgift-Herstellung.


    VG Thiemo

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  • Hallo Sabine,


    ja, Schwefelsäure wird/wurde in Batterien (Bleiakkus) verwendet. Diese dürfte aber nicht die erforderliche Konzentration haben, wenn Du sie im Handeln kaufen kannst. Es muss für die Färbung mindestens 70%ig sein und diese unterliget leider den Reach-Regularien, d.h. als Privatperson kannst Du diese nicht kaufen.


    LG, Andreas

  • Hall Andreas,


    ah, vielen Dank, dann ist das "mindestens 70%" wohl der Schlüssel, denn die Schwefelsäure, die ich als Batteriesäure im Angebot sehe, hat nur ca. 35%.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine, es freut mich dich nun auch hier im Forum begrüssen zu dürfen :)


    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Russula pseudointegra - Ockerblättriger Zinnobertäubling“ zu „Russula, Section Roseinae“ geändert.
  • ...

    Aufgrund der typischen Guajak-Reaktion (Stiel 0, Lamellen +++) habe ich wenig Zweifel an einer Roseinae. Das macht sonst nur noch R.badia.


    ...

    VG Thiemo

    Hallo Thiemo,


    die verbliebenen Russula aus dieser Section sind mit der SPP Farbe 1b doch stark begrenzt, weil viele Kandidaten Dottergelbes SPP haben (IVb). Buchenbegleiter, Geschmack: Zuerst Mild dann bitterlich werdend. Ich kann mich sogar an späte leichte schärfe erinnern. Sulfovanillin wäre noch wichtig gewesen.


    Edit: R. velutipes wird von MxM als komplett mild beschrieben, Pilze der Schweiz mild bis etwas bitterlich, das würde ja wieder passen.

    Ich gebe mich mit einem Roseinae zufrieden :)






    lg Rainer

  • Hallo Rainer,

    mein oben abgebildeter Fund schmeckte auch mild-> schwach bitterlich/adsdringierend, daher würde ich das nicht als Ausschlusskriterium sehen, selbst wenn es mache Literatur nicht erwähnt. Die Geschmacksempfindung kann bei solch subtilen Unterschieden schon individuell anders ausfallen. Ich rede mir ein, dass ich noch jung genug bin das zu schmecken, denn im Alter lässt das meist nach. ;)

    Du brauchst dich nicht "nur" mit Roseinae zufrieden geben. Das sollte schon R.velutipes sein, da für R.minutula zu groß (sowie andere Huthaut) und R.pseudointegra hat wie schon festgestellt IVer Sporenpulver. Gerade diese "Spiegeleiartige" Entfärbung ist auch typisch für R.velutipes. :daumen:

    Rothütige, milde Weißsporer gibt es generell nicht viele. Die einzige anderen, wären noch die seltene R.emeticolor & R.zvarae der Lilacinae. Mit der schorfig-bereiften Huthaut sind das aber ganz andere Pilzchen.

    VG Thiemo

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  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Russula, Section Roseinae“ zu „Russula, Section Roseinae, R. velutipes“ geändert.