Hallo zusammen
Ich habe immer mehr Rückstand bei der Pilzbestimmung, es ist einfach zu viel los.
Allerdings so richtig gut nur in der Höhe, die Wälder sind bisher nur mittelmässig.
Also, hier ein paar schöne Sachen aus dem Offenland kurz über der Waldgrenze.
1:
Zu dem hier hatte ich neulich schon ein Rätsel erstellt, Hodophilus foetens agg.
Anhand der stark entfernt stehenden Lamellen könnte es die recht neu beschriebene Art Hodophilus subfoetens sein.
Die morphologische Trennung in dem Komplex ist schwierig.
Sporen klein und rundlich.
HDS hymeniform aus breit keuligen Zellen.
Kaulozystiden ähnlich, aber schmaler.
2:
Diesen kleinen Korallenpilz halte ich (ohne Garantie) für Clavulinopsis umbrinella.
Leider gelang mir kein Sporenabwurf, aber im Präparat konnte ich doch einzelne Sporen erhaschen.
3:
Dieser äusserst schleimige Saftling ist eigentlich einfach zu bestimmen.
Die Lamellenschneide ist nämlich auch von einer Schleimschicht überzogen.
Zudem sind die Sporen breit elliptisch. Da passt eigentlich nur Gloioxanthomyces (früher Hygrocybe) vitellinus.
Falsch, offenbar ist es Gliophorus laetus var. flavus
Sporen wie gesagt breit elliptisch und recht kurz für einen Saftling.
HDS ein dicker Ixotrichoderm aus Haaren, die sich irgendwo im Schleim verlieren.
Lamellenschneide noch extremer, man sieht kaum wo sie anfängt und aufhört.
So, und nun wird es rötlingslastig. Die Bestimmung in der Untergattung Cyanula ist trotz hervorragender Literatur noch sehr schwierig.
Bitte korrigiert mich, wenn etwas fragwürdig erscheint.
4:
Diesen hier habe ich als Entoloma carneogriseum bestimmt.
Lamellenschneide schwarzblau.
Sporen isodiametrisch
Cheilozystiden (sorry, schlechtes Bild, habe aus irgendeinem Grund kein Bild in Wasser gemacht)
Aber an der Lamellenschneide findet man mühelos blaue Pigmentierungen.
5:
Entoloma formosum stand an jeder Ecke herum. Ein wunderschöner Pilz, ich verzichte jetzt mal auf Mikrobilder.
6:
Auch Entoloma porphyrogriseum gab es mehrmals.
Nebst den eher kleinen Sporen ist hier diese graubraun pigmentierte Lamellenschneide typisch.
7:
Den hier habe ich zweimal gesammelt, wie sich später herausstellte. Es sollte Entoloma lividocyanulum sein.
Sporen bis etwas über 10 µm lang. Keine Zystiden.
8:
Hier kam Entoloma griseocyaneum heraus, früher hätte man das wohl Entoloma scabropelle genannt. Gilt jetzt als Synonym von ersterem.
Sporen recht unregelmässig. Keine Zystiden.
9:
Diese hübschen Kerle mit dunkler Schneide sind wohl einfach Entoloma serrulatum.
Wobei die Zystiden für meinen Geschmack etwas zu markant sind.
10:
Hier bin ich mit einigen Fragezeichen auf Entoloma pseudoturci gekommen.
Sporen ziemlich klein und wenig eckig.
Zystiden länglich
11:
Entoloma cuspidiferum kann man mikroskopisch gut erkennen.
Sporen subisodiametrisch. Keine Cheilozystiden, Basidien mit Schnallen.
Am Stiel gibt es jede Menge kopfige Kaulozystiden.
12:
Wenn jemand bis hier mitgelesen hat, noch ein unklarer Rötling.
Der Stiel ist auffallend filzig, man kann ihn beim besten Willen nicht als poliert bezeichnen.
Und genau deshalb komme ich auf keine brauchbare Bestimmung, alle ansonsten in Frage kommenden Arten haben einen polierten Stiel.
Vielleicht hat jemand hier eine rettende Idee?
Sporen heterodiametrisch
Cheilozystiden oft mit verjüngtem Apex
Kaulozystiden schlank, zahlreich.
LG Raphael