Phellinus cavicola?

  • Liebe Pilzfreunde,

    vor zwei Wochen bin ich auf einen Feuerschwamm gestoßen, bei dem ich eure Hilfe brauche.

    Die Fakten:

    Fundort: gefällter Eichenstamm am Wegrand unterhalb von Spreitgen in der Talaue Spreitger Bach. MTB: 5011,341 - Funddatum: 20.08.2024



    Resupinate, kissenförmige Fruchtkörper auf alten, rotbraunen Fruchtkörpern von 3 bis 8 cm Ø; Oberflächig leicht wellig, mit einem Netz aus meist eckigen Poren. (6-8 Poren/mm), schillernd, frisch braun mit deutlichem Olivton, trocken hellbraun. Steriler Rand unterschiedlich von kaum erkennbar bis ca. 4 mm breit.


    Poren unter der Stereolupe mit Meßbalken (40 fach):


    Der entnommene Beleg wuchs auf einem alten Fruchtkörper in Gesellschaft mehrerer alter Fruchtkörper nahe einem alten runden Zugang zu einer Bruthöhle im Stamm.

    Die Fruchtkörper waren eindeutig mehrjährig und ich konnte an meinem Beleg max 3 ältere Porenschichten übereinander erkennen.


    Der Stamm war ca. 50 cm oberhalb der Fruchtkörper abgeschnitten und besonders auffallend war die flächige Ausdehnung des Fruchtkörpers auf der Schnittfläche des Stammes, die offensichtlich nur aus einer einjährigen Schicht bestand.



    Mikroskopisch waren weder Sporen noch Basidien zu finden. Setae, gleichgültig welcher Art, waren ebenfalls nicht nachzuweisen. Das Einzige, was ich finden konnte, waren leicht keulig erweiterte Hyphenenden sowie dickwandige, braune Skeletthyphen und farblose, septierte generative Hyphen.


    Hyphenenden 100er Objektiv in Wasser


    Skeletthyphen und generative Hyphen:


    Querschnitt Porenfläche 16er Objektiv in Wasser




    Die Recherche führte mich zu Phellinus cavicola bzw. Fomitoporella cavicola, dem Höhlenfeuerschwamm. (Poroid Fungi of Europe S.313)

    Leider fand ich keine weitere Literatur um die Daten aus „Poroid Fungi of Europe“ mit weiteren Informationen und/oder Bildern abzurunden. Es gibt einen Artikel im „Mycologist“ mit dem Titel „Phellinus cavicola: a species not assignable to European subgroups of Phellinus s.l. von MICHAEL FISCHER, aber ich konnte nur die Seite 1 kostenlos downloaden.

    Falls jemand diesen Artikel verfügbar hat, würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße


    Harald