dickschaliges stäublingsartiges Etwas an Eiche in 3 m Höhe

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 630 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • N'abend allerseits,


    innen an einer geschädigten und ausgebrannten alten Eiche in knapp 3 m Höhe habe ich diesen Knubbel 7-8 cm gefunden, was ich zunächst für einen alten Porling hielt. Der Versuch, etwas abzuschneiden misslang aber, da die Schale hart ist, lederartig, ca. 2 mm dick, oberseits samtig, velourartig. Stattdessen kam mir das ganze Gerät entgegen. Konsistenz innen wie Stäubling. Zunächst hatte ich auch noch die Schleimistäublinge in Betracht gezogen, aber die sollten keine dicke Schale haben, oder? Und die fraglichen Arten hätten warzige Sporen. Bilder von der Außenhaut muss ich nachreichen.

    Sporen gibt es jede Menge, leicht gelblich. Hyphen habe ich nicht gefunden (was erstmal nicht viel heißen muss, bei nur einer Probe). Sporen kugelig, doppelwandig 6-10 µm. Daneben gibt es einzelne fast 20 µm große Exemplare, die wie Amphoren aussehen.

    Aktuell habe ich überhaupt keine Idee und hoffe auf Vorschläge.

    Vielen Dank fürs Anschauen, LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    bei deiner Beschreibung hätte ich ja an Lycogala flavofuscum gedacht, die hätte eine dicke Peridie.

    Aber makroskopisch sieht die Art eigentlich anders aus und auch die Sporen passen von der Skulptur nicht.

    Reticularia lycoperdon hat auch andere Sporenskulptur und die Außenhaut ist viel dünner.

    Eine andere Idee hab ich im Moment aber auch nicht.


    LG Ulla

  • Rein optisch betrachtet hielte ich den Fenchelporling, Gloeophyllum odoratum für möglich. Diese gelbräunlichen Töne und die scheinbar zu erkennenden Poren unterseitig, führen mich zu der Idee.

    Der Fenchelporling ist auch nicht auf Nadelholz beschränkt. Ob Eiche auch geht weiß ich aber nicht. Der Brandschaden mag aber das Holz annehmbarer gemacht haben für den Pilz. So rein spekulativ gesehen.

  • Hallo Ulla, hallo Mausmann,


    vielen Dank, Ulla, an diese beiden Schleimpilze hatte ich gedacht, ich war mir aber nicht sicher, ob da nicht noch weitere von dieser Größe und Bauart in Frage kämen. Lycogala flavofuscum hatte ich vor eingen Jahren auf dem Hof, der ist schon deutlich kleiner und die zwar feste Haut ist nicht sonderlich dick (Staubbeutel → Lycogala flavofuscum)


    Mausmann, wenn schon Porling, dann wären da viel bessere Sachen in Frage gekommen, denn an dieser Eiche habe ich schon Hapalopilus croceus gefunden (Hapalopilus croceus?) und auch Fistulina hepatica. Ein sehr zerfressener Porling könnte zwar innen zu Staub zerfallen sein, aber dieser Staub würde dann doch nicht aus Sporen bestehen.


    das Innenleben bröselt raus wie bei einem Stäubling


    LG, Bernd

  • .... Ein sehr zerfressener Porling könnte zwar innen zu Staub zerfallen sein, aber dieser Staub würde dann doch nicht aus Sporen bestehen.

    ...

    Wahrscheinlich nicht. Da ich von Mikroskopie gar keine Ahnung habe fällt es mir auch nicht leicht diesbezüglich irgendwelche Überlegungen anzustellen.

    Das zerfallene Innenleben hätte ich dennoch eher als Nagemehl von Insektenlarven gehalten als die Sporenmasse eines Schleimers bspw. Auf einem deiner letzten Bilder sieht man auch viele Löcher, die Insektengänge sein könnten.

    Ich kann bzgl. Sporen leider gar nicht mitreden aber die Neigung weiterhin einen Porling zu verdächtigen kann ich auch nicht ablegen.


    Sehr cooler Fund übrigens, der Hapalopilus croceus!

  • Hallo Mausmann, es fehlt ja auch an irgendeiner Struktur, wo Trama und wo Poren sind. Die Außenseite war allseitig so wie auf dem Foto zu sehen. Dass das aussieht, als wären das Fraßgänge, da stimme ich Dir zu, allerdings habe ich keine Raupen, Larven oder Imagos gesehen.


    Bei einer weiteren Probe, ganz vom Rand der Gleba sind nun einige Hyphen aufgetaucht, teils mit Septen oder knubbligen Auswüchsen. Und vereinzelt hat man Sporen mit Sterigmen, damit kann man wohl Schleimpilze ausschließen?


    LG, Bernd

  • N'abend,


    Mit KOH 20% wird die Haut sofort schwarz und verkratert, das passiert genauso schon mit dem selbstgestrickten KOH ~3%.


    Und hier noch Fotos unterm Mikroskop von der Haut,

    Auflicht

    Durchlicht mit etwas Kongorot

    wo der hingehört bleibt weiter unklar


    LG, Bernd