Oberaar 28.08.2024

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 430 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo zusammen


    Ergänzend zu den Risspilzen hier noch einige andere Funde:


    1:

    Diese Trichterlinge riechen irgendwie übel, Clitocybe festivoides.

    Nebst dem Geruch ist der ausbleichende Hut mit dem lange bereiften Rand typisch.


    Die Sporen sind teils normal elliptisch, aber auch viele schlank elliptisch.



    2:

    Hautköpfe sind nicht so mein Ding. Alpin ist die Auswahl aber eingeschränkt, ich würde das hier Cortinarius norvegicus nennen.

    Angeblich soll das inzwischen ein Synonym von Cortinarius croceus sein, wobei ich keine Literatur finde die das belegt.




    3:

    Ein stattlicher Rötling, Entoloma alpicola.

    Der Geruch war eigentümlich. Ich könnte schwören, dass der Stiel nach Marihuana roch, und der Hut nach Apfel.


    Sporen 8.5-10.5 x 8-9 µm. Keine Zystiden, Basidien 4-sporig mit Schnallen.



    4:

    Ein schwierger Fall, ich habe mal Entoloma cf. sarcitulum drangeschrieben.


    Sporen 10.5-12 x 8-9 µm. Basidien 4-sporig.


    Die Cheilozystiden sind schwach keulig und voller goldbraunem Pigment, was eigentlich nicht zu E. sarcitulum passt.



    5:

    Ein Fälbling unter Strauchweiden. Wenn ich nach FE14 schlüssele, komme ich auf Hebeloma nigellum.

    Wenn ich online auf hebeloma.org bestimme, kommt Hebeloma discomorbidum (= oreophilum) heraus.

    Die Anzahl durchgehende Lamellen ist deutlich unter 40 (32-36).


    Sporen: 11.3-13.9 x 6.5-7.4 µm Q = 1.64-1.92. O0, D2, P0


    Zystiden bauchig mit langem Hals.



    6:

    Kleine weisse Pilze mit braunen Lamellen sind spannend. Das hier müsste eigentlich Ripartites serotinus sein.

    Der Komplex um R. tricholoma ist genetisch noch nicht aufgearbeitet, es gibt aber mindestens drei Arten die da miteinander vermischt wurden.


    Sporen stachelig und breit elliptisch.



    7:

    Knifflig, Tarzetta ist eine schwierige Gattung. Es könnte Tarzetta alpina sein, ohne Garantie.


    DIe Sporen haben verjüngte Enden.


    Excipulum



    8:

    Erdzungen sind nicht so mein Spezialgebiet. Seten hat sie nicht, könnte das Thuemenidium atropurpureum sein?


    Die Sporen sind elend lang und unseptiert.


    Paraphysen gebogen


    Aussenseite am Stiel, wo er leicht schuppig ist



    9:

    Mein erstes alpines Graublatt. Die Gattung ist so schlecht bearbeitet, dass es wohl unbestimmt bleibt.

    Am ehesten passt mir Tephrocybe confusa.


    Sporen elliptisch oder subfusiform.


    Basidien siderophil.



    LG Raphael

  • Hallo Raphael,

    Die Nummer 8 ist sicher was aus der Gruppe um Geoglossum fallax (oder unreife G. fallax). Die Fruchtkörper waren sicher noch unreif und daher keine dunklen septierten Sporen im Hymenium. Thuemenidium atropurpureum hat nur Sporen um 30 mµ Länge die ein bis dreifach septiert sind, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    LG Karl

  • Ich könnte schwören, dass der Stiel nach Marihuana roch, und der Hut nach Apfel.

    Hallo Raphael

    Immer gut die Händewaschen nach dem rauchen 😄


    Nein Spass bei Seite, sehr interessante noch nie gehörte Funde, leider kann ich nichts weiteres Beitragen. BG Andy

  • Hallo Raphael,

    Die Nummer 8 ist sicher was aus der Gruppe um Geoglossum fallax (oder unreife G. fallax). Die Fruchtkörper waren sicher noch unreif und daher keine dunklen septierten Sporen im Hymenium. Thuemenidium atropurpureum hat nur Sporen um 30 mµ Länge die ein bis dreifach septiert sind, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    LG Karl

    Hallo Karl


    Ja das stimmt wohl, es ist irgendein Geoglossum. Wenn die Sporen unreif sind, leider unbestimmbar.

    Obwohl es Unmengen freischwimmende Sporen gab. Naja man sollte immer einen Abwurf machen.


    Das mit den Septen ist komisch. Ich habe den Schlüssel von Kucera et al. 2013 benutzt.

    Da kommt man mit unseptierten Sporen ohne weiteres direkt auf Thuemenidium (Th. robustum, was sonst als Synonym von atropurpureum gilt).

    Aber in jeder anderen Literatur hat die Gattung auch septierte Sporen, wie ich jetzt feststelle.


    Gruss Raphael

  • Halo Raphael,

    zum Sporenabwurf gibt es bei den Geoglossceae eine Besonderheit. Bei G. fallax (agg.) findet man in reifen Frk. braune Sporen mit bis zu 12 Septen aber das Sporenpulver ist im Abwurf weiß und die Sporen unseptiert. G. cookeanum, umbratile usw. haben hingegen braunes Sporenpulver und die Anzahl der Septen entspricht denen im Präparat.
    Ausführlich zeigt das Kees Roobeek https://www.mycologen.nl/onderzoek/aardtongen/ wobei seine G. elongatum wohl eine unbeschriebene Art ist. Die Untersuchung des Typus durch Luc Lenaerts zeigt zwar die auch von Dir gezeigten Schüppchen am Stiel, welche für G. fallax agg. typisch sind, aber die Paraphysen sind deutlich verschieden.

    LG Karl