Buntes Treiben in der Eifel

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magicman.

  • Hallo zusammen,

    am letzten Sonntag war ich mal wieder mit Rainer in der Eifel, wobei diesmal offene Flächen im Vordergrund standen. Wälder wurden nur gestreift, aber einige schöne Motive konnten wir festahlten.
    Hydnellum aurantile (Orangegelber Korkstacheling)




    Cortinarius malicorius (Orangerandiger Hautkopf) gibt sich durch leuchtend orangefarbene Lamellen und Grüntöne im Schnittbild zu erkennen




    Cortinarius croceus (Gelbblättriger Hautkopf) ist durch schwach raue bis fast glatte Sporen von ähnlichen Arten zu trennen

    Gloeophyllum odoratum (Fenchelporling) wuch an zwei Seiten am gleichen Fichtenstumpf


    Cantharellus amethysteus (Amethystpfifferling) mit sehr intensiver Färbung junger Fruchtkörper


    Hydnum rufescens s. str. (Rotgelber Stoppelpilz) durch recht schmächtigen Fruchtkörper und globosen Sporen festgelegt


    Jetzt aber zu den Wiesenpilzen. Einige Arten waren so häufig, dass man an eine Plantage erinnert wurde :)

    Entoloma mougeotii (Schiefergrauer Rötling) in verschieden Altersstufen









    Entoloma majusculum ist durch blaugraue Töne am Stiel von Entoloma sarcitulum zu unterscheiden (wenn sie denn noch nicht verblasst sind). Der früher gebräuchliche Name Entoloma longistriatum sollte für europäische Funde nicht mehr verwendet werden.

    Entoloma exile (Schmächtiger Zärtling) mit nur frisch blaßblauen Stielen und mit Ausnahme der Mitte rasch verblassenden Hüten

    Entoloma porphyrogriseum (Kahlstieliger Porphyr-Zärtling) Der deutsche Name kann in die Irre führen, da die Stiele nicht völlig glatt (poliert) sind. Kennzeichend sind die dunklen ungerieften Hüte und Sporen im Schnitt unter 10 mµ lang. Die Lamellenschneiden können dunkelbrau bis nur partiell blaßbraun aber auch ungefärbt sein.

    Entoloma incanum s. str. (Braungrüner Rötling) nur durch den geringeren Sporenquotient von Entoloma verae zu trennen


    Entoloma fridolfingense (Welligsporiger Trichter-Rötling, Tiefgenabelter Trockenrasen-R.) in verschiedenen Altersstufen





    Dann gab es noch meine blauen Lieblinge
    Entoloma chalybaeum (Schwarzblauer Rötling) mit jung blauen Lamellen und oft mit partiell blaßbraun gefärbten Lamellenchneiden





    Auch einge Saftlinge ließen sich blicken
    Hygrocybe insipida (Gelbrandiger Saftling) nur jung rot und rasch vom Rand her in gelb verändernd. Die Stiele sind schmierig, jedoch nicht schleimig wie beim Papageiensaftling


    Lamellen breit angewachsen


    Hygrocybe calciphila (Kalkholder Filz-Saftling) ähnliche Arten wie H. miniata und H. helobia sind eher auf sauren Böden zu finden


    Einer der schönsten Saftlinge lugte aus der Wiese hervor
    Hygrocybe intermedia (Trockener Saftling, Feuerschuppiger Saftling)


    Bei vorsichtiger Suche im hohen Gras gelangen weitere Funde




    Einer muss der letzte sein und hier im Duett mit dem Feuerschuppigen Saftling. Beide Arten erscheinen in der Eifel oft schon im August vor der eigentlichen Saftlingsaison. Möglicherweise werden sie daher oft noch nciht beachtet und sind häufiger, als die Funddaten erwarten lassen.

    Hygrocybe citrinovirens (Kleinhütiger Saftling, Grüngelber Saftling) Das kleinhütig bezieht sich vermutlich auf die Relation zum Stiel, denn die Art gehört sicherlich zu den größeren Saftlingen


    LG Karl

  • Karl W

    Hat den Titel des Themas von „Buntes Teiben in der Eifel“ zu „Buntes Treiben in der Eifel“ geändert.
  • Ach, Karl!

    Wieder so schöne Pilze... Danke für diese bunten Zwerge. :love: besonders die Feuerschuppigen Saftlinge und die Blauen und Grünen Entolomen.

    Hier hat es jetzt endlich auch geregnet. Nicht wirklich viel, aber immerhin. Ich hoffe auf ein paar Funde. Und bis dahin schaue ich immer wieder gerne in Deine Beiträge rein.

    Liebe Grüße, Tuppie

  • Sehr schön Karl, ein geniales Habitat...

    Danke für diese Dokumentation.

    BG Andy

  • Hallo Karl, du hast nicht zu viel versprochen in der Überschrift. Nie gesehene bunte Wachsköppe und elegante Entolomas. Die Schwarzblaue ist auch meine Favoritin. Leider hab ich sie noch nie entdecken können.

    Dein Beitrag überbrückt die Pilzflaute und macht Lust auf Mehr. Hoffentlich geht es nun auch hier bald los mit den Wiesenpilzen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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